Bitcoin-HODL statt BTC Kauf: Strategy überrascht mit Mega-Aktienverkauf

Strategy setzt überraschend auf eine neue Finanzierungsstrategie – und pausiert erstmals seit April seine wöchentlichen Bitcoin-Käufe.

Sergei Timurov von Sergei Timurov Updated 5 mins read
Bitcoin-HODL statt BTC Kauf: Strategy überrascht mit Mega-Aktienverkauf

Das Wichtigste in Kürze

  • Strategy hat erstmals seit drei Monaten keinen Bitcoin gekauft und stattdessen eine Aktienoffensive im Wert von 4,2 Milliarden Dollar gestartet.
  • Die Firma hält inzwischen fast 600.000 Bitcoin im Wert von rund 65 Milliarden Dollar.
  • Chairman Michael Saylor setzt mit STRD auf neue Finanzierungsstrategien zur Bitcoin-Maximierung.

Es ist eine Zäsur für den Bitcoin-Giganten Strategy: Nach Monaten ständiger BTC-Käufe legt das Unternehmen eine überraschende Pause ein. Stattdessen kündigt Chairman Michael Saylor eine milliardenschwere Aktienoffensive an – und löst damit Spekulationen über den nächsten großen Schritt der Firma aus. Was steckt hinter dem neuen Kurs?

Strategy bricht mit Gewohnheiten: Keine Bitcoin-Käufe in dieser Woche

Seit Mitte April hatte Strategy, das ehemalige MicroStrategy, Woche für Woche neue Bitcoin-Käufe bekannt gegeben. Nun kam es erstmals zur Unterbrechung dieser Routine. Der Kaufstopp fällt auf eine Phase, in der sich der Bitcoin-Kurs stabil zwischen 105.000 und 110.000 US-Dollar bewegt.

Chairman Michael Saylor kommentierte die Pause auf X (ehemals Twitter) mit einem klaren Statement: „Some weeks you just need to HODL.“ Für viele Beobachter war dies ein Signal, dass die Firma bewusst auf eine Konsolidierung setzt – möglicherweise auch, um Ressourcen für größere Pläne vorzubereiten.

4,2 Milliarden Dollar für neue Bitcoin – über den Aktienmarkt

Zeitgleich mit der Bitcoin-Pause kündigte Strategy ein neues Aktienprogramm im Volumen von 4,2 Milliarden US-Dollar an. Konkret geht es um die Ausgabe der bevorzugten Aktie STRD, die laut Saylor ein zentraler Bestandteil der Firmenstrategie sei.

STRD bietet Anlegern eine hohe Rendite mit geringer Bitcoin-Volatilität. Laut Saylor ist die Aktie „over-collateralized“ – also besonders abgesichert. Das Ziel: Neue Finanzmittel für weitere Bitcoin-Käufe, sobald sich das Marktumfeld als optimal erweist.

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STRD als „vierte Gangstufe“ – so funktioniert die Finanzierungsmaschine

In einer Investorenpräsentation bezeichnete Michael Saylor die STRD-Aktie als die „vierte Gangstufe“ der Bitcoin-Investitionsstrategie. Neben STRD gibt es mit STRK und STRF zwei weitere bevorzugte Aktien mit unterschiedlichen Konditionen.

STRD richtet sich gezielt an Investoren mit Fokus auf stabile Erträge. Der jüngste STRD-Verkauf im Juni brachte bereits fast 1 Milliarde US-Dollar ein. Strategy setzt auf diese Mittel, um flexibel und schnell auf BTC-Marktchancen reagieren zu können.

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Ein Bitcoin-Schatz im Wert von 65 Milliarden Dollar

Mit aktuell über 593.000 Bitcoin hält Strategy mehr als 2,8 % des weltweiten Gesamtbestands. Der aktuelle Wert dieser Reserven liegt bei rund 65 Milliarden US-Dollar. Allein im zweiten Quartal 2025 wurden BTC im Wert von 7 Milliarden Dollar zugekauft.

