Spaniens zweitgrößte Bank empfiehlt wohlhabenden Kunden den Kauf von Bitcoin

Die spanische Großbank BBVA hat auf der DigiAssets-Konferenz in London ein bemerkenswertes Signal vermittelt: Ihre Schweizer Niederlassung rät vermögenden Kunden, zwischen drei und sieben Prozent ihres Portfolios in Bitcoin und gegebenenfalls Ether zu investieren. Damit bricht die Bank mit der traditionellen Zurückhaltung der Finanzwelt gegenüber digitalen Assets, was andere Institutionen zu ähnlichen Schritten ermutigen könnte. Erfahre hier mehr zum Thema!

Dennis Geisler von Dennis Geisler Updated 3 mins read
Spaniens zweitgrößte Bank empfiehlt wohlhabenden Kunden den Kauf von Bitcoin

Das Wichtigste in Kürze

  • BBVA Switzerland empfiehlt vermögenden Kunden, bis zu sieben Prozent ihres Portfolios in Kryptowährungen wie Bitcoin zu investieren.
  • Die Bank verweist auf Diversifikationsvorteile, regulatorische Fortschritte und die gestiegene Qualität der Infrastruktur als Basis ihrer Strategie.
  • Der strategische Richtungswechsel könnte auch andere EU-Banken dazu ermutigen, sich Krypto zu öffnen.
  • Obwohl das Investieren über Dienstleister (etwa Neobroker oder Banken) häufig einfacher ist, bringt die Selbstverwahrung einzigartige Vorteile mit sich.

Spanische Großbank BBVA nimmt eine „Pro-Bitcoin-Haltung“ ein

Auf der DigiAssets-Konferenz in London gab Philippe Meyer, Leiter für Blockchain-Lösungen bei der BBVA Schweiz, bekannt, dass die Bank ihren Private-Banking-Kunden empfiehlt, 3 bis 7 Prozent ihres Portfolios in Kryptowährungen (Bitcoin und ggf. Ethereim) zu investieren. Er erklärte, dass die Empfehlung speziell auf die Risikoprofile der Kunden zugeschnitten sei:

„Seit September letzten Jahres beraten wir unsere Privatkunden auch zum Thema Bitcoin. Für das riskantere Profil erlauben wir bis zu 7 Prozent (des Anlageportfolios) in Kryptowährungen.“

Darüber hinaus versicherte er, dass selbst kleine Investitionen die Portfolio-Performance mitunter deutlich verbessern können, ohne aber dabei das Risiko dramatisch zu erhöhen:

Bei einem ausgewogenen Portfolio kann eine Erhöhung der Krypto-Reserven um lediglich 3 Prozent bereits die Performance erhöhen. Bei einer Verteilung von 3 Prozent gehen Sie kein großes Risiko ein.“

Dieses strategische Umdenken stellt eine deutliche Abkehr vom Schweigen der Banken zu Krypto-Investitionsstrategien dar und zeigt das wachsende institutionelle Vertrauen in digitale Vermögenswerte.

Argumente für eine moderate Portfolio-Allokation in Kryptowährungen

Die Leitlinien von BBVA Switzerland basieren auf etablierten Theorien der risikoadjustierten Diversifikation.

Dabei wird Bitcoin als nicht korrelierter Vermögenswert eingestuft, der zum validen Schutz vor makroökonomischen Schwankungen beitragen kann, während Ether für seinen Nutzen in Smart Contracts, DeFi und der aufkommenden Infrastruktur der Token-Ökonomie geschätzt wird.

Meyer stellte zudem fest, dass die Einbeziehung von Kryptowährungen in Portfolios von vermögenden Privatpersonen bereits im Jahr 2021 begann, formelle Allokationsempfehlungen jedoch erst nach einer regulatorischer Stabilisierung und einer Erholung der Marktstimmung aufkamen.

Bereits im Jahr 2024 erkannte Meyer das Potenzial von Krypto und erklärte, dass Kryptowährungen eine Tages ein ganz normales Asset an der Wall Street sein werden.

Er betonte auch, dass Infrastrukturverbesserungen – wie die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA und der zuverlässigen Verwahrung – Kryptowährungen von einer spekulativen Neuheit in eine strategische Portfoliokomponente verwandelt hätten.

Indes bietet BBVA über seine Schweizer Niederlassungen bankverwaltete Depotdienstleistungen an und nutzt dabei eine regulierte Infrastruktur zur Verwahrung von Kundenvermögen.

Doch obwohl die Verwahrung über einen Dienstleister „grundsätzlich einfacher“ ist, sollten Anleger die Vorteile der Selbstverwahrung bedenken – insbesondere dann, wenn sie einen bedeutenden Teil ihres Portfolios in Kryptowährungen investieren.


Erfahre hier, wie du Bitcoin kaufen kannst!


Vorteile der Selbstverwahrung über ein eigenes Wallet

Kryptowährungen bringen im Vergleich zu Fiatgeld entscheidende Vorteile mit sich, welche ihnen laut Befürwortern einen fundamentalen Wert verleihen.

Volle Kontrolle: Mit Krypto bist du deine eigene Bank. Niemand kann Transaktionen zensieren bzw. stoppen oder dein Vermögen einfrieren. Dementsprechend bist du aber auch für die adäquate Verwahrung der Bestände verantwortlich.

Hoher Datenschutz: Krypto schützt dein Privatsphäre, die sie keiner Berichterstattung oder Prüfung durch Dritte unterliegen.

Betriebsstabilität: Während sich Depot-Plattform und Börsen mit technischen Problemen, Insolvenz oder regulatorischem Druck konfrontiert sehen, gewährleistet die Selbstverwahrung eine zuverlässige Erreichbarkeit der Bestände.

Niedrigere Gebühren: Wenn du eine eigene Wallet verwendest, kannst du Kryptowährungen handeln, ohne Verwaltungsgebühren oder Devisenaufschläge zahlen zu müssen, wie sie bei Banken oder Vermögensberatern häufig erhoben werden.

Könnte Santander die nächste Großbank im Krypto-Wettlauf sein?

Die Empfehlung der BBVA, drei bis sieben Prozent Kryptowährungen in ihr Portfolio zu investieren, stellt einen bedeutenden Meilenstein dar:

Traditionelle Banken betrachten digitale Vermögenswerte nunmehr als valide Instrumente zur Diversifizierung und modernen Portfolios statt als Betrug oder Spekulationsspielzeug.

Dieser Schritt könnte einen Präzedenzfall für andere große europäische Banken schaffen, darunter Spaniens größter Bank Santander – welche bei digitalen Assets bislang vorsichtiger blieb.

Angesichts der steigenden Kundennachfrage und der zunehmenden regulatorischen Klarheit ist es möglich, dass Santander und andere dem Beispiel der BBVA bald mit ähnlichen Allokationsstrategien oder Angeboten folgen.

News
Dennis Geisler

Dennis Geisler ist 24 Jahre alt, kommt aus Kiel und machte im Jahr 2020 seine ersten Erfahrungen mit Kryptowährungen, also er XRP im Wert von 100 € über die Plattform Binance kaufte. Die hohen Kursschwankungen und schnelle Rendite faszinierten ihn – und weckten sein Interesse an der Frage, wie solche Preisbewegungen entstehen und ob dahinter rationale oder irrationale Muster stehen. Während er als Journalist leidenschaftlich gerne News, Grundlagenartikel und Blockchain-Analysen verfasst, widmet er sich mit BitBlog auch der lokalen Beratung von Firmen und Privatpersonen im Bereich Digitalwährungen in Norddeutschland.

Related Articles