Ein Bärenmarkt bezeichnet eine längere Phase, in der die Kurse von Vermögenswerten, wie Aktien oder Kryptowährungen, deutlich und ...
CBDCs polarisieren: Digitaler Euro, CBDC und Zentralbankgeld neu gedacht. Was bedeutet das eigentlich, und wie weit ist die Entwicklung bereits fortgeschritten?
Was passiert mit dem Bargeld und wann kommt der digitale Euro? Wir haben die aktuellen Antworten:
Eine CBDC ist das digitale Pendant zum Bargeld. Denn CBDC steht für Central Bank Digital Currency, also eine digitale Währung der Zentralbank.
Sie kommt nicht von einer Geschäftsbank (wie Deutsche Bank oder N26), sondern direkt von der Zentralbank, also z. B. der EZB, der Federal Reserve oder der Bank of England. Man könnte sagen: staatlich geschaffenes, digitales Geld.
Nein, aktuell soll Bargeld nicht durch das CBDC ersetzt werden, wie auch die deutsche Bundesbank mitteilt.
Dennoch ist Bargeld in Form von Münzen und Scheinen anonym und physisch greifbar. Eine CBDC dagegen wäre auf elektronischem Weg speicher- und transferierbar.
Trotz allem hätte sie in der Theorie eine ähnliche Funktion wie Bargeld: Ein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel, das von der Zentralbank garantiert wird. Die Europäische Zentralbank betont ebenfalls, dass ein digitaler Euro Bargeld ergänzen, aber nicht ersetzen würde.
Bargeld soll also weiterhin verfügbar bleiben, während die CBDC zusätzliche Möglichkeiten für digitales Bezahlen schafft.
Dieser Satz aus der Europäischen Zentralbank bringt das Ziel auf den Punkt:
„Wir möchten sicherstellen, dass Zentralbankgeld für die Allgemeinheit verfügbar bleibt und überall im Euroraum für alltägliche Transaktionen verwendet werden kann. Nicht nur in physischer Form, sondern auch als digitale Währung.“
*Fabio Panetta, Direktoriumsmitglied in einer Mitteilung der EZB
CBDCs werden oft mit Bitcoin & Co verglichen, doch außer der digitalen Form haben sie wenig gemeinsam.
Kryptowährungen sind dezentral und privat: Sie werden nicht von einer Bank ausgegeben, sondern durch dezentrale Netzwerke geschaffen, ihr Wert schwankt stark und sie sind kein gesetzliches Zahlungsmittel.
Eine CBDC hingegen ist zentralisiert von der Zentralbank ausgegeben, an die Landeswährung gekoppelt und stabil im Wert.
Stablecoins sind digitale Token, die an den Wert einer offiziellen Währung (wie den US-Dollar) oder andere Vermögenswerte gekoppelt sind.
Der Wert eines Stablecoins ist (idealerweise) 1:1 durch Reserven in z.B. USD oder Euro gedeckt. Anders als CBDCs sind Stablecoins aber kein direktes Zentralbankgeld, sondern Forderungen gegenüber dem jeweiligen Herausgeber (etwa einem Unternehmen).
Beispiele für Stablecoins sind USDT (Tether) oder USDC, die 1:1 an den USD gebunden sein sollen. Zwar versuchen Stablecoins, Stabilität zu bieten, doch sie werden von privaten Unternehmen herausgegeben und müssen durch Reserven oder Algorithmen stabil gehalten werden.
Es gibt selten große Bewegungen in den Kursen zu sehen. Egal ob Bärenmarkt oder Bullenmarkt.
Vergleich: CBDC, Stablecoin, Bargeld und Kryptowährung
Kategorie | CBDC | Stablecoin | Bargeld | Kryptowährung |
---|---|---|---|---|
🧍♂️Herausgeber | Zentralbank | Privates Unternehmen | Zentralbank | Dezentral, kein Herausgeber |
💱 Wertbindung | 1:1 an offizielle Währung | An Fiat oder Assets gekoppelt | Fester Nennwert | Marktabhängig, volatil |
📜Status | Gesetzliches Zahlungsmittel | Nicht staatlich anerkannt | Gesetzliches Zahlungsmittel | Kein offizielles Zahlungsmittel |
💻Form | Digital | Digital | Physisch | Digital |
🔍Transparenz & Kontrolle | Staatlich reguliert | Teilweise | Anonym | Öffentlich, pseudonym |
💡Beispiel | Digitaler Euro (in Planung) | USDC, USDT | Euro-Schein | Bitcoin, Ethereum |
Je nach Ausgestaltung kann sich der Mechanismus dahinter deutlich unterscheiden. Wie sich am Ende die Europäische Union festlegt, bleibt abzuwarten. Den Fortschritt kann man im Übrigen im sogenannten Progress Report einsehen.
Aktuell lassen sich zwei Haupttypen unterscheiden: Retail-CBDC und Wholesale-CBDC.
Dies ist die Variante, die Sie direkt im Alltag nutzen könnten. Es wäre das digitale Bargeld, dass wir selbst als Bürger nutzen würden. Sie können sich das wie ein Konto bei der Zentralbank vorstellen, über das Sie Geld senden, empfangen oder per App direkt bezahlen.
