Während einige noch immer optimistisch eingestellt sind, fürchten andere, dass sich Bitcoin nach dem Anstieg auf 126.000 US-Dollar dem Ende seines Zyklus nähern könnte. Das 4-Jahres-Halving-Modell deutet darauf hin, dass sich Bitcoin im historischen Zeitfenster eines Zyklus-Tops befindet – während makroökonomische Faktoren, Zinsentscheidungen und Marktliquidität neue Unsicherheiten bringen. Erfahre hier mehr!
Stehen wir vor dem Ende des aktuellen Bullen-Zyklus?
Die Stimmen am Markt werden lauter, dass der letzte Anstieg auf 126.000 Dollar womöglich das Top für diesen Bitcoin-Zyklus markiert haben könnte. Dabei berufen sich Analysten vor allem auf das 4-Jahres-Zyklus-Modell, dass sich an den Bitcoin-Halvings orientiert. Bitcoin befindet sich 563 Tage nach dem letzten Bitcoin-Halving am 19. April 2024. Historisch gesehen hat ein Zyklus-Top zwischen 518 und 580 Tagen nach einem Halving stattgefunden, womit sich Bitcoin innerhalb des typischen Zeitfensters für ein Zyklus-Hoch befindet. Digitale Assets (allen voran BTC) verzeichnen übergeordnet seit Anfang 2023 eine anhaltenden Rally. Der Aktienmarkt befindet sich seit Monaten auf Rekordjagd – selbst Unterbrechungen wie der Zoll-Konflikt im April 2025 konnten den Bullenlauf nicht lange aufhalten. Gold hatte im Herbst 2023 seinen Deckel bei 2000 US-Dollar je Unze endgültig gesprengt und seitdem konsequent neue Allzeithochs geformt, während BTC seit seinem Tief bei knapp 16.000 Dollar im November 2022 über 700 Prozent zulegen konnte. Eine Überbewertung des Marktes scheint auf den ersten Blick nicht abwegig. Fakt ist, dass die Entwicklung der Finanzmärkte an die Frage gekoppelt ist, ob die geld- und fiskalpolitische Moderation weiterhin funktionieren kann oder nicht. Die Federal Reserve befindet sich in einer Zinssenkungsphase und bereitet geldpolitische Lockerung vor. Während der letzten Zinssitzung hatte sie das Ende ihres Balancesheet-Abbaus ab Dezember angekündigt. Von einem Ende von Quantitative Tightening ist es nicht mehr weit bis zur geldpolitischen Lockerung, also erneuten Wertpapier-Käufen der Fed und damit einer Ausweitung der Liquidität – ein Ereignis, was dem Markt einen positiven Impuls verleihen könnte!Der BTC-Preis fällt unter wichtige Widerstandsmarke
Im Grunde befindet sich Bitcoin seit dem hart Marktcrash am 11. Oktober in einem Seitwärtstrend zwischen 115.500 und 108.000 US-Dollar, wobei der Kurs periodisch immer wieder beide Bereiche anläuft – mit kleinen „Wicks“ darüber und darunter. Heute Nacht verzeichnete die führende Kryptowährung einen deutlichen Abverkauf von 110.800 auf 107.100 US-Dollar, nachdem der Kurs am Wochenende zuerst eine Erholung signalisierte. Damit notiert BTC zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels sogar unter besagtem Trendkanal!Bitcoin Hyper: Layer 2-Lösung mit massivem Kurspotenzial?
Bitcoin wurde nie mit dem Ziel entwickelt, schnell, skalierbar oder programmierbar zu sein. Die Transaktionen sind im Sinne der Sicherheit langsam und teuer, was kleine Zahlungen schlichtweg unpraktisch macht. Mit einer Kapazität von nur etwa 7 Transaktionen pro Sekunde ist BTC den Anforderungen moderner Finanzsysteme nicht gewachsen. Zudem fehlt die Unterstützung für Smart Contracts und dApps, was Entwickler dazu zwingt, auf fragmentierte Lösungen auszuweichen. Diese Einschränkungen halten Bitcoin von DeFi, Gaming und Web3-Anwendungen fern. Bislang diente Bitcoin eher als zuverlässiges und krisensicheres Wertaufbewahrungsmittel, nicht aber als Plattform für Innovation.Kryptowährungen sind volatil. Dein Kapital ist in Gefahr.
Erfahre in unserem Live-Ticker mehr zum Thema:
Institutionelle Nachfrage nach Bitcoin bricht ein – ETFs erstmals hinter Mining-Output
Die institutionelle Nachfrage nach Bitcoin (BTC) ist erstmals seit sieben Monaten unter den täglich geschürften Block-Reward gefallen.
Laut Charles Edwards, Gründer von Capriole Investments, signalisiert dieser Trend eine deutliche Abkühlung der Nachfrage – und damit potenziell weiterem Druck auf den Bitcoin-Kurs.
Seit dem Marktcrash am 11. Oktober haben Spot-Bitcoin-ETFs Nettoabflüsse von 1,67 Milliarden US-Dollar verzeichnet.
