In Frankreich nimmt die Zahl brutaler Entführungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen alarmierend zu. Besonders im Visier: Menschen, die ihren Reichtum öffentlich zur Schau stellen. Der jüngste Fall eines TikTok-Influencers offenbart, wie gefährlich es sein kann, im Internet mit vermeintlichem Krypto-Vermögen zu protzen. Erfahre hier mehr!
Kriminelle entführen Krypto-Influencer und gehen leer aus
Kriminalität im Zusammenhang mit Kryptowährungen ist in Frankreich keine Neuheit. Erst in dieser Woche kam es erneut zu einem Vorfall, bei dem ein 26-jähriger TikTok-Influencer und Krypto-Trader von vier Männern entführt wurde.
Die Täter forderten ein Lösegeld von 50.000 Euro in Kryptowährungen. Allerdings ließen ihn die Entführer nach einer überraschenden Wendung unversehrt frei: Sie stellten fest, dass sein Krypto-Wallet beinahe leer war.
Auch wenn es für den jungen Influencer vergleichsweise gut ausging, reiht sich der gescheiterte Entführungsversuch in eine Serie ähnlicher Verbrechen ein, wo französische Krypto-Investoren, Influencer und sogar Familienangehörige ins Visier von Kriminellen geraten – sowohl im Dunkeln als auch am helllichten Tag.
Der jüngste Vorfall ereignete sich am Freitagabend, dem 14. Juni, in Juvisy-sur-Orge, einem eigentlich ruhigen Vorort südlich von Paris. Das Opfer, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, war zuvor dafür bekannt, mit seinem vermeintlich erfolgreichen Krypto-Lifestyle vor seinen 40.000 Followern auf TikTok zu prahlen. Auf dem Heimweg wurde er von vier Tätern in ein gestohlenes Fahrzeug gezerrt.
Im Inneren des Fahrzeugs wurde der Mann Berichten zufolge bedroht, geschlagen und gefoltert, während die Täter eine Lösegeldsumme in Höhe von 50.000 Euro in Kryptowährung forderten.
Doch als das Opfer ihnen sein nahezu leeres Krypto-Wallet vorzeigte, wurde schnell klar, dass seine Online-Identität nur eine Fassade war und es nichts zu holen gab, weshalb die Entführer ihn am nächsten Tag wieder frei ließen. Der Fall wurde inzwischen an die Abteilung für organisierte und spezialisierte Kriminalität übergeben.
Krypto-bezogene Entführungen sind in Frankreich keine Neuheit
Leider handelt es sich bei diesem Angriff nicht um einen Einzelfall, sondern um ein weiteres Beispiel für die wachsenden Zahl von Krypto-bezogenen Entführungen in Frankreich:
Anfang Mai wurde der Vater eines bekannten französischen Krypto-Unternehmers von Entführern festgehalten und verstümmelt. Die Täter forderten ein Lösegeld in Höhe von 7 Millionen Euro in Krypto und schnitten ihm einen Finger ab, ehe die Polizei eingreifen konnte.
Nur wenige Wochen später wurde ein Entführungsversuch gegen die Tochter und den Enkel von Pierre Noizat, dem Mitgründer der Handelsbörse Paymium, vereitelt. Die Opfer konnten sich den Entführern mithilfe umstehender Passanten zwar erfolgreich widersetzen, allerdings konnte der Vorfall später mit einem größeren kriminellen Netzwerk in Verbindung gebracht werden.
Auch David Balland, Mitgründer des beliebten Wallet-Herstellers Ledger, wurde im Januar aus seinem Haus entführt und erst am Folgetrag von der Polizei befreit.
Diese und ähnliche Fälle zeigen, wie gefährlich es sein kann, seinen Reichtum (ob real oder erfunden) online zu präsentieren. Influencer, Unternehmer und Investoren werden zunehmend zu Zielscheiben für Kriminelle. Michael Englander, CEO von Plasbit, findet hierzu klare Worte:
„Wenn du mit Kryptowährungen handelst und deinen Reichtum noch immer öffentlich zeigst, bist du nicht nur dumm, sondern bringst auch deine Familie in echte Gefahr!“
Frankreich will hart gegen Krypto-basierte Kriminalität vorgehen
Die französische Regierung wird bei Angriffen dieser Art nicht länger wegschauen. Nach der jüngsten Verbrechenswelle berief Innenminister Gérald Darmanin ein Notfalltreffen mit Krypto-Unternehmern und Regulierungsbehörden ein, um gemeinsam an Strategien zur Verringerung der Entführungsfälle zu arbeiten und im Krypto-Bereich tätige Personen zu schützen.
Ein wichtiger Schritt ist die geplante Löschung öffentlicher Adressdaten von Geschäftsführern aus offiziellen Handelsregistern – eine Maßnahme, die es Tätern erschweren soll, Opfer anhand öffentlich zugänglicher Daten ausfindig zu machen.
Insgesamt beobachtet die Welt genau, wie Frankreich neue Schutzmaßnahmen umsetzt, denn in der Welt der Kryptowährungen geht es nicht mehr nur um Schlagzeilen, sondern oft um Leben und Tod!
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