Trotz institutioneller Umwälzungen zeigen die Daten: Der Bitcoin-Zyklus lebt – nur in neuer Form.
Bitcoin befindet sich in einer spannenden Phase. Während sich neue Geldströme aus ETFs und Unternehmen auf die Preisentwicklung auswirken, fragen sich viele: Hat sich der legendäre 4-Jahres-Zyklus überlebt? Dieser Artikel beleuchtet die aktuelle Lage, analysiert On-Chain-Daten und erklärt, warum sich alles ändern könnte – oder eben doch nicht.
Rational Root und der neue Bitcoin-Zyklus: Ist der klassische 4-Jahres-Zyklus am Ende?
Der bekannte On-Chain-Analyst Rational Root stellt sich einer der wichtigsten Fragen im Krypto-Markt: Ist der berühmte Bitcoin-Zyklus, der bisher alle vier Jahre seinen Höhepunkt fand, noch intakt? Gemeinsam mit Analyst Matt Crosby von Bitcoin Magazine Pro analysiert er Markttrends, ETF-Ströme und psychologische Muster, die Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen.
Bisher zeigte sich Bitcoin stets berechenbar: Nach dem Halving kam die Rallye, gefolgt vom Bärenmarkt. Doch neue Marktteilnehmer, wie institutionelle Investoren und ETF-Anleger, könnten dieses Muster aufbrechen. Root bleibt jedoch skeptisch, dass sich grundlegend etwas verändert hat.
STH cost basis at $98.3K. Clip from Friday’s @BitcoinMagPro podcast. #Bitcoin pic.twitter.com/3sMlFouYIP
— Root 🥕 (@therationalroot) June 23, 2025
Warum der Markt noch nicht überhitzt ist
Ein zentrales Argument von Rational Root ist der Zustand der On-Chain-Daten. Besonders der kurzfristige durchschnittliche Kaufpreis der Investoren liegt nur leicht über dem aktuellen Marktpreis. In früheren Zyklen lag dieser Abstand deutlich höher – oft vier Standardabweichungen über dem Durchschnitt.
Das spricht für einen weiterhin gesunden Markt. Trotz positiver Stimmung befinden wir uns laut Root noch nicht in einer Euphorie-Blase. Der Preis bewegt sich derzeit in einem strukturierten Aufwärtstrend, nicht in einem unkontrollierten Anstieg.
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Struktur statt Spekulation – die neue Stabilität
Seit 2023 erkennt Root einen stabileren Trendkanal. Die Preisbewegungen verlaufen geordneter als in vorherigen Zyklen. Die ETF-Zulassungen und politische Ereignisse erzeugten zwar Impulse, führten aber nicht zu überzogener Volatilität.
Analyst Crosby sieht darin den Einfluss großer Marktakteure. Institutionelle Anleger bevorzugen langfristige Strategien, was zu weniger extremen Kursbewegungen führen könnte. Ein Zeichen für eine Reifung des Marktes – oder der Beginn eines neuen Zyklus-Takts?
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ETFs als neue Bitcoin-Wale
ETFs haben den Markt nachhaltig verändert. Allein durch diese Vehikel wird mittlerweile ein Vielfaches der täglichen Bitcoin-Neuemission aufgekauft. Rational Root betont, dass dieser Kaufdruck erheblich größer ist als früher – und dennoch bleibt der Preisanstieg moderat.
Neben den ETFs sorgen auch Firmen mit Bitcoin-Treasury-Strategien für konstante Nachfrage. Diese Entwicklung verändert das Angebot-Nachfrage-Verhältnis langfristig. Dennoch bleibt Root vorsichtig optimistisch, was den weiteren Kursverlauf betrifft.
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— The Bitcoin Historian (@pete_rizzo_) June 23, 2025
Psychologie schlägt Institution – noch
Trotz institutioneller Übermacht bleibt die menschliche Psychologie laut Root der wichtigste Taktgeber im Markt. Angst, Gier und FOMO (Fear of Missing Out) prägen weiterhin das Verhalten der Anleger. Diese Muster wiederholen sich in allen bisherigen Zyklen – und auch in diesem.
Obwohl viele Marktbeobachter von einer Verlängerung des Zyklus sprechen, sieht Root dafür bisher keine belastbaren Beweise. Die Emotionen der Masse bestimmen den Rhythmus – auch wenn dieser diesmal sanfter verlaufen könnte.
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Kommt jetzt die Euphorie?
Laut Roots eigener Analyse bewegen wir uns in Richtung der Phase, die er als „Thrill & Euphoria“ bezeichnet. Das ist typischerweise der Moment, bevor der Markt sein Hoch erreicht. In dieser Phase dominiert Optimismus – oft gefolgt von Übertreibung.
Auch wenn Root keine exakten Preisprognosen abgeben will, sieht er die nächsten sechs Monate als entscheidend. Die Daten deuten darauf hin, dass wir uns auf ein wichtiges Markt-Ereignis zubewegen – die Frage ist nur, wie stark es ausfällt.
Bitcoin-Treasury-Firmen auf dem Vormarsch
Unternehmen wie MicroStrategy oder MetaPlanet setzen gezielt auf Bitcoin als Reservewert. Root sieht darin eine clevere Strategie: Fiat-Währungen verlieren an Wert, während Bitcoin langfristig Potenzial bietet. Besonders der strategische Einsatz von Schulden zur BTC-Finanzierung erscheint riskant, aber klug.
Nach den gescheiterten Experimenten von Celsius oder BlockFi sind die neuen Player vorsichtiger und besser kapitalisiert. Für Root ist das ein Zeichen für die zunehmende Professionalität und Reife des Marktes.
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Zyklus lebt – nur anders
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Der Bitcoin-Zyklus ist nicht tot, er verändert sich. Die Mechanik bleibt erhalten – nur die Taktgeber sind neue. Emotionale Muster, gepaart mit struktureller Nachfrage durch Institutionen, formen eine neue Markt-Realität.
Für Anleger heißt das: Die Regeln gelten noch, aber die Ausschläge könnten gedämpfter verlaufen. Wer jetzt investiert, sollte Chancen nutzen, aber Risiken nicht unterschätzen. Denn selbst wenn alles gleich aussieht – ein bisschen anders ist es diesmal doch.
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