Pakistan macht Schlagzeilen mit einem ambitionierten Vorstoß in die Welt der digitalen Vermögenswerte. Digital Assets Minister Bilal Bin Saqib traf sich im Weißen Haus mit Robert „Bo“ Hines, dem Leiter des US-Präsidentenrats für digitale Vermögenswerte unter Donald Trump, um eine mögliche Zusammenarbeit im Blockchain- und Krypto-Bereich zu besprechen.
Pakistan vollzieht eine radikale Kehrtwende von früherer Skepsis hin zu einer proaktiven Krypto-Strategie, die Bitcoin als staatliches Asset integriert und Blockchain-Innovationen vorantreibt. Im Mai 2025 kündigte das Land die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve (SBR) an, inspiriert von ähnlichen Plänen der USA unter der Trump-Administration. Diese Reserve soll Bitcoin langfristig halten und nicht zu Spekulationszwecken dienen, sondern als Teil der nationalen Vermögensstrategie fungieren.
SAPM Bilal Saqib is the prime example of how youth participation in governance can change the destiny of nations. Pakistan is already making waves in the intl crypto community with multiplied outreach in the US. Successful implementation of blockchain can unlock trillions for 🇵🇰 pic.twitter.com/QhhnYChbtc
— Hamza Azhar Salam (@HamzaAzhrSalam) May 30, 2025
Im Rahmen dieser Entwicklung traf sich Pakistans Digital Assets Minister Bilal Bin Saqib mit dem US-Berater Bo Hines im Weißen Haus, um über regulatorische Kohärenz, digitale Innovationen und die Förderung von Blockchain-Ökosystemen zu sprechen, die insbesondere junge Menschen wirtschaftlich einbinden sollen. Ziel ist eine engere Zusammenarbeit zwischen den USA und Pakistan im Bereich digitaler Assets.
So steht es um die Regulierung in Pakistan
Parallel dazu hat Pakistan 2025 eine umfassende Krypto-Regulierung gestartet und die Pakistan Digital Assets Authority (PDAA) gegründet. Diese neue Regulierungsbehörde soll als zentrale Instanz Lizenzen für Krypto-Börsen, Wallets, Stablecoins und DeFi-Anwendungen vergeben und einen klaren Rechtsrahmen schaffen. Ein technisches Komitee aus Finanzministerium, Zentralbank und weiteren Behörden arbeitet an der Ausgestaltung dieser Regulierung, die darauf abzielt, den informellen Krypto-Markt von über 25 Milliarden US-Dollar zu regulieren, nationale Vermögenswerte und Staatsschulden zu tokenisieren sowie die Monetarisierung überschüssiger Elektrizität durch reguliertes Bitcoin-Mining zu ermöglichen.
🇵🇰 LATEST: Pakistan’s digital assets minister Bilal Bin Saqib met with Bo Hines to explore crypto collaboration. pic.twitter.com/jNuLf1eHJO
— Cointelegraph (@Cointelegraph) June 4, 2025
Im Rahmen der Energiepolitik plant Pakistan, rund 2.000 Megawatt überschüssige Energie für Bitcoin-Mining und KI-Datenzentren zu nutzen, um ungenutzte Kapazitäten produktiv zu machen, Arbeitsplätze zu schaffen und zusätzliche Einnahmen zu generieren. Allerdings steht das pakistanische Stromnetz bereits unter enormem Druck, was Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit und Netzstabilität aufwirft.
Unterstützung durch Binance
Internationale Beratung erhält Pakistan unter anderem vom Binance-Mitgründer Changpeng Zhao, der den Pakistan Crypto Council unterstützt und damit die Ambitionen des Landes unterstreicht, sich als Blockchain-Hub im Globalen Süden zu positionieren.
JUST IN: 🇵🇰 PAKISTAN APPOINTS BINANCE FORMER CEO CZ AS STRATEGIC ADVISOR ON CRYPTO pic.twitter.com/oWBoBDWjLg
— Bitcoin Magazine (@BitcoinMagazine) April 7, 2025
Die wirtschaftlichen Chancen sind beträchtlich: Durch die Integration von Bitcoin und Blockchain-Technologien könnte Pakistan neue Einnahmequellen erschließen, die wirtschaftliche Modernisierung vorantreiben und finanzielle Inklusion fördern. Die strategische Bitcoin-Reserve signalisiert einen innovativen Umgang mit Vermögenswerten in einem Land, das von hoher Inflation und Devisenknappheit betroffen ist. Dennoch bleiben regulatorische Herausforderungen bestehen, da die Rechtslage trotz der Gründung der PDAA volatil ist und die effektive Umsetzung der Regulierung entscheidend sein wird, um Risiken wie Geldwäsche, Betrug und Marktvolatilität zu kontrollieren.
