Elon Musk: “Währung wird irrelevant” und Bitcoin weiter unter Druck

On Nov. 20, 2025 at 9:45 pm UTC by · 4 Min. read

Elon Musk erklärt Währungen im KI-Zeitalter für „irrelevant“, Nvidia liefert Rekordzahlen und Trump verspricht 2.000-Dollar-Schecks – was bedeutet das für Bitcoin im aktuellen Downtrend?

Die größte Kryptowährung der Welt rutscht deutlich gen Süden. Während Elon Musk im KI-Zeitalter klassische Währungen zur Nebensache erklärt, füttert Nvidia die AI-Euphorie mit Rekordzahlen. Außerdem: Der Senat bremst Donald Trumps 2.000-Dollar-„Dividende“ Idee.

Musk erklärt Geld zur Nebensache im KI-Zeitalter

Beim U.S.-Saudi Investment Forum in Riad spricht Elon Musk knallhart über seine Zukunftsvision, in der KI und Robotik so viel Produktivität freisetzen, dass klassische Währungen „aufhören, relevant zu sein“.

Der Tesla- und X-Chef saß dabei gemeinsam mit Nvidia-CEO Jensen Huang auf einem Panel. Vollautomatisierte Produktion durch humanoide Roboter wie etwa Teslas „Optimus“ könne Armut abschaffen und den Menschen von der Notwendigkeit klassischer Erwerbsarbeit befreien, behauptet er. In dieser Vision sei Arbeit eher wie „Gärtnern“: etwas, das manche aus Freude tun, weil man Lust darauf hat, nicht aber aus Zwang oder um Geld zu verdienen.

Denn konsequent weitergedacht heißt das: Wenn Güter und Dienstleistungen in einer KI-getriebenen Überflussökonomie nahezu beliebig reproduzierbar werden, verliert Geld als knappes Tauschmittel einen Teil seiner Funktion. Musk knüpft diese Vorstellung explizit an die „Culture“-Romane des Sci-Fi-Autors Iain Banks, in denen eine postknappe Gesellschaft ohne klassisches Geldsystem beschrieben wird.

Nvidia liefert Rekordzahlen – AI-Blase (vorerst) vertagt

Parallel zu Musks Auftritt legte Nvidia Quartalszahlen vor, die die Debatte um eine mögliche AI-Blase zumindest kurzfristig entschärft haben. Der Chipkonzern meldete für das dritte Quartal einen Rekordumsatz von rund 57 Milliarden US-Dollar – deutlich mehr als von Analysten erwartet – und stellte für das laufende Quartal Erlöse von etwa 65 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Auf der Telefonkonferenz zur Bilanz ging CEO Jensen Huang direkt auf die Sorge ein, die Branche sitze in einer Spekulationsblase. Aus seiner Perspektive sehe man „etwas sehr anderes“ als eine Blase: Die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Modelle sei strukturell, nicht nur zyklisch.

Das ist auch für Kryptomärkte relevant, weil Nvidia einer der am stärksten beobachteten Assets für das gesamte KI-Narrativ ist. Damit auch für viele sogenannte „Krypto- und Bitcoin-Aktien“, zu denen Coinspeaker Nvidia in einem Überblick über die „10 besten Krypto- & Bitcoin-Aktien 2025“ zählt.

Solange der Markt Nvidia weiterhin am Wachsen sieht, bleibt das Argument einer unmittelbar platzenden AI-Blase geschwächt. Das strahlt auch auf digitale Assets aus, die auf ähnliche Zukunftsnarrative setzen, im Krypto-Kontext insbesondere auch AI-Coins.

Trumps 2.000-Dollar-Dividende

Und während die Tech-Konzerne Rekorde melden, versucht Donald Trump die Wählerherzen zurückzuerobern. In einem Beitrag auf Truth Social kündigte er Anfang November an, eine „Dividende“ von mindestens 2.000 US-Dollar pro Person aus seinen erweiterten Zolleinnahmen an alle Amerikaner (Ausnahme “Gutverdiener”) ausschütten zu wollen, Coinspeaker berichtete. Zusätzliche Zölle auf Importe – insbesondere aus China – sollen Milliarden in die Staatskasse spülen, aus denen dann Direktzahlungen an Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen finanziert werden.

Doch im Kongress stößt der Plan nun auf erheblichen Widerstand, vor allem bei Republikanern, die das Geld lieber woanders sehen würden. Mehrere Senatoren verweisen darauf, dass die bisher vereinnahmten Zolleinnahmen deutlich unter dem Volumen liegen, das für Schecks in Höhe von 2.000 US-Dollar an rund 150 Millionen Amerikaner nötig wäre – Schätzungen sprechen von bis zu 300 Milliarden US-Dollar Kosten, während bisher nur rund 120 Milliarden an Tarif-Einnahmen zusammengekommen sind.

Bitcoin im Downtrend

Bitcoin ist wieder unter die 90.000 US-Dollar gefallen. Gegenüber dem Wochenhoch liegt der Kurs laut CoinGecko rund 12 Prozent niedriger, vom Allzeithoch hat die Leitwährung inzwischen etwa 31,5 Prozent abgegeben. Die Rallye der vergangenen Monate scheint damit vorerst gebrochen.

Trumps 2.000-Dollar-Pläne sind politisch umstritten und fiskalisch schwer zu finanzieren, würden im Erfolgsfall aber zusätzliche Liquidität ins System spülen. Nvidia liefert mit Rekordumsätzen den Beleg, dass die KI-Nachfrage weiter intakt ist.

Aber jenseits der Schlagzeilen über Musk, Nvidia und Trumps „Tarif-Dividende“ bleibt die große Bühne dieselbe: Zinsen, Dollar-Stärke, Inflation und geopolitische Risiken geben den Takt für Risikoassets vor.

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