Über Retail-CBDCs wird derzeit am meisten diskutiert, da sie tatsächlich neues Terrain bedeuten.
Diese Form richtet sich ausschließlich an Banken und Finanzinstitute. Tatsächlich existiert digitales Zentralbankgeld im Großhandelsbereich schon seit Jahrzehnten.
Denn Banken halten Guthaben (Reserven) bei der Zentralbank und wickeln untereinander Zahlungen in Zentralbankgeld ab. Streng genommen sind diese Reserven bereits eine Art Wholesale-CBDC, nur eben auf zentralen Systemen.
Mit dem Aufkommen der Blockchain-Technologie denken Notenbanken jedoch über neue Wholesale-Systeme auf DLT-Basis nach (aus Effizienz-Gründen heraus).
Tatsächlich ist das nicht zwingend der Fall. Zwar nutzen einige Pilotprojekte DLT (Distributed Ledger Technology). Etwa die Bahamas mit ihrem Sand Dollar oder diverse Prototypen in Kooperation mit der BIZ, doch andere setzen auf zentralisierte Systeme.
China etwa hat seinen digitalen Yuan (e-CNY) auf einer hochskalierten, teils zentralisierten Infrastruktur implementiert, die Millionen Transaktionen pro Tag bewältigen kann, ohne klassische Blockchain im öffentlichen Sinne.
In Europa testet die EZB sowohl Cloud-basierte zentrale Ansätze als auch tokenbasierte Modelle in Zusammenarbeit mit Partnern, wie eine Mittelung der Europäischen Zentralbank zeigt.
Aktuell werden Prototypen ausgearbeitet, ein Regelwerk erstellt und die passenden Methoden erforscht. Jetzt Ende 2025 steht eine grundsätzlich neue Entscheidung an, die wir momentan selbst abwarten.
Denn Ende dieses Jahres will der EZB-Rat dann auf Basis der Ergebnisse entscheiden, wie es weitergeht. Ob also tatsächlich die Einführung eines digitalen Euro angestrebt wird.
EU-Parlament und EU-Rat müssten im Rahmen des Gesetzgebungsprozesses die nötigen Rechtsgrundlagen schaffen. Das bedeutet, ein echter Start des digitalen Euro wäre frühestens in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre zu erwarten. Realistisch gesehen nicht vor 2026 oder 2027, sofern die Entscheidung positiv ausfällt. Fortschritte lassen sich über die ECB Website (am Ende der Seite) einsehen. So teilt die Bundesdruckerei mit: „Es ist besser, es richtig zu machen, als der Erste zu sein.“
Dieses Motto unterstreicht, dass Sorgfalt vor Eile geht bei der Einführung von CBDCs. Daher experimentieren viele Zentralbanken noch, um eine durchdachte Lösung zu entwickeln, bevor das digitale Zentralbankgeld breit ausgerollt wird.
Zentralbanken erhoffen sich durch digitales Zentralbankgeld diverse Vorteile, von effizienteren Zahlungen bis hin zu finanzieller Inklusion. Folgendes lässt sich momentan festhalten:
Indikator | Möglicher Vorteil |
---|---|
🛡️Sicherheit & Vertrauen | Staatlich garantiertes, ausfallsicheres Zentralbankgeld |
⚡Schnellere Zahlungen | Echtzeit-Transaktionen, auch grenzüberschreitend |
🤝Finanzielle Inklusion | Zugang zu digitalem Geld für alle |
⚙️Effizienz & Kostenersparnis | Weniger Bargeldkosten, höhere Produktivität |
💡Innovationsförderung | Basis für neue digitale Bezahllösungen |
🏛️Währungssouveränität | Unabhängigkeit von privaten Zahlungsanbietern |
🎯Gezielte Geldpolitik | Direkte geldpolitische Steuerungsmöglichkeiten |
🚨Bekämpfung von Kriminalität | Transparente Transaktionen, weniger Geldwäsche |
Die Kritikpunkte sind durchaus ernst zu nehmen. Es geht um nichts weniger als das Fundament unseres Geldwesens. Entsprechend sorgfältig müssen CBDCs gestaltet werden, um Nutzen zu bieten, ohne dabei Schaden anzurichten.
Indikator | Möglicher Kritikpunkt |
---|---|
🕵️ Datenschutz & Überwachung | Gefahr des gläsernen Bürgers durch Nachverfolgung |
⚠️Zentrale Kontrolle / Missbrauch | Risiko staatlicher Eingriffe und Machtmissbrauch |
🏦Banken-Disintermediation | Gefahr von Einlagenabzug und Bank-Runs |
💰Finanzierung der Wirtschaft | Weniger Kredite, mögliche Wachstumsbremse |
🛡️Cybersecurity & Betriebssicherheit | Hohe Angriffsgefahr auf zentrale Infrastruktur |
💸Implementierung & Kosten | Teure Einführung, unklarer Nutzen |
📉Geringe Adoption | Risiko fehlender Nutzerakzeptanz |
🔌Technologieabhängigkeit | Gefahr digitaler Ausgrenzung älterer Menschen |
So testet etwa die Banque de France gemeinsam mit mehreren Privatbanken die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen über einen Wholesale-CBDC auf Blockchain-Basis.
