ETH bei knapp 4.300 US-Dollar, BTC-Dominanz ~60 Prozent, Altcoin-Index sagt „keine Altseason“. Was Daten, ETFs und Fed-Ausblick bedeuten.
Ethereum schießt endlich über 4.000 US-Dollar, Eric Trump heizt die Stimmung an. Aber Daten wie Bitcoin-Dominanz und Altcoin-Season-Index sprechen (noch) gegen die große Rotation. Was jetzt Fakten sind, was Hype – und welche Makro-Termine entscheiden werden.
ETH-Feuerwerk – und was wirklich dahinter steckt
Ethereum hat Anfang August mit einer dynamischen Bewegung über die 4.000-US-Dollar-Marke die Debatte über eine mögliche Altseason neu entfacht. Zur Zeit des Schreibens hat ETH bereits die Marke von 4.290 US-Dollar erreicht – den höchsten Stand seit Dezember 2021. Auslöser laut Marktbeobachtern: Short-Liquidationen im Umfang von rund 207 Mio. US-Dollar und Momentum nach dem Ausbruch über 4.000 US-Dollar am 08. August.
Am gestrigen 11. August meldeten die US-Spot-Ether-ETFs laut Daten von SoSoValue erstmals mehr als 1 Mrd. US-Dollar Nettozuflüsse an einem Tag; BlackRocks ETHA führte die Liste an. Das untermauert das institutionelle Interesse an ETH jenseits der Tagesvolatilität.
Wer noch nicht investiert ist, findet hier eine fundierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Ethereum (ETH) zu kaufen.
Was uns die Bitcoin-Dominanz über eine Altcoin-Season verrät
Die Kursrally hat prompt die altbekannte Frage getriggert: Startet jetzt die Altcoin-Season? Die Bitcoin-Dominanz liegt laut CoinMarketCap noch immer bei 59,8 Prozent. Das ist noch immer ein Niveau, das historisch selten mit einer breiten Outperformance der Altcoins zusammengefallen ist; ein weiterer Abfall der Bitcoin-Dominanz wäre für eine Altcoin-Season Voraussetzung.
ETH holt zwar auf, doch ein breiter, nachhaltiger „Beta-Schub“ quer durch die Altcoins benötigt meist entweder ein Abflauen der BTC-Dominanz oder mehrere Wochen konsistenter ETH-Outperformance – beides ist Stand heute nicht belastbar belegt. Die Dominanzanzeige auf CoinMarketCap weist BTC 59,8 % / ETH 13,1 % aus.
„Don’t bet against BTC & ETH“ – Eric Trumps FOMO-Post
Zusätzlichen Zündstoff liefert ein Post von Eric Trump auf X. Der Präsidentensohn jubelte am 8. August über „verbrannte ETH-Shorts“ und riet davon ab, gegen Bitcoin und Ethereum zu wetten. Der Beitrag verbreitete sich rasant und ist defintiv ein Sentiment-Schub, der in aufgeladenen Phasen häufig zu prozyklischem FOMO beiträgt.
Für Leser:innen, die unabhängig vom Stimmungswechsel strukturiert vorgehen möchten, bietet unser Überblick Orientierung bei der Wahl seriöser Handelsplätze: Krypto-Börsen Vergleich 2025 sowie eine detaillierte Ethereum-Prognose bis 2030.
It puts a smile on my face to see ETH shorts get smoked today. Stop betting against BTC and ETH – you will be run over.
— Eric Trump (@EricTrump) August 8, 2025
Datencheck statt Bauchgefühl: Ist es Altseason?
Die nüchterne Datenseite kontert den Hype. Der Altcoin-Season-Index von Blockchaincenter steht aktuell auf 39. Aber erst wenn in den letzten 90 Tagen mindestens 75 % der Top-50-Coins Bitcoin outperformen, ist „Altseason“. Momentan signalisiert der Index klar: Es ist (noch) nicht Altcoin-Season. Wer deshalb noch selektiv sein Geld einsetzen will, findet Ideen und Hinweise in unserem Guide Altcoins kaufen – die besten Projekte 2025.
Makro entscheidet den Takt: September-Fed im Fokus
Dass Risikoanlagen derzeit Rückenwind wittern, hängt auch an der Zinsfantasie: Der Markt preist für die FOMC-Sitzung am 16.–17. September eine hohe Wahrscheinlichkeit für die erste Zinssenkung ein. CME FedWatch verweist auf rund 84 %Cut-Wahrscheinlichkeit (CME FedWatch), die Terminseite der Federal Reserve bestätigt den Sitzungskalender. Ein „dovisher“ Kurs würde das „Risk-on“-Narrativ stützen – ein „hawkisher“ Ton hingegen könnte die jüngste Krypto-Euphorie dämpfen.
Einordnung: Mini-Rotation ja, „große“ Altseason noch nicht
Was wir sehen, sieht aus wie eine ETH-getriebene Zwischenrally, die punktuell Kapital in große Ökosysteme und themennahe Tokens spült. Das belegen sowohl der Sprung über 4.000/4.200 US-Dollar als auch die Rekordzuflüsse in Ether-ETFs.
Ein breiter Altcoin-Superzyklus braucht allerdings mehr als zwei gute Tage: Erstens schwächer werdende BTC-Dominanz und zweitens überzeugende Outperformance über viele Segmente hinweg; beides bildet der Altcoin-Season-Index derzeit nicht ab.
Ausblick: Drei Dinge, die jetzt zählen
Kurzfristig bleibt der Nachrichtenfluss rund um US-Inflationsdaten und Fed-Guidance marktbestimmend; die zuletzt diskutierte Beschleunigung der Teuerung schürt sowohl Hoffnungen auf als auch Zweifel an einem raschen Kurswechsel. Der Balanceakt der Fed dürfte die Volatilität hochhalten – für Krypto meist ein Katalysator, aber kein Selbstläufer in Richtung „Altseason“.
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