Krypto-Marktanalyse: Neues Allzeithoch für BTC! Steht der nächste Mega-Bullenmarkt bevor? Hintergründe zu Inflation und Fed-Prognosen.
In dieser Marktanalyse zeigen wir, warum es sich für Krypto-Langzeit-Hodler oft lohnt, geduldig zu bleiben. Die jüngsten Zinssignale der US-Notenbank Federal Reserve sowie fallende Inflationsdaten lösen neue Euphorie an den Krypto-Märkten aus. Bitcoin mit neuem Allzeithoch und Ethereum erklimmt die 3000 US-Dollar-Marke zurück – steht der große Bullenmarkt jetzt endgültig vor der Tür?
Bitcoin und Altcoins auf Höhenflug – Endlich grünes Licht für den Bullenmarkt?
Gerade Bitcoin Longterm-Hodler freuen sich aktuell sicherlich wieder, dass es sich lohnt jahrelang geduldig zu bleiben. Innerhalb eines Tages schoss die führende Kryptowährung um satte 6,7 Prozent nach oben und knackt exakt zur Zeit des Schreibens bei 188.676 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Das jüngste Kursfeuerwerk reißt auch die Altcoins mit: Ethereum überwindet erstmals seit Januar die wichtige 3.000-US-Dollar-Marke, was den Run für Altcoins vorbereiten könnte. Der gesamte Markt leuchtet ausnahmslos tiefgrün und die Euphorie nimmt spürbar zu. Der Fear-and-Greed-Index ist mit 67 Punkten wieder in der Gier gelandet.
Ist das jetzt endlich der Beginn des ersehntes Mega-Bullruns wie 2020? Gibt es dieses Jahr vielleicht gar kein Sommerloch? Die Anlegerstimmung spricht jedenfalls für ein bullisches Momentum, aber auch weitere Fundamentaldaten stellen die Weichen für einen grünen Ritt gen Norden.
Federal-Reserve-Protokoll: Uneinigkeit über Zinssenkungen
Die US-Notenbank Federal Reserve hat diese Woche das Protokoll ihrer letzten FOMC-Sitzung vom 17/18. Juni veröffentlicht und damit einen Blick hinter die Kulissen der Zinsdebatte gewährt. Daraus geht hervor, dass es im Offenmarktausschuss deutliche Meinungsverschiedenheiten über das weitere Zinstempo gibt.
Nur ein paar Mitglieder plädierten dafür, die Zinsen eventuell bereits diesen Monat zu senken, während einige Vertreter überhaupt keine Zinssenkung für notwendig erachten. Die Mehrheit der Währungshüter zeigte sich vorerst besorgt über anhaltenden Inflationsdruck, insbesondere aufgrund von neuen Importzöllen, die Ex-Präsident Donald Trump im Handelsstreit eingesetzt hat.
Trump selbst forderte zuletzt sogar eine drastische Zinssenkung um mindestens 3 Prozentpunkte und den Rücktritt von Fed-Chef Jerome Powell. Doch von einer derart historischen Lockerung ist die Fed meilenweit entfernt. Im Gegenteil unterstreichen die Protokolle viel eher, dass es kaum Unterstützung für eine sofortige Zinssenkung gibt. Vielmehr hielten die Meisten moderate Zinssenkungen, jedoch erst im späteren Jahresverlauf, für angemessen. Das alles unter der Annahme, dass der inflationsfördernde Effekt der Zölle nur vorübergehend oder moderat ausfallen dürfte. Entsprechend entschied die Fed im Juni einstimmig, den Leitzins vorerst in der Spanne von 4,25–4,50 Prozent zu belassen.
Die Fed befindet sich in einer Zwickmühle. Einerseits mahnt ein Teil der Notenbanker zur Geduld und Vorsicht, solange die Konjunktur robust und die Inflation hartnäckig bleibt. Andererseits wächst intern die Erkenntnis, dass bei weiter nachlassendem Inflationsdruck baldige Zinssenkungen vertretbar oder gar nötig sein könnten. Es gilt weiter abwarten und Tee trinken.
Inflation kühlt ab und setzt die Fed unter Druck
Tatsächlich gibt es allerdings Indizien dafür, dass sich der Preisauftrieb schneller abschwächt als erwartet. Der Trueflation-Index, ein unabhängiger Inflationsmesser mit täglicher Aktualisierung, ist in den letzten zwei Wochen rapide abgesunden und liegt aktuell nur noch bei gerade mal 1,67 Prozent und damit unter dem 2%-Ziel der Fed.
Sollte dieser deflationäre Trend anhalten, steigt der Druck auf die Fed, den Kurs zu wechseln. Manch einer spekuliert vielleicht bereits, dass die Notenbank früher als gedacht zur Zinssenkung gezwungen sein könnte. Ein unterzieliger Inflationswert würde der Fed den nötigen Spielraum liefern, die straffe Geldpolitik zu lockern; sei es durch ein Ende des Quantitive Tightening oder durch erste Zinsschritte nach unten. Jede Andeutung eines solchen Pivot der Geldpolitik kann erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben. Augen auf die FED-Sitzung im September 2025.
Vorfreude der Märkte: Steckt eine Risk-On-Rallye in den Startlöchern?
Die Finanzmärkte nehmen Entwicklungen vorweg, sie werden eingepreist. Schon die Erwartung künftiger Zinssenkungen hat historisch oft eine Rallye in riskanteren Anlageklassen ausgelöst und zwar lange bevor die Zentralbank tatsächlich den Zinshahn aufdreht. Genau das scheint sich nun abzuzeichnen. Investoren antizipieren bereits mehrere Fed-Zinssenkungen bis Jahresende, wie die Fed-Funds-Futures zeigen. So gehen im September bereits gute 60 Prozent davon aus, dass die Zinsen gesenkt werden. Ab Oktober sind es gar knapp 40 Prozent für eine drastischere Zinssenkung auf 375-400 Basispunkte und knapp 45 Prozent stehen für 400-425 Basispunkte.
