Laut Glassnode-Daten horteten mittelgroße Ethereum Wale mit Walletbeständen von 1 000–10 000 ETH am 26. Juni fast eine Million Ether – mehr als jemals an einem einzelnen Tag seit 2018. Parallel klettert der Staking-Anteil auf 29,02 Prozent, während ETH auf 2500 US-Dollar verharrt und den Boden für eine mögliche Rallye bereitet. Doch On-Chain-Daten zeigen auch gewisse Schwächen auf.
Größte Ethereum-Wal-Akkumulation seit 2018
Am 26. Juni 2025 veröffentlichte der On-Chain-Analyst Quinten auf X einen Screenshot aus den Glassnode-Daten mit der Schlagzeile:
„Whales bought nearly 1,000,000 $ETH in ONE DAY – the LARGEST daily buy since 2018.
Laut diesen Glassnode-Daten wurden an diesem Tag 999 804 ETH von mittelgroßen Wallets mit Beständen zwischen 1000 und 10000 ETH hinzugefügt. Bis Ende Juni stiegen die Netto-Positionsbestände dieser mittleren Wale auf 14,2 Millionen Ethereum an.
— Quinten | 048.eth (@QuintenFrancois) June 26, 2025
Lange inaktiver Wal zieht ETH-Bestände von Börsen ab
Aber nicht nur neue Bestände kommen hinzu, sondern “alte Wale” reaktivieren sich: So kam es, dass ein Wal, der über 1,2 Jahre inaktiv war, am 27. Juni plötzlich 1.051 ETH mit einem Gegenwert von ca. 2,58 Millionen US-Dollar von Binance ab und transferierte sie in eine Cold Wallet.
Die Akkumulation sowie die Reaktivierung von Walen spricht normalerweise dafür, dass möglicherweise der Boden langsam gefunden sein könnte und eine Rallye bevorsteht.
A whale wallet woke up after 1.2 years and withdrew 1,051 $ETH worth $2.58M from #Binance.
Parallel zur Kaufwelle steigt das Interesse am Staking: Am 25. Juni erreichte der Anteil des gestakten ETH am Gesamtangebot mit 29,02 % einen neuen Höchstwert. Damit sind fast ein Drittel aller Ether vorübergehend illiquide und entziehen dem Umlauf weiteres Angebot. Hohe Staking-Raten drücken die kurzfristige Verfügbarkeit und steigern so den Kaufdruck.
Wale und Analysten sind bullish gegenüber der Ethereum Kursentwicklung eingestellt
Ethereum konsolidiert derzeit in der Zone zwischen 1500 – 2.500 US-Dollar. Das könnte möglicherweise der makrozyklische Boden sein, um anschließend eine steile Rallye einzuleiten. Zur Zeit des Schreibens ist der ETH-Kurs gerade wieder durch die 2500 US-Dollar-Marke geschossen und notiert bei 2538 US-Dollar, knapp an der Oberkante dieses Korridors.
Laut dem Analysten Milkybul folgt Ethereum damit genau dem Muster, was wir noch aus 2017 kennen, wonach der Anstieg nun unmittelbar bevorstehen soll. Historisch verlief der Kursanstieg nach dem Ausbruch der grauen Zone vertikal. Sollte ETH also das obere Ende des Bereichs klar überwinden und in der Spanne von 2.500–2.750 US-Dollar bestätigen, wäre eine Ethereum-Prognose in Richtung 4.000–5.000 US-Dollar denkbar.
So bullisch das Bild rund um die Whale-Akkumulation auch wirkt, leider sprechen nicht alle Signale für eine nahtlose Fortsetzung der Rallye, jedenfalls laut einer Analyse von Binance, die sich auf On-Chain-Daten von Santiment stützt.
Netzwerk-Wachstum schwächelt
Demnach schoss die Zahl neu erstellter Adressen kurzfristig auf über 250.000, brach dann aber auf nur noch 24.800zusammen. Ein derart abrupter Anstieg und Rückgang deutet eher auf kurzlebige Spekulation oder Bot-Aktivität hin als auf nachhaltiges organisches Wachstum.
MVRV-Z-Score im negativen Bereich
Der MVRV-Z-Score hat sich zwar zuletzt etwas erholt, aber notiert noch immer im negativen Bereich bei aktuell -0.072.Das bedeutet, dass viele Adressinhaber momentan im Verlust liegen. Zwar kann ein negativer MVRV-Wert historisch zu einer Einstiegszone werden, doch erst eine Bestätigung durch andere Indikatoren macht ihn zu einem belastbaren Kaufsignal.
NVT-Ratio auf Mehrmonats-Hoch
Die Network-Value-to-Transactions-Ratio (NVT) ist mit 2,044 auf den höchsten Stand seit Wochen geklettert. Eine hohe NVT-Ratio signalisiert üblicherweise eine Diskrepanz zwischen Bewertung und tatsächlicher Nutzungs- oder Transaktionsaktivität und gilt oft als Vorbote bevorstehender Korrekturen oder langanhaltender Seitwärtsphasen.
Fazit: Wissen Ethereum Wale etwas, was wir nicht wissen?
Die größte Tagesakkumulation seit 2018, kombiniert mit einem Staking-Rekord und einer möglichen Boden-Zone, kreiert ein äußerst bullishes Szenario; zumindest theoretisch. Dann sind da aber noch die zum Teil ernüchternden On-Chain-Daten. Ohne Durchbruch und Halten der 2500 US-Dollar Marke bleibt es eine Setup-Chance für Ethereum, aber noch keine ausgemachte Rallye.
Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.
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