Bitcoin steht kurz davor, eine wichtige Preismarke zu durchbrechen, doch die Chancen schwinden.
Technische Indikatoren zeigen zunehmende Schwäche, während das Wochenende mit geringer Liquidität naht.
Ein einziger Impuls könnte alles verändern, doch aktuell spricht mehr für eine Korrektur als für einen Durchbruch.
Bitcoin steht am Abgrund – oder kurz vor dem Höhenflug. Nur ein kleiner Preissprung trennt die Kryptowährung vom symbolträchtigen $108.000-Level. Doch wie sicher ist der Durchbruch? Mit einem drohenden Long-Weekend, schwachem Momentum und technischer Unsicherheit bleibt es spannend bis zur letzten Minute.
Bitcoin zwischen Rallye und Rückfall
Die Spannung ist greifbar: Bitcoin bewegt sich gefährlich nahe an der $108.000-Marke, die viele Trader als entscheidenden Punkt sehen. Noch vor wenigen Tagen lag der Kurs bei rund $107.640 – nur ein kleiner Schritt von 0,33% hätte gereicht, um das Ziel zu erreichen.
Doch die Dynamik hat sich schnell verändert. Seit gestern ist der Kurs auf etwa $106.000 gefallen. Die Chancen auf einen Wochenschluss über $108K liegen laut Myriad nur noch bei 30%. Der Markt wirkt unentschlossen, Trader sind gespalten. Der Preis zeigt: Ein kurzer Peak ist denkbar, aber ein starker Schlusskurs eher unwahrscheinlich.
— Bitcoin Fear and Greed Index (@BitcoinFear) July 2, 2025
Technische Analyse zeigt klare Warnsignale
Ein Blick auf den Vier-Stunden-Chart offenbart: Bitcoin hat mehrfach versucht, die Widerstandszone zwischen $107.500 und $108.000 zu durchbrechen – erfolglos. Diese abgewiesenen Ausbrüche hinterließen sichtbare Dochte auf den Preis-Candles.
Solche Muster deuten auf Käufer hin, die versucht haben, den Kurs zu heben, aber immer wieder von Verkäufern gestoppt wurden. Auch das ist ein Warnsignal. Seit dem 25. Juni bewegte sich Bitcoin oft nahe der Marke, schaffte es aber nur selten darüber. Diese Seitwärtsbewegung zeigt einen schwachen Markt ohne klare Richtung.
Der ADX-Wert liegt bei nur 17 – weit entfernt von der 25er-Marke, die einen starken Trend anzeigen würde. Das bedeutet: Bitcoin treibt eher dahin, als wirklich zu steigen.
Auch der Squeeze Momentum Indicator weist auf einen Rückgang hin. Bärische Impulse dominieren aktuell die kurzfristigen Zeitfenster. Das macht ein starkes Überschreiten der Marke noch unwahrscheinlicher. Ohne klare Richtung fehlt der Markt das nötige Volumen für einen nachhaltigen Ausbruch.
Heat Wave Across Texas and Much of the U.S. Decreased Bitcoin Mining Hashrate -8.4% as More Than 1 Million Machines Temporarily Turn Off
— Documenting ₿itcoin 📄 (@DocumentingBTC) July 2, 2025
Ein Lichtblick bleibt: Die EMAs
Ein Hoffnungsschimmer: Die Exponential Moving Averages (EMAs) zeigen ein weiterhin bullisches Bild. Der 50er EMA liegt über dem 200er EMA – das sogenannte „Golden Cross“ ist intakt.
Doch selbst dieser Indikator ist angeschlagen. Denn der Preis bewegt sich aktuell unter dem 50er EMA, was kurzfristig als bärisch gilt. Sollte der Kurs dort nicht wieder steigen, könnte auch die langfristige bullische Struktur ins Wanken geraten. Trader beobachten diese Werte genau, bevor sie neue Positionen eingehen.
Volume Profile von Bitcoin als zweischneidiges Schwert
Das Volume Profile Visible Range zeigt, dass sich der aktuelle Kurs über einer stark gehandelten Zone befindet. Das könnte kurzfristig als Unterstützung dienen und ein positives Zeichen sein.
Aber: Da der Kurs auch sehr nah an einem Widerstand liegt und das Momentum fehlt, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Rücksetzers. Ohne neuen Schwung ist ein Rebound in tiefere Zonen möglich. Trader positionieren daher enge Stop-Loss-Marken rund um diese Preisniveaus.
Ein weiterer Faktor: Der 4. Juli fällt dieses Jahr auf einen Freitag, das bedeutet, der Markt läuft ins Wochenende – traditionell eine Zeit mit geringerem Volumen. Institutionelle Anleger sind seltener aktiv, was die Liquidität drückt.
In solchen Phasen schaffen es Kurse nur schwer, über wichtige Widerstände zu brechen. Ohne frische Kaufkraft könnten Verkäufer die Oberhand behalten. Das Wochenende könnte also zum Stolperstein werden – nicht wegen neuer Nachrichten, sondern einfach wegen fehlender Power im Markt.
Ric Edelman founded the $300,000,000,000 investment advisory firm Edelman Financial Engines.
For the first time, Edelman now recommends 40% bitcoin and crypto allocation for aggressive investors. pic.twitter.com/IWrrF3Ztg1
— Documenting ₿itcoin 📄 (@DocumentingBTC) July 1, 2025
Die Chancen für Bitcoin stehen schlecht – aber nicht bei Null
Fassen wir zusammen: Die technischen Indikatoren zeigen Schwäche. Die Historie spricht gegen einen nachhaltigen Ausbruch. Und der Zeitpunkt – ein ruhiger Feiertagsbeginn – macht es noch schwerer.
Doch Bitcoin wäre nicht Bitcoin, wenn nicht auch Überraschungen möglich wären. Ein Tweet, ein plötzlicher Kauf durch einen Whale, oder ein politisches Statement – all das kann den Kurs in Sekunden bewegen. Die Chancen auf einen Schlusskurs über $108.000 sind zwar gering, aber noch nicht vom Tisch.
Unberechenbare Impulse: Das Zünglein an der Waage?
Trotz aller technischen Warnsignale darf man nicht vergessen, dass der Kryptomarkt extrem anfällig für plötzliche Impulse ist. Ein einzelner großer Kaufauftrag („Whale Order“), eine positive Nachricht aus der Politik oder ein viraler Tweet eines prominenten Investors könnten in Sekundenschnelle das Ruder herumreißen.
Solche externen Faktoren entziehen sich der Kontrolle der Charttechnik und sind oft schwer vorhersehbar. Gerade in einem so engen Preisbereich wie jetzt kann ein kleiner Funke ausreichen, um die Stimmung komplett zu kippen. Wer auf kurzfristige Bewegungen setzt, sollte daher nicht nur Charts beobachten, sondern auch Newsfeeds und soziale Medien im Auge behalten.
Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.
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