Vitalik Buterin setzt auf „Low-Risk-Defi“: Google-Suche für Ethereum

On Sep. 22, 2025 at 12:29 pm UTC by · 3 Min. read

Vitalik Buterin sieht „Low-Risk-DeFi“ wie Google-Suche für Ethereum: stabile Einnahmen durch sichere DeFi-Anwendungen.

Gründer Vitalik Buterin sieht eine guten Einnahmequelle in „Low-Risk-DeFi“. In einem aktuellen Blogbeitrag erklärt er, warum risikoärmere DeFi-Anwendungen zur zentralen Finanzbasis von Ethereum werden könnten – so, wie die Suche für Google bis heute das Kerngeschäft bildet.

Vitaliks Blogbeitrag: “Low-Risk-DeFi”

Ethereum hat viele kulturell und technologisch wichtige Anwendungen, aber nicht alle tragen in die Kasse des Ökosystems. Diese Dissonanz adressiert Vitalik Buterin in einem neuen Essay, in dem er argumentiert, dass „Low-Risk-DeFi“ für Ethereum das sein könnte, was die “Google-Suche” für Google war – eine stabile, skalierbare Einnahmequelle, die auch andere, experimentellere Projekte trägt.

Unter Low-Risk-DeFi versteht Buterin vor allem Zahlungs- und Sparlösungen, vollständig besicherte Kreditvergabe, synthetische Vermögenswerte und den effizienten Tausch zwischen diesen Assets. Entscheidend sind drei Kriterien: technische Sicherheit, globale Zugänglichkeit und gesellschaftliche Anschlussfähigkeit. Also Angebot, die nicht von kurzfristigen Insentivs oder Hypes leben, sondern reale Bedürfnisse bedienen.

Gebühreneinnahmen mit weniger riskanten Protokollen

In der Vergangenheit stammten Ethereums höchste Gebühreneinnahmen meist aus kurzfristigen Hypes – ob durch NFT-Mints oder Memecoins. Vitalik Buterin betont nun, dass sich 2025 ein stabilerer Kern an risikoärmeren Protokollen gebildet habe. Während riskante Experimente und Hacks zunehmend an den Rand gedrängt würden, entstehe im Zentrum ein Fundament, das beständiger und robuster wirkt.

Die eigentliche Stärke von Krypto liege für ihn nicht in überhöhten Renditen, sondern in der weltweit offenen Zugänglichkeit zu bestehenden Ertrags- und Finanzmöglichkeiten. Menschen und Unternehmen sollen so unabhängig von schwachen lokalen Finanzsystemen Zugang zu Spar- und Zahlungsdiensten erhalten.

Als Beispiel nennt Buterin Aave. Dort zeigen stabile Einlagenzinsen auf große Stablecoins, dass eine wachsende Nachfrage nach besicherten Kredit- und Sparmodellen besteht. Genau diese Transparenz, so die These, unterscheidet reife DeFi-Bausteine zunehmend von den boom-und-bust-Zyklen der Vergangenheit.

Der “Google-Moment” für Ethereum?

Buterins Analogie ist bewusst gewählt: Google entwickelt viele Produkte, aber die Suche und Werbeeinblendungen finanzieren das Ökosystem. Für Ethereum, so Buterins Argument, könnte Low-Risk-DeFi eine vergleichbare Funktion übernehmen: ein stabiles, skalierbares Geschäftsmodell im Herzen des Netzwerks, ohne Ethereum dabei in einen Zielkonflikt zu treiben. Während Googles Werbemodell auf der Sammlung und Monopolisierung von Nutzerdaten basiert, sei bei Ethereum die Dezentralität technisch wie kulturell tiefer verankert. Low-Risk-DeFi erzeuge hier einen Gleichklang von „wirtschaftlich sinnvoll“ und „gesellschaftlich vertretbar“, weil offene Spar- und Zahlungsinfrastruktur positive-summe Interaktion ermöglicht, statt extraktive Anreize zu setzen.

Neben Ethereum lohnt sich auch ein Blick auf Projekte, die 2025 als Geheimtipps im Krypto-Sektor gehandelt werden.

Risiken und Grenzen

Buterin betont, dass auch ein „stabiler Kern“ keine Tail-Risiken ausschließt – Protokollfehler, Orakelrisiken oder Unbekannte bleiben möglich. Der Unterschied liege darin, wo Risiken heute auftreten, nämlich eher an den experimentellen Rändern als im Zentrum.

Für Ethereum als Protokoll zählt am Ende die ökonomische Nachhaltigkeit: Wenn Low-Risk-DeFi dauerhaft hohe On-Chain-Aktivität erzeugt, stabilisiert das Gebühren und stärkt ETHs Rolle als Kollateral – ohne das L1 in eine Zentralisierungsspirale für Hochfrequenz-Handel zu zwingen. Auch diese Governance-Kompatibilität nennt Buterin explizit, ebenso die kulturelle Anschlussfähigkeit, die es erlaube, Low-Risk-DeFi als gemeinsames, nicht-polarisierendes Ziel zu etablieren.

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