US-CPI-Daten am Freitag, FOMC-Meeting nächste Woche, Big-Tech-Earnings und zartere Töne zwischen USA und China. Der Wochenfahrplan für Bitcoin, Ethereum und Altcoins.
Eine Woche, die es in sich hat, denn diese Woche ist durchaus wichtig ist für den Kryptomarkt: US-Inflation am Freitag, das FOMC-Treffen in Sichtweite und dazwischen Big-Tech-Earnings als Stimmungstaktgeber. Parallel entspannt sich der Ton zwischen Washington und Peking leicht – ein Gemisch, das die Risikoneigung an den Märkten im Tagesrhythmus drehen kann. Bitcoin hält sich zum Wochenstart über 111.000 US-Dollar, Ethereum über 4.000 US-Dollar – doch die Makrodaten werden zeigen, wie belastbar diese Niveaus wirklich sind.
Makrodaten: Freitag wird wichtig diese Woche am Kryptomarkt
Die US-Verbraucherpreise für September (CPI) werden diesen Freitag, 24. Oktober veröffentlicht. In der Regel fällt der CPI auf die Wochenmitte; aufgrund der Behörden-Planung in diesem Monat landet die Publikation jedoch ausnahmsweise auf einem Freitag – und zwar nur fünf Handelstage vor der Fed-Sitzung. Für Bitcoin & Co. ist das brisant, denn ein kühler Inflationswert würde die Erwartung weiterer Zinssenkungen schüren, während ein heißer Ausreißer Liquidität aus Risk-Assets ziehen könnte.
Direkt danach folgen Flash-PMIs für Oktober von S&P Global am Donnerstag (24.10.), die einen frischen Blick auf die US-Dienstleistungswirtschaft liefern, und am Freitag (25.10.) das finale Uni-Michigan-Verbrauchervertrauen – zwei Datenpunkte, die die Einschätzung der Fed zur Konjunktur abrunden.
Zusätzliche Makro-Katalysatoren diese Woche: EIA-Öllagerdaten am Mittwoch (für den Inflationsausblick über Energiepreise) und die September-Bestandshausverkäufe am Donnerstag, die die Zins-Sensitivität des Immobilienmarkts spiegeln.
Die Fed und ihr Balance-Sheet
Das FOMC-Meeting (28.–29. Oktober) ist gesetzt. Terminsignale deuten derzeit auf eine fast 99%-hohe Wahrscheinlichkeit für einen Schritt in Richtung weiterer Lockerung – was im Krypto-Narrativ sofort mit „mehr Liquidität“ übersetzt wird.
Parallel dazu mehren sich Hinweise, dass die Fed ihr Quantitative Tightening-Tempo (QT) in den kommenden Monaten weiter drosseln könnte, weil Bankreserven und die Reverse-Repo-Bestände an Grenzen stoßen. Fed-Chef Jerome Powell hat zuletzt Signale gesendet, die Märkte als Auftakt zum QT-Exit lesen.
🚨 BIG BREAKING
POWELL WILL ANNOUNCE BIG NEWS FOR US ECONOMY NEXT WEEK.
BE READY FOR VOLATILITY pic.twitter.com/AOekgRRv9M
— Borg (@Borg_Cryptos) October 18, 2025
USA–China-Gespräche
Nach Tagen erhöhter Nervosität am Markt wegen neuer Handelsbarrieren klingen die Töne aus Washington nuancierter, nachdem Trump bei seinen 100% Zöllen zurückruderte. Bei der Vereidigung des neuen Börsenaufsichts-Chefs Paul Atkins betonte Trump, man wolle „sehr sehr nett“ zu China sei und einen „fairen Deal“ – Zeichen für einen Kurs, der Deeskalation nicht ausschließt, auch wenn die Zoll-Rhetorik weiter präsent bleibt.
Für Krypto heißt das: Politische Volatilität bleibt ein Thema, aber ein völliger Bruch ist derzeit nicht das Basisszenario.