Pakistan’s Finance Ministry is finally moving on crypto. A technical committee has been formed to draft laws for a dedicated digital asset authority.
PDAA or PVARA? The race is on.
$25B+ in informal crypto is waiting for clarity.
Let’s hope they move faster than the tech.#Crypto… pic.twitter.com/vpjC9EYvJm— Assad Dar (@Assad) June 4, 2025
Die Energie- und Infrastrukturprobleme sind nicht zu unterschätzen: Die geplante Nutzung von 2.000 MW für Mining ist ambitioniert, doch das überlastete und ineffiziente Stromnetz könnte durch die Mining-Expansion weiter destabilisiert werden, was soziale Spannungen verschärfen könnte. Politisch wirft das Treffen mit Bo Hines, einem umstrittenen US-Berater, Fragen auf, ob Pakistans Blockchain-Strategie rein technokratisch oder auch politisch motiviert ist. Die Nähe zu Trump-nahen Kreisen könnte zwar internationale Partnerschaften erleichtern, birgt aber auch Risiken, falls politische Interessen über technologische Realitäten gestellt werden.
Kritik an der Infrastruktur
Trotz der ambitionierten Pläne und der offiziellen Ankündigungen stößt die Strategie Pakistans auf erhebliche Kritik. Bilal Bin Saqib, Leiter des pakistanischen Crypto Councils, verkündete am 28. Mai, das Land wolle eine strategische Bitcoin-Reserve etablieren und dafür 2.000 Megawatt Strom bereitstellen – während gleichzeitig grundlegende Infrastrukturprobleme sichtbar bleiben, etwa dass am Karachi International Airport in den Toiletten kein Wasser fließt.
Bilal Bin Saqib, head of Pakistan's crypto council, announced on May 28 that the country is moving to establish a strategic Bitcoin reserve using 2000 MW of electricity while Karachi International Airport washrooms have no water😂 pic.twitter.com/UCoekigbdx pic.twitter.com/hepOKMlDJW
— The Story Teller (@IamTheStory__) May 29, 2025
Kritiker werfen Bin Saqib vor, mit solchen Aussagen Unsinn zu verbreiten und warnen davor, Staatsfinanzen wie in einem Casino zu behandeln. Sie fordern, dass kein einziger Staats-Penny für Kryptowährungen verwendet werden dürfe, da diese hochvolatil und spekulativ seien. Die Kritik unterstreicht die Sorge, dass Pakistan mit der Bitcoin-Reserve und dem massiven Energieeinsatz für Mining-Projekte finanzielle Risiken eingeht, die das ohnehin fragile Wirtschaftssystem und die chronischen Energieengpässe weiter belasten könnten.
Bilal bin Saqib is talking nonsense. State finances are not a casino game. Not even a penny from the state funds should be used for crypto. https://t.co/VHV20Fwy9w
— Yousuf Nazar (@YousufNazar) May 30, 2025
Zudem mahnen Beobachter, dass der Staat als Investor und Regulierer in einem so volatilen Markt in einen Interessenkonflikt gerät, der die wirtschaftliche Stabilität gefährden kann. Diese skeptische Perspektive verdeutlicht, dass Pakistans Blockchain-Strategie trotz ihres Innovationspotenzials mit erheblichen Risiken und ungelösten sozialen sowie infrastrukturellen Problemen konfrontiert ist.
So könnte es weiter gehen
Langfristig hängt der Erfolg Pakistans im Blockchain-Bereich von der Balance zwischen Innovation, Regulierung und sozialer Akzeptanz ab. Das Land muss sicherstellen, dass Blockchain- und Krypto-Initiativen nicht nur kurzfristige Aufmerksamkeit erzeugen, sondern echte wirtschaftliche Stabilität und nachhaltige Entwicklung fördern.
Pakistans Vorstoß in die Blockchain-Welt ist zweifellos mutig und innovativ, doch er steht vor großen Herausforderungen. Die Kombination aus ambitionierter Energiepolitik, regulatorischem Neuland und politischer Vernetzung macht das Projekt zu einem spannenden, aber auch riskanten Unterfangen. Ob Pakistan als Blockchain-Pionier im Globalen Süden glänzt oder in einem komplexen geopolitischen und wirtschaftlichen Spannungsfeld scheitert, wird von der Balance zwischen Innovation, Regulierung und nachhaltiger Umsetzung abhängen.
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