FTX zahlt 1,6 Milliarden Dollar an Gläubiger aus

Updated on Sep. 21, 2025 at 3:05 pm UTC by · 4 Min. read

FTX startet Ende September die dritte Rückzahlungswelle: 1,6 Milliarden Dollar fließen an Gläubiger – auch deutsche Nutzer sind betroffen.

Es ist eine Nachricht, auf die viele geschädigte Anleger lange gewartet haben: Die insolvente Kryptobörse FTX startet Ende September die nächste Rückzahlungsrunde. Insgesamt sollen 1,6 Milliarden Dollar an ehemalige Kunden fließen. Doch was bedeutet das für Betroffene, und wie können sie sich ihre Ansprüche sichern?

FTX startet dritte Rückzahlungsrunde

Die insolvente Kryptobörse FTX kündigte an, Ende September 2025 rund 1,6 Milliarden Dollar an ihre Gläubiger auszuzahlen. Es ist die dritte Welle der Rückzahlungen, die nach dem spektakulären Kollaps der Plattform angelaufen sind. Insgesamt sollen vier Gruppen von Gläubigern berücksichtigt werden, deren Entschädigungen zwischen 78 und 120 Prozent ihrer ursprünglichen Einlagen liegen.

Die Zahlungen werden über bekannte Plattformen wie Bitgo, Kraken und Payoneer abgewickelt. Damit geht das FTX Recovery Trust einen weiteren wichtigen Schritt, um den Schaden für die ehemaligen Nutzer zu begrenzen. Viele Anleger hatten nach dem Zusammenbruch der Kryptobörse 2022 kaum noch Hoffnung auf Rückerstattung.


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Warum FTX zusammenbrach

FTX galt lange als eine der größten Kryptobörsen der Welt und lockte Millionen Kunden an. Doch im Hintergrund missbrauchte Gründer Sam Bankman-Fried gemeinsam mit engen Vertrauten Kundengelder, um riskante Geschäfte über die hauseigene Firma Alameda Research zu finanzieren. Diese Praxis führte 2022 zum Kollaps der Plattform.

Als die Machenschaften aufflogen, brach das Vertrauen innerhalb weniger Tage komplett zusammen. Milliarden an Anlegergeldern verschwanden, und FTX meldete Insolvenz an. John J. Ray III, der Insolvenzverwalter, sprach von einem Fall, der sogar die Dimensionen des Enron-Skandals übertraf.


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Die Folgen für Anleger

Die Anleger standen nach der Insolvenz vor einem Scherbenhaufen. Viele hatten große Summen auf der Plattform geparkt und mussten feststellen, dass diese Gelder unauffindbar waren. Besonders hart traf es Privatanleger, die keine Absicherung gegen solche Verluste hatten.

Im Prozess gegen Bankman-Fried bestätigten frühere Führungskräfte wie Gary Wang und Caroline Ellison die kriminellen Praktiken. Der einstige als „Krypto-König“ wurde zu 25 Jahren Haft verurteilt. Damit war zwar Gerechtigkeit in Sicht, doch für Anleger zählte am Ende nur, ihr Geld zurückzubekommen.


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Rückzahlungen in Europa und Deutschland

Auch in Europa hatte FTX viele Nutzer. In Deutschland zählte die Plattform zum Zeitpunkt der Insolvenz rund 21.000 Kunden. Diese hielten zusammen etwa zwei Millionen Euro an Bargeld und 8,4 Millionen Euro in Kryptoderivaten. Im Durchschnitt entsprach das etwa 500 Euro pro Nutzer.

Im Vergleich zu Fällen wie Celsius oder Nuri waren die Verluste überschaubarer, dennoch bedeutete der Kollaps für viele Kleinanleger einen schmerzhaften Rückschlag. Besonders brisant: Das Europageschäft von FTX war noch kurz vor der Pleite ausgebaut worden, mit einem Fokus auf striktere Trennung von Kundengeldern.


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Bisherige Rückzahlungen und Ausblick

Bereits im Mai hatte FTX erste Rückzahlungen an geschädigte Kunden vorgenommen. Diese schufen vorsichtige Hoffnung, dass zumindest ein Teil der Gelder wieder zurückfließen könnte. Nun folgt mit der September-Auszahlung die dritte Runde, die noch mehr Betroffene erreichen soll.

Für Oktober sind weitere Auszahlungen geplant. Damit zeichnet sich ab, dass der Insolvenzverwalter Schritt für Schritt einen Großteil der Verluste kompensieren kann. Dennoch bleibt offen, ob am Ende alle Ansprüche vollständig erfüllt werden.


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Was ehemalige FTX Anleger jetzt tun müssen

Betroffene Anleger müssen ihre Ansprüche weiterhin aktiv über das FTX Recovery Trust geltend machen. Wer bisher noch keine Unterlagen eingereicht hat, sollte dies schnellstmöglich nachholen. Ohne eine gültige Registrierung droht der Verlust der Entschädigungszahlungen.

Die Gesamtsumme der versprochenen Rückzahlungen beläuft sich inzwischen auf mehrere Milliarden Dollar. Experten sehen darin ein wichtiges Signal für das Vertrauen in die Kryptobranche, auch wenn der Fall FTX als abschreckendes Beispiel für Missmanagement und fehlende Regulierung gilt.

Signalwirkung für die Krypto-Branche

Die Rückzahlungen im Fall FTX haben eine besondere Signalwirkung für die gesamte Branche. Viele Beobachter sehen darin den Beweis, dass auch nach einem der größten Skandale in der Kryptogeschichte eine teilweise Wiedergutmachung möglich ist. Das stärkt das Vertrauen von Anlegern, die durch die Pleite verunsichert wurden.

Damals rückten Sam Bankman-Fried und FTX die gesamte Krypto-Welt in ein schlechtes Licht, da der Fall als Synonym für Gier und Missmanagement galt. Umso wichtiger ist es nun, dass das vergleichsweise glatt laufende Insolvenzverfahren ein positives Signal aussendet. Gleichzeitig wird aber deutlich, dass Regulierungsbehörden und Aufsichtsstellen weltweit noch mehr Verantwortung übernehmen müssen. Nur durch klare Regeln und strikte Kontrollen kann verhindert werden, dass sich ein solcher Skandal wiederholt. Anleger hoffen daher, dass aus dem FTX-Desaster Lehren gezogen werden, die die Märkte langfristig stabiler machen.

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