Am 31. Oktober meldeten alle zwölf gelisteten Fonds ausschließlich Abflüsse, ein klares Zeichen für nachlassendes institutionelles Interesse.
Gleichzeitig handeln viele Bitcoin-Treasury-Firmen inzwischen unter ihrem Nettoinventarwert (NAV) – ein Hinweis auf schwindendes Vertrauen und zunehmende Risiken.
Der Bitcoin-Preis fiel zuletzt auf rund 107.000 US-Dollar, nachdem er Anfang Oktober noch über 126.000 USD lag.
Analysten sehen in der Kombination aus ETF-Abflüssen, sinkender Treasury-Nachfrage und stagnierender Liquidität ein Warnsignal.
Daten von Gate.io und Bybit zeigen: Krypto-Trader flüchten in Stablecoins
Neue Daten der Börsen Gate.io und Bybit zeigen eine deutlichen Rückgang der Risikobereitschaft unter Krypto-Tradern:
Anleger verringern ihr Engagement an Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH), während Stablecoins wie USDT stark an Zulauf gewinnen.
Laut dem aktuellen Proof-of-Reserves-Bericht von Bybit sanken die BTC-Bestände im Oktober um 3,1 Prozent auf 64.000 Coins, die ETH-Bestände sogar um 5 Prozent auf 542.200 ETH.
Gleichzeitig stiegen die USDT-Einlagen um fast 28 Prozent auf 6,4 Milliarden US-Dollar.Der Trend fällt in eine Phase sinkender Zinssenkungserwartungen und steigender Marktunsicherheit.
Trotz der Umschichtungen gelten die Bilanzen der Börsen weiterhin als robust: Bybit weist eine BTC-Deckung von 103 Prozent aus, Gate.io sogar 124 Prozent über alle Assets hinweg.
Analysten interpretieren die Entwicklung als Verlagerung von Retail- zu institutionellen Anlegern.
Während Privatinvestoren zunehmend Liquidität suchen, agieren professionelle Akteure selektiv und defensiv.Das unterstreicht: Der Markt bleibt fragil – und Sicherheit ist derzeit wichtiger als Rendite.
Quantum Computing: Eine unsichtbare Langzeitgefahr für Bitcoin
Nicht Regierungen, Regulierungen oder Energieverbrauch, sondern Quantencomputer könnten langfristig die größte Bedrohung für Bitcoins Sicherheitsarchitektur darstellen.
Neue Forschungsergebnisse von Google, IBM und Caltech haben die Debatte um den sogenannten „Q-Day“ neu belebt – jenen Moment, an dem Quantenrechner stark genug sind, um die elliptische Kurvenkryptografie (ECC) zu brechen, auf der die Bitcoin-Verschlüsselung basiert.
Zwar schätzen Experten, dass dieser Punkt noch mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte entfernt ist, doch die psychologische Komponente dürfe nicht unterschätzt werden:
Im sensiblen Krypto-Markt reichen Gerüchte über technologische Durchbrüche, um massive Kursbewegungen auszulösen. Schon die falsche Interpretation einer Studie könnte massive Panikverkäufe und Liquidierungen nach sich ziehen – lange bevor ein tatsächlicher Angriff realistisch wäre.
Parallel arbeiten Kryptografen weltweit an post-quantenresistenten Verfahren, etwa auf Basis gitterbasierter Kryptografie. Doch der Übergang in der Praxis dürfte komplex und langwierig sein.
Bis dahin bleibt Bitcoin vor allem durch Marktpsychologie gefährdet: Ein sogenanntes „Quantum-Fear-Event“ könnte kurzfristig Milliarden vernichten – auch ohne dass ein Quantencomputer tatsächlich zum Einsatz kommt.
Bitcoin könnte laut On-Chain-Daten vor einer Korrektur über 80 Prozent stehen
Bitcoin notiert derzeit bei rund 110.000 US-Dollar, doch laut einer Analyse von CryptoQuant könnten sich Warnzeichen aus früheren Zyklen wiederholen.
Der 365-Tage-Durchschnitt des PnL-Index zeigt dieselbe Struktur wie vor den großen Korrekturen der Jahre 2013, 2017 und 2021 – Phasen, in denen der Kurs jeweils um 75 bis 80 Prozent einbrach.
Historisch fiel Bitcoin nach solchen Spitzen von 1.100 auf 200 USD, von 19.700 auf 3.200 USD und später von 69.000 auf 15.500 USD.
Alle diese Bewegungen standen im Zusammenhang mit dem Vierjahres-Halving-Zyklus, der das Angebot verknappt und dadurch regelmäßig starke Auf- und Abschwünge auslöst.
Sollte sich das Muster wiederholen, könnte der Kurs auf 22.000 bis 30.000 US-Dollar zurückfallen, bevor ein neuer Aufwärtstrend beginnt.
Aktuelle On-Chain-Daten deuten bereits auf eine nachlassende Marktaktivität hin – geringere Gewinne, weniger Transaktionen und sinkende Abflüsse von Langzeitinhabern.
Ob Bitcoin das historische Zyklus-Muster diesmal durchbrechen kann, dürfte sich im Laufe des kommenden Jahres entscheiden.
