Kann Bitcoin Gold wirklich ersetzen? Universität Birmingham bringt Studie heraus

On Juli 21, 2025 at 8:34 am UTC by · 5 Min. read

Bitcoin hat Potenzial, aber aktuelle Forschung zeigt: Noch ist es kein Ersatz für Gold – eher eine Ergänzung mit spekulativem Charakter.

Gold war über Jahrhunderte hinweg der Inbegriff von Sicherheit in unsicheren Zeiten. Doch mit dem Aufstieg von Bitcoin stellt sich eine neue, brennende Frage: Kann ein digitales Asset wie BTC tatsächlich das physische Edelmetall ersetzen? In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse – und was sie für die Zukunft von BTC und Gold bedeuten könnten.

Bitcoin als digitales Gold – ein moderner Mythos?

BTC wird oft als das „digitale Gold“ bezeichnet. Der Begriff steht für die Vorstellung, dass Bitcoin – wie Gold – ein sicherer Hafen in wirtschaftlich turbulenten Zeiten sein kann. Die Idee basiert vor allem auf der begrenzten Anzahl von 21 Millionen Bitcoins und der dezentralen Struktur des Netzwerks. Anders als Zentralbanken, die beliebig Geld drucken können, folgt BTC einem klaren algorithmischen Plan.

Doch wissenschaftliche Studien werfen Zweifel auf. So zeigt etwa eine Analyse von Baur et al. (2018), dass Bitcoin sich nicht wie ein klassisches Krisen-Investment verhält. Statt Stabilität bringt es hohe Volatilität mit – ein entscheidender Unterschied zu Gold.

Gold bleibt der Fels in der Brandung – Bitcoin nicht

Gold gilt seit Jahrhunderten als Wertanlage mit Krisenschutz. Es überstand Kriege, Finanzkrisen und Inflationsschübe. In stürmischen Zeiten stieg oft der Goldpreis – Anleger suchten Sicherheit. Ganz anders BTC: Es reagiert stark auf Marktstimmung, Medienberichte und Spekulationen. Gerade bei Panikverkäufen verhält es sich oft wie Aktien – nicht wie ein Schutzschild.

Forschungsergebnisse von Klein et al. (2018) zeigen: BTC ist extrem schwankungsanfällig. Diese hohe Volatilität macht es für risikoaverse Anleger unattraktiv. Gold hingegen punktet mit Stabilität und jahrhundertelanger Verlässlichkeit.

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Inflationsschutz? Bitcoin noch keine echte Alternative

Ein zentrales Argument für Gold ist sein Schutz vor Inflation. Wenn Währungen an Wert verlieren, behält Gold oft seinen Wert – oder gewinnt sogar. Bei Bitcoin ist das Bild weniger klar. Studien wie die von Dyhrberg (2016) zeigen zwar gewisse Parallelen in der Reaktion auf Geldpolitik, doch der Schutz vor Inflation ist nicht konstant.

Neuere Analysen von Bouri et al. (2020) bestätigen: BTC zeigt teils gegensätzliche Muster. Es reagiert eher auf Marktstimmung als auf ökonomische Realitäten. Ein echter Inflationsschutz sieht anders aus – zumindest aktuell.

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Volatilität als Risiko – aber auch als Chance?

Volatilität ist einer der größten Stolpersteine für Bitcoin als Gold-Ersatz. Innerhalb weniger Monate schwankt der Kurs um mehrere zehntausend Dollar. Ein sicherer Hafen sieht anders aus. Für konservative Anleger ist das ein Ausschlusskriterium. Doch für spekulative Investoren könnte genau das die Attraktivität von BTC ausmachen.

Der Reiz liegt im möglichen Gewinn – nicht in der Stabilität. BTC ist also mehr Wette als Absicherung. Studien wie die von Xu und Kinkyo (2023) deuten an, dass Bitcoin in kurzfristigen Krisen durchaus Schutz bieten kann – etwa während der COVID-19-Pandemie. Doch das ersetzt keine langfristige Sicherheit.

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Institutionen verändern den Bitcoin-Markt

Ein neuer Faktor kommt ins Spiel: institutionelle Investoren. Immer mehr große Fonds und Unternehmen kaufen BTC. Das verändert den Markt grundlegend. Er wird liquider, transparenter – und vielleicht auch stabiler. Studien wie von Corbet et al. (2019) zeigen, dass Bitcoin bei wachsender Adoption weniger chaotisch agiert.

Allerdings bleibt das Verhalten von BTCabhängig von Nachrichten und spekulativem Verhalten. Im Gegensatz dazu ist Gold weitgehend unabhängig von Medienhypes. Für Bitcoin ist es ein langer Weg, bis es ähnlich verlässlich wie Gold wird – wenn überhaupt.

Emotion und Spekulation: Warum Anleger auf Bitcoin setzen

Viele Investoren wählen Bitcoin nicht wegen seiner stabilen Eigenschaften, sondern aus Hoffnung auf hohe Renditen. Emotionen, Trends und FOMO („Fear of Missing Out“) treiben die Nachfrage oft stärker als fundamentale Daten. Das unterscheidet Bitcoin klar von Gold, das historisch durch Vertrauen und Krisenbewältigung überzeugt hat. Besonders in sozialen Netzwerken befeuern sich Kursprognosen und Kaufrausch gegenseitig – ein Spezifikum des digitalen Zeitalters.

Die Folge ist eine hohe Preisdynamik, die Chancen bietet, aber auch Risiken birgt. BTC ist damit eher ein Vehikel für kurzfristige Spekulation als für langfristige Absicherung. Anleger sollten diese Dynamik verstehen, bevor sie BTC als Wertspeicher betrachten.

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Technologische Reife: Ein Faktor für die Zukunft

Ein Vorteil, den BTC gegenüber Gold haben könnte, ist seine technologische Wandelbarkeit. Während Gold physisch und unveränderlich ist, entwickelt sich Bitcoin laufend weiter. Durch Layer-2-Lösungen, institutionelle Integration und regulatorische Klarheit verbessert sich die Infrastruktur des Bitcoin-Netzwerks stetig. Dieser Fortschritt könnte langfristig auch das Vertrauen konservativer Investoren stärken.

Dennoch: Technologie ersetzt keine Tradition. Gold hat sich über Jahrtausende bewährt, BTC steht noch am Anfang seiner Geschichte. Es bleibt abzuwarten, ob technologische Reife allein reicht, um Vertrauen in Krisenzeiten zu erzeugen.

Fazit: Noch kein Ersatz – eher eine Ergänzung

BTC ist nicht das neue Gold. Noch nicht. Die wissenschaftliche Literatur ist sich weitgehend einig: Zu volatil, zu jung, zu unsicher. Aber: Bitcoin wächst. Mit regulatorischer Klarheit, technologischem Fortschritt und institutionellem Interesse könnte sich das ändern. Die Zukunft bleibt offen.

Gold bleibt vorerst unangefochten – doch Bitcoin könnte sich langfristig als digitale Ergänzung etablieren. Für Anleger gilt daher: Nicht entweder oder – sondern beides. BTC und Gold können sich im Portfolio sinnvoll ergänzen.

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