Dieses Umschwenken in der Erwartungshaltung ist Treibstoff für Risk-On-Assets wie Krypto: Auch Aktienindizes erklimmen ihre neuen Hochs und der Kryptomarkt stellt sich nicht hinten an.
An den US-Börsen war diese Stimmungsveränderung bereits spürbar: Trotz weiterhin restriktiver Geldpolitik markierte der S&P-500 jüngst neue Jahreshochs, angetrieben von vermehrt bullishen Tönen aus den Notenbanken. Bitcoin zog mit – die größte Kryptowährung übersprang in der vergangenen Woche erstmals die Marke von 110.000 US-Dollar und setzte damit ein Ausrufezeichen im aktuellen Bullenmarkt. Kurzum: Die Aussicht auf einen Fed-Pivot hat die Risikoappetit der Anleger geweckt. Sollte die Fed tatsächlich in den nächsten Monaten erste Lockerungsschritte signalisieren, könnte dies als Startschuss für eine noch stärkere Krypto-Rallye dienen. Historisch gesehen markieren beginnende Zinssenkungszyklen häufig den Übergang in hausseartige Phasen an den Märkten.
Social Interest: Hohe Kurse, trotzdem (noch) keine Euphorie
Trotz der deutlichen Kursgewinne bleibt ein Phänomen eigentlich doch mittlerweile ziemlich bedenkenswert: Von echter Masseneuphorie kann bislang kaum die Rede sein. Das Crypto Apps-Ranking im App Store und Google-Trends deuten darauf hin, dass das Interesse privater Kleinanleger weiterhin verhalten ist. Unser aktueller Marktbericht stellt fest, dass die laufende Bitcoin-Rally vor allem von Institutionellen getragen wird, während Retail-Investoren weitgehend noch an der Seitenlinie stehen, bereits ausgebrannt sind, oder sich noch gar nicht mit Krypto beschäftigt haben.
Fear-and-Greed-Index
Das zeigt auch der Fear & Greed Index laut Coinmarketcap. Dieser ist mit dem Aufschwung nun in den Greed-Bereich reingerutscht mit 67 Punkten. Leichtes Gier-Niveau, aber noch kein Extremwert.
In früheren Hochphasen kratzte der Indikator an der 90er-Marke beim Allzeithoch, aktuell ist also trotz neuer Höchststände noch deutlich Luft nach oben, da die Stimmung noch gemäßigt gierig ist.
Medien schwenken langsam auf bullishe Tonalität um
Der Ein oder Andere wird es vielleicht schon bemerkt haben: Seit kurzem werden bei der Mehrzahl der Krypto-Medien wieder bullige Töne angeschlagen. Zwar verbuchten große Altcoins zuletzt ordentliche Zugewinne, allerdings relativiert sich der Gewinn: So liegt Ethereum (ETH) beispielsweise trotz der Mini-Rallye trotzdem noch weit unter Allzeithoch von rund 4800 US-Dollar im November 2021.
Viele Krypto-Anleger halten sich also nach wie vor zurück. Sicherlich auch, weil so einige Portfolios nach dem langen Bärenmarkt möglicherweise immer noch nicht vollständig aufgeholt haben. Die Zurückhaltung ist verständlich: Erst wenn frühere Verluste wettgemacht sind und neue Gewinne locken, dürfte die breite Retail-FOMO einsetzen und neue Anleger in den Markt bringen. Für den Moment bedeutet das allerdings auch zum Zweiten mal in diesem Artikel: Abwarten und Tee trinken. Es ist noch Luft nach oben vorhanden, solange die Massen nicht in Euphorie verfallen ist.
Fazit
Die Krypto-Märkte befinden sich an einem kritischen Punkt. Einerseits liefern die Makrodaten Rückenwind: Die Inflation sinkt rapide und könnte der Fed schon bald den Weg für Zinssenkungen freimachen. Das wiederum wäre ein Szenario, in dem Bitcoin & Co. historisch gut performen. Andererseits ist die breite Anlegerschaft noch nicht voll investiert.
Für langfristige Krypto-Anleger ist das durchaus eine komfortable Situation: Wer jetzt schon investiert ist, hat einen Informationsvorsprung und sitzt auf Gewinnen, während der Laie den Einstieg noch scheu. Sobald die großen Schlagzeilen die Runde machen und neue Anleger in den Markt strömen, könnte sich die zweite Phase der Rallye entfalten.
Dennoch bleibt ein gewisses Maß an Realismus geboten. Die Federal Reserve hat zwar erste vorsichtige Signale Richtung Lockerung ausgesandt, pocht aber gleichzeitig darauf, nichts zu überstürzen. Bis handfeste Zinssenkungen umgesetzt sind, können an den Märkten noch heftige Volatilitätsphasen auftreten, zumal negative Überraschungen (etwa ein Wiederanstieg der Inflation, andere konjunkturelle Schocks oder sich weiter zuspitzende geopolitische Situationen) nicht ausgeschlossen sind.
Die kommenden Monate versprechen jedenfalls höchste Spannung: Sollte die Fed den Straffungskurs tatsächlich verlassen und die Weltwirtschaft von einer Zinswende profitieren, stehen die Zeichen für Bitcoin, Ethereum und den restlichen Kryptomarkt auf Grün.
Lies hier unsere Einschätzung, welche Kryptowährungen noch 2025 explodieren könnte.
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