Die schwedische Reichsbank wiederum hat in ihrem e-Krona-Pilotprojekt untersucht, wie eine offline-fähige CBDC-Karte funktionieren könnte. Beide Projekte liefern wertvolle Erkenntnisse, die indirekt auch in die europäische Diskussion einfließen.
2020 als erste nationale CBDC eingeführt, 1:1 an den Bahama-Dollar gebunden.
Ziel war, Finanzdienstleistungen auf abgelegenen Inseln zugänglich zu machen und Hilfsgelder nach Naturkatastrophen schneller auszuzahlen.
Nutzung über Smartphone-Wallet möglich, auch ohne Bankkonto.
Trotz langsamen Wachstums gilt das Projekt als Vorreiter für finanzielle Inklusion.
2021 als erste CBDC Afrikas gestartet, mit Zielen wie finanzieller Inklusion, günstigeren Überweisungen und weniger Bargeld im Umlauf.
Nutzung blieb jedoch gering, nur 0,5 % der Bevölkerung sindd aktiv. Versuche, durch Bargeldknappheit mehr Teilnehmer zu erzwingen, führten zu Protesten.
Gründe für das Scheitern: Misstrauen gegenüber der Regierung, technische Hürden und starke Krypto-Alternativen.
Ebenfalls seit 2020 finden umfangreiche Tests in über 200 Szenarien, von ÖPNV bis E-Commerce statt. Rund 260 Millionen Bürger nahmen teil.
Der e-CNY wird auch grenzüberschreitend getestet, etwa im mBridge-Projekt mit Hongkong und Thailand.
Ziel ist, den RMB international zu stärken und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Im Inland konkurriert er mit Alipay und WeChat Pay, bleibt aber strategisch zentral für Chinas digitale Finanzpolitik.
Vermutlich hätten Sie eine Smartphone-App (ähnlich Ihrer heutigen Banking- oder Wallet-App), über die Sie mit digitalem Euro bezahlen. Im ersten Bericht über den digitalen Euro war es so gedacht.
An der Ladenkasse würden Sie einen QR-Code scannen oder Ihr Handy ans Terminal halten. Die Zahlung ging sofort von Ihrer CBDC-Wallet an den Händler. Im Grunde kennen wir solche Methoden bereits und viele Europäer nutzen Wallets, Apple Pay und Co, um vor-Ort zu bezahlen.
Ein interessanter Anwendungsfall wäre sicherlich, den Fokus auf staatliche Leistungen und Steuern zu langen. Denn auch Zahlungen zwischen Staat und Bürgern würden direkter. Sozialleistungen, Renten oder Katastrophenhilfen könnten in Sekunden auf digitale Wallets fließen.
Ebenso könnten Steuern oder Gebühren direkt an Behörden gezahlt werden, ohne Überweisungsaufwand. Sogar automatische Rabatte für klimafreundliche Anschaffungen sind denkbar. Was natürlich die Frage der staatlichen Kontrolle offen lässt.
Am Ende wird die Akzeptanz der Bevölkerung der ausschlaggebende Faktor sein. Geld ist und bleibt, ein Vertrauensprodukt.
🗣️Die Menschen müssen mitgenommen werden: durch Transparenz, Aufklärung und Bildung.
🤔Nur so lässt sich beantworten, was viele bewegt: Was habe ich davon? Wo liegen die Grenzen? Wer garantiert was?
🏛️Hier wartet auf Institutionen noch viel Arbeit. Denn das Thema ist technisch komplex, und zugleich halten sich hartnäckig Mythen und Verschwörungserzählungen, etwa über eine vermeintliche „Abschaffung des Bargelds“.
💶Kurzfristig wird uns Bargeld sicher erhalten bleiben. Doch langfristig könnte digitales Zentralbankgeld eine ähnliche Rolle übernehmen, wie Bargeld sie im 20. Jahrhundert innehatte.
⏳Nahezu alle großen Zentralbanken der Welt experimentieren inzwischen mit CBDCs. Es geht also nicht mehr um das „Ob“, sondern um das „Wie“ und „Wann“.
Monatliche Nutzer
Artikel & Guides
Autoren & Experten
Ein Bärenmarkt bezeichnet eine längere Phase, in der die Kurse von Vermögenswerten, wie Aktien oder Kryptowährungen, deutlich und ...
Alex Fournier
, 430 ArtikelAlexander Fournier ist Blockchain-Projektmanager und seit fast einem Jahrzehnt leidenschaftlicher Investor im Bereich Kryptowährungen. Als täglich aktiver Autor bleibt er stets am Puls der Krypto-Welt, analysiert Trends und teilt fundierte Einblicke. Neben seiner redaktionellen Tätigkeit bietet er Coachings an, unterstützt bei Transaktionen und ist auf zahlreichen sozialen Plattformen präsent, um sich und seine Community immer auf dem neuesten Stand zu halten.