Solana ETFs mit Staking versprechen attraktive Renditen, doch bergen sie operative Risiken. CoinShares wagt trotzdem den Vorstoß.
Der Kampf um Rendite in der Krypto-Welt erreicht eine neue Stufe. Mit dem geplanten Solana Staking ETF bringt CoinShares frischen Wind in den Markt der digitalen Vermögenswerte. Doch hinter der glänzenden Aussicht auf 8 % Rendite lauern komplexe Risiken – und Experten schlagen bereits Alarm.
CoinShares will Solana Staking ETF starten
CoinShares plant einen Solana Staking ETF und hat bereits die notwendigen Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht eingereicht. Der ETF soll an der Nasdaq gelistet werden und verspricht neben dem Halten von SOL auch zusätzliche Erträge durch Staking. Partner wie BitGo sollen dabei für Verwahrung und Staking sorgen.
Ein genaues Staking-Verhältnis wird bisher nicht genannt. Allerdings warnt CoinShares in der Einreichung selbst davor, dass hohe Rücknahmeforderungen zum Problem werden könnten, wenn ein Großteil der SOL gestakt ist.
it is over
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— CryptoMenace (@CryptoKnwldge) August 2, 2025
Der ETF-Trend erreicht Solana – trotz geringem Marktanteil
Mit CoinShares reiht sich ein weiterer großer Anbieter in die wachsende Liste von Firmen ein, die auf Staking-ETFs setzen. Neben Ethereum steht nun auch Solana im Fokus – mit Anträgen von Invesco, BlackRock, Grayscale und anderen. Erst kürzlich wurde der Rex-Osprey Solana + Staking ETF automatisch zugelassen.
Dieser verzeichnete bereits am ersten Tag Zuflüsse von 12 Millionen US-Dollar. Insgesamt liegt das verwaltete Vermögen aktuell bei 137 Millionen – verglichen mit 27,5 Milliarden bei Ethereum ETFs ein Bruchteil.
𝗝𝗨𝗦𝗧 𝗜𝗡: $ETH just reclaimed $3,700. pic.twitter.com/L59RZNKwWJ
— Lark Davis (@TheCryptoLark) August 4, 2025
Staking als Rendite-Booster – aber nicht ohne Risiko
Staking ETFs locken mit jährlichen Renditen von 7–8 %. Doch genau darin liegt die Herausforderung: Beim Staking sind die Assets gebunden und nicht sofort liquidierbar. ETF-Rücknahmen müssen jedoch oft am selben Tag erfüllt werden – ein zeitlicher Konflikt mit hohem Risiko.
CoinShares gibt zu, dass dieser „Execution Risk“ eintreten kann. Anleger könnten dann gezwungen sein, ihre Anteile mit Abschlägen zu verkaufen, wenn nicht genügend liquide SOL zur Verfügung stehen.
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Analysten skeptisch: Staking nicht das entscheidende Argument
Bringt Staking wirklich mehr institutionelles Kapital? Laut Bryan Armour von Morningstar wohl eher nicht. Für ihn bleibt der wichtigste Performancefaktor weiterhin die zugrunde liegende Kryptowährung selbst – in diesem Fall Solana.
Er glaubt, dass institutionelle Nachfrage sich eher aus Diversifikationsgründen ergibt – also als Ergänzung zu Bitcoin und Ethereum. Das Staking allein wird aus seiner Sicht keinen Boom auslösen.
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Solana Staking als Türöffner für institutionelle Investoren?
Doch es gibt auch andere Stimmen. James Harris, CEO der DeFi-Plattform Tesseract, sieht Staking ETFs als einfache Möglichkeit für Institutionen, am Krypto-Yield teilzunehmen – ohne sich selbst mit dem komplexen Staking-Prozess auseinandersetzen zu müssen.
Er glaubt, dass ETFs wie der von CoinShares institutionellen Anlegern den Zugang zu Renditen erleichtern, die sie bisher gemieden haben. Harris nennt das eine „natürliche Evolution“ im ETF-Markt.
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Rendite trifft auf Risiko – die Zukunft von Solana entscheidet
Staking ETFs wie der geplante von CoinShares könnten ein neues Kapitel im Krypto-Markt aufschlagen. Der Spagat zwischen Rendite durch Staking und der Notwendigkeit, Rücknahmen schnell zu bedienen, bleibt jedoch ein zentrales Problem.
Ob Solana den Sprung in den institutionellen Mainstream schafft, hängt letztlich davon ab, wie gut Anbieter wie CoinShares diesen Balanceakt meistern. Anleger sollten Chancen und Risiken sorgfältig abwägen.
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Ethereum als Vorbild – Solanas Chance auf mehr Aufmerksamkeit
Ethereum ETFs mit Staking-Funktion haben in den letzten Wochen Rekordzuflüsse verzeichnet. Allein zwischen dem 1. Juli und dem 1. August flossen über 5,24 Milliarden US-Dollar in ETH-basierte Fonds. Zum Vergleich: Solana-basierte Produkte verzeichneten im gleichen Zeitraum nur 137 Millionen US-Dollar an neuen Geldern. Das liegt vor allem daran, dass Ethereum im institutionellen Bereich bereits fest etabliert ist.
Solana hat derzeit nur einen Marktanteil von 8,7 % im Vergleich zu Ethereum-Fonds, obwohl seine Marktkapitalisierung rund 20 % von ETH ausmacht. Das zeigt: Das Potenzial für Wachstum ist da, wenn Anleger Vertrauen fassen. Der CoinShares ETF könnte hier als Türöffner wirken.
Institutionelle Anleger im Zwiespalt – Rendite trifft auf Liquiditätsdruck
Für große Investoren bedeutet ein ETF nicht nur Renditechance, sondern vor allem planbare Liquidität. Genau hier liegt das Problem: Staking erschwert schnelle Verkäufe, da die Coins mehrere Tage gebunden sein können. Wer kurzfristig Kapital benötigt, könnte gezwungen sein, mit Verlust zu verkaufen – vor allem bei Marktpanik oder plötzlichen Rücknahmen.
ETF-Anbieter müssen deshalb genau abwägen, wie viel sie tatsächlich staken können, ohne das Rücknahmesystem zu gefährden. Zu viel Staking bringt zwar Ertrag, aber auch operative Unsicherheiten. Dieses Dilemma wird die Zukunft solcher Fonds entscheidend beeinflussen.
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