Quartalszahlen: Warum Netflix & Tesla auch für Bitcoin zählen
Dienstag legt Netflix vor, Mittwoch Tesla. Beide Ergebnisse wirken auch auf die Risk-On-Stimmung durch. Überraschungen bei Nutzerzahlen, Margen oder KI-/Autonomie-Storys können die US-Aktienindizes bewegen, und damit das allgemeine Liquiditätsumfeld, in dem Kryptos handeln.
Microsoft und Alphabet folgen in der Woche darauf – das bleibt ebenfalls auf dem Radar für die FOMC-Woche.
Der Marktstand heute: Erholung – aber ETF-Ströme schwanken
Nach dem Flashcrash-Abverkauf vergangene Woche laufen Erholungsversuche, die an den Makro-Terminen dieser Woche gemessen werden.
Begleitmusik der Erholung sind stark schwankende ETF-Zuflüsse. Nach einer kräftigen Netto-Abflussserie am Donnerstag verzeichneten die US-Spot-Bitcoin-ETFs am Freitag abermals deutliche Abflüsse. Ein Indikator dafür, dass das „große Geld“ kurzfristig vorsichtig ist.
On October 16 (ET), spot Bitcoin ETFs saw a total net outflow of $536 million, with none of the twelve ETFs recording net inflows. Spot Ethereum ETFs had a total net outflow of $56.88 million, with only BlackRock’s ETHA posting a net inflow.https://t.co/Hj2Gs48E6C pic.twitter.com/iTOhEBRS34
— Wu Blockchain (@WuBlockchain) October 17, 2025
So ordnet Arthur Hayes die Lage ein
Am Montagvormittag, 20. Oktober, handelt Bitcoin laut CoinGecko um 111.000 US-Dollar; die BTC-Dominanzhat sich wieder in Richtung 59 Prozent vorgeschoben. Aus dem Influencer-Lager kursieren derweil äußerst optimistische Szenarien: Stimmen wie Arthur Hayes bringen für dieses Jahr Kursziele von 200.000 bis 250.000 US-Dollar pro Bitcoin auf den Plan; Ethereum – aktuell knapp oberhalb der 4.000-US-Dollar-Marke – soll im Hoch zwischen 10.000 und 12.000 US-Dollar stehen.
Welche Zielbereiche Coinspeaker selbst als realistisch einschätzt, findest du hier: zur Bitcoin-Prognose, zur Ethereum-Prognose sowie weitere Prognosen für andere Kryptowährungen.
$200–$250k BTC and $10–$12k ETH by year-end?
Tom Lee ( @fundstrat ) and Arthur Hayes ( @CryptoHayes ) share their price predictions, and why they think ETH could do a 2.5x in just 2 months.
2 Legends. Same ballpark. Are we ready for these levels by Dec 31? 👀 pic.twitter.com/DaMuzO2LdE
— Bankless (@BanklessHQ) October 14, 2025
Fazit: Das ist diese Woche wichtig am Kryptomarkt
Kurzfristig hängt viel daran, wie CPI und PMI ausfallen. Ein freundlicher Inflations-Print würde die Diskussion über mehr Zinssenkungen und ein früheres QT-Ende befeuern – Rückenwind für Bitcoin, Ethereum und ausgewählte Altcoins.
Ein überraschend heißer CPI plus schwache PMIs wäre dagegen die riskante Kombi: stagflationäre Signale, stärkere Dollar-Tendenz, Risikoaversion. Der Markt dürfte daraufhin wohl die jüngste Erholung prompt erneut testen.
Die ETF-Ströme zeigen: Institutionelle sind wachsam, aber nicht weg. Eine positive Datenfolge könnte rasch Kapital zurück in die großen Vehikel (IBIT & Co.) ziehen.
Diese Woche ist ein klarer Makro-Stresstest.
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