Der GENIUS Act stärkt Ripple durch regulatorische Klarheit für Stablecoins, hat aber nur geringe direkte Auswirkungen auf XRP.
Die USA setzen ein klares Zeichen in der Krypto-Regulierung – mit dem GENIUS Act. Während Ripple jubelt und mit dem neuen Stablecoin RLUSD durchstartet, fragen sich viele Anleger: Was bedeutet das für XRP? Der Artikel beleuchtet die Chancen, Grenzen und das regulatorische Spannungsfeld rund um Ripple und seine Kryptowährung.
Der GENIUS Act bringt Regulierung – und Chancen für Ripple
Am vergangenen Freitag unterzeichnete US-Präsident Donald Trump den sogenannten GENIUS Act. Dieses neue Gesetz bietet erstmals einen klaren regulatorischen Rahmen für Stablecoins wie RLUSD. Ripple, das Unternehmen hinter dem bekannten XRP-Token, kann dadurch seinen neuen Stablecoin in den USA offiziell und rechtskonform einsetzen. Branchenexperten sehen darin einen bedeutenden Vorteil für Ripple, insbesondere im Vergleich zu Konkurrenten wie USDC von Circle oder PayPal USD.
RLUSD soll Ripple zur zentralen Liquiditätsquelle im US-Markt machen. Laut Experten wie Yuri Brisov könne sich Ripple durch die neue Rechtslage strategisch neu aufstellen – als direkter Konkurrent zu bisherigen Stablecoin-Giganten. Der Markt wird dadurch nicht nur spannender, sondern auch dynamischer.
That is true. I still don't think burned XRP will significantly reduce the supply any time soon but it is possible to imagine scenarios where the rate of burn increases. (For example, if demand for txn throughput increases much faster than the supply does.)
— David 'JoelKatz' Schwartz (@JoelKatz) April 8, 2023
Ripple stärkt sich – doch XRP bleibt außen vor
Trotz der Fortschritte für RLUSD bleibt die Wirkung auf XRP begrenzt. Zwar wird bei jeder RLUSD-Transaktion eine kleine Menge XRP verbrannt, doch dieser Effekt ist verschwindend gering im Verhältnis zur Gesamtmenge an XRP. Aktuell befinden sich über 59 Milliarden XRP im Umlauf, während seit Bestehen des Netzwerks nur 14 Millionen Ripple Token verbrannt wurden.
Ripple-CTO David Schwartz dämpfte daher Erwartungen an Preissteigerungen durch verbrannte Coins deutlich. Auch Analysten sehen keine unmittelbare Kurswirkung. Die Verbindung zwischen RLUSD und XRP besteht zwar technisch, doch die Auswirkungen auf den Token selbst bleiben bescheiden.
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RLUSD – Ein Angriff auf den Stablecoin-Markt
Mit RLUSD tritt Ripple aktiv in den Wettbewerb mit etablierten Stablecoins ein. Die Chance liegt in der Inlandsverfügbarkeit: RLUSD ist direkt in den USA einsetzbar, was Ripple zur nativen Liquiditätsquelle im Land macht. Institutionelle Investoren könnten davon besonders profitieren – ein Segment, das Ripple gezielt adressieren will.
Auch Analyst Austin King hebt hervor, dass hier die echten Gewinner entstehen. Wer institutionelles Vertrauen gewinnt, wird den Markt langfristig dominieren. Ripple könnte durch RLUSD also nicht nur technologisch, sondern auch wirtschaftlich massiv zulegen.
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Regulatorisches Niemandsland für XRP bleibt bestehen
Während der GENIUS Act Klarheit für Stablecoins bringt, bleibt XRP rechtlich ungewiss. Die SEC führt ihren Rechtsstreit gegen Ripple weiter. Zwar wurde der Ripple Token auf Handelsplattformen nicht als Wertpapier eingestuft, bei institutionellen Verkäufen sieht es jedoch anders aus. Der rechtliche Status hängt weiterhin vom Verkaufsrahmen ab – eine problematische Grauzone.
Brisov betont, dass Ripple durch RLUSD nun flexibler auf diese Unsicherheiten reagieren kann. XRP kann weiterhin im Netzwerk bestehen, wird aber nicht mehr zwingend ins Zentrum gestellt. Ripple gewinnt damit Handlungsfreiheit, ohne XRP komplett aufzugeben.
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Hoffnung auf die CLARITY Act – XRP braucht ein Gesetz
Ein weiteres Gesetz könnte künftig entscheidend sein: der sogenannte CLARITY Act. Dieses Gesetz soll es ermöglichen, dass Kryptowährungen den Status wechseln – von Wertpapieren zu Commodities. Experten halten das für essenziell, um XRP rechtlich abzusichern. Ohne klare Klassifikation bleibt der Ripple Token ein Risiko für institutionelle Investoren.
Brisov sieht darin einen möglichen Wendepunkt: Mit dem CLARITY Act könnte Ripple neue Tokenisierungsstrategien entwickeln. Der Ripple Token würde regulatorisch auf festen Beinen stehen – und Ripple könnte sein Netzwerk ohne juristische Fesseln ausbauen. Ob es dazu kommt, entscheidet jedoch die US-Politik.
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Ripple nutzt RLUSD zur strategischen Neuausrichtung
Mit dem GENIUS Act erhält Ripple die Möglichkeit, sich neu zu positionieren – abseits der XRP-Zentrierung. RLUSD ermöglicht es dem Unternehmen, regulatorische Risiken gezielt zu umgehen, ohne die technologische Grundlage des XRP Ledgers zu verlassen. Das bringt nicht nur rechtliche Vorteile, sondern erleichtert auch Kooperationen mit Banken, Zahlungsdienstleistern und institutionellen Anlegern innerhalb der USA.
Yuri Brisov betont, dass Ripple so seinen Einflussbereich innerhalb des US-Finanzsystems erweitern kann, ohne auf XRP als primäres Zahlungsinstrument angewiesen zu sein. Durch RLUSD kann Ripple seine Plattform als Infrastruktur-Anbieter etablieren – ein entscheidender Vorteil im sich wandelnden Krypto-Ökosystem.
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— STEPH IS CRYPTO (@Steph_iscrypto) July 20, 2025
Stabile Basis – Doch XRP braucht politische Bewegung
Trotz der positiven Entwicklung rund um RLUSD bleibt XRP in einer prekären Lage. Die Unsicherheit über die Einstufung als Wertpapier oder Commodity schreckt weiterhin Investoren ab. Solange die SEC-Klage nicht endgültig geklärt ist oder neue gesetzliche Regelungen wie der CLARITY Act greifen, bleibt das Risiko bestehen. Für langfristige Kursgewinne ist XRP daher weiterhin auf politische Entscheidungen angewiesen.
Analysten sehen in der aktuellen Situation vor allem strategisches Kalkül von Ripple. Das Unternehmen sichert sich durch RLUSD ab, ohne den Ripple Token fallen zu lassen. Doch erst wenn regulatorische Klarheit herrscht, könnte XRP wieder zur dynamischen Kraft im Ripple-Ökosystem werden.
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