Laut dem jüngsten Quartalsbericht erzielte die Firma einen nicht realisierten Gewinn von über 14 Milliarden Dollar durch den Kursanstieg. Strategy positioniert sich damit als einer der mächtigsten Akteure im Krypto-Markt – und zeigt, wie langfristige Strategien Früchte tragen.

Marktreaktionen: BTC stabil, Strategy-Aktie leicht im Minus

Während Bitcoin am Montag leicht um 0,7 % fiel, zeigte sich der Kurs insgesamt stabil. Im Monatsvergleich liegt die Kryptowährung etwa 2,3 % im Plus. Die Aktie von Strategy, gehandelt unter dem Ticker MSTR, verlor hingegen rund 0,75 % auf 400,96 Dollar.

Seit Jahresbeginn hat sich der MSTR-Kurs dennoch um knapp 39 % gesteigert. Analysten werten die Entwicklung als Ausdruck eines strategisch starken Geschäftsmodells – auch wenn kurzfristige Schwankungen dazugehören. Die Pause beim Bitcoin-Kauf wird von Märkten nicht als Schwäche gewertet, sondern als taktischer Schritt.

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Investorenfokus auf Sicherheit und Ertrag – das neue Ziel von STRD

Mit STRD verfolgt Strategy einen klaren Kurs: Investoren sollen von einer stabilen, hochverzinslichen Anlageform profitieren, die gleichzeitig von den Bitcoin-Reserven der Firma abgesichert ist. Besonders für Anleger, die sich nicht direkt der Bitcoin-Volatilität aussetzen möchten, bietet STRD eine attraktive Alternative.

Das Finanzprodukt spricht vor allem institutionelle Investoren an, die Wert auf planbare Renditen legen. Durch die Besicherung mit Bitcoins entsteht ein Hybrid-Modell aus Krypto-Investment und klassischer Finanzstabilität. Strategy schafft damit eine Brücke zwischen traditionellem Kapitalmarkt und digitalem Vermögensaufbau.

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Strategie mit Weitblick – warum der BTC-Kauf nur pausiert ist

Trotz der temporären Kaufpause macht Strategy klar: Der langfristige Fokus bleibt unverändert auf Bitcoin gerichtet. Die aktuelle Zurückhaltung beim Nachkauf bedeutet keine Abkehr, sondern eher taktisches Timing, um günstigere Einstiegspunkte abzuwarten oder neue Liquidität zu mobilisieren.

Michael Saylor betont regelmäßig, dass Bitcoin das „überlegene Asset“ für die kommenden Jahrzehnte sei. Die nun gewählte Finanzierung über STRD könnte dem Unternehmen in naher Zukunft ermöglichen, erneut massiv zuzuschlagen – möglicherweise dann, wenn andere noch zögern. Strategy bleibt damit ein zentraler Taktgeber auf dem globalen Krypto-Schachbrett.

Risiken durch Zentralisierung und Fremdfinanzierung im Bitcoin-Markt

Trotz der beeindruckenden Strategie von Strategy werfen Experten zunehmend kritische Fragen auf. Mit über 2,8 % der gesamten Bitcoin-Menge in den eigenen Reserven stellt das Unternehmen eine erhebliche Konzentration dar, die das Ideal einer dezentralen Kryptowährung gefährden könnte. Ein einzelner Akteur mit so großem Einfluss birgt systemische Risiken – etwa bei Verkäufen oder Liquiditätsengpässen.

Zudem basiert ein erheblicher Teil der Bitcoin-Käufe auf geliehenem Kapital, etwa durch die Ausgabe bevorzugter Aktien wie STRD. Diese Art der Fremdfinanzierung macht die Strategie anfällig für externe Marktschocks oder steigende Kapitalkosten. Sollte der Bitcoin-Kurs stark einbrechen, könnten die Schuldenlast und der Druck zur Liquidierung gravierende Folgen für das gesamte Ökosystem haben.

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Sergei Timurov

Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.

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