Nach einer beeindruckenden Frühjahrsrallye hat die Dynamik bei Ethereum spürbar nachgelassen. Seit dem Jahreshoch von rund 4.950 US-Dollar rutschte der Kurs deutlich ab und testet nun den kritischen Unterstützungsbereich bei 2.900 US-Dollar. Verschärft wird die Lage durch hohe Liquidationen, ETF-Abflüsse und eine schwächelnde Bitcoin-Entwicklung. Erfahre hier mehr!
Ethereum-Kurs: Kann der 2.900-USD-Widerstand halten?
Während Bitcoin stark in das Jahr 2025 startete, blieb die Kursrallye bei Ethereum vorerst aus. Erst im April, als Ethereum-Treasury-Firmen und ETFs die Akkumulation von ETH im großen Stil vollzogen, folgte eine massive Aufholjagt, die den Kurs in der Spitze auf rund 4.950 US-Dollar trieb. Seither folgt aber ein anhaltender Kursrückgang.Die Kapitalabflüsse aus Ethereum-ETFs setzen sich fort
Neben dem Kurs schreiben auch die in den USA gelisteten Ethereum-ETFs rote Zahlen. Im Monat November kam es an insgesamt 13 Handelstagen an 11 Tagen Kapitalabflüsse, wobei einer der zwei positiven Handelstage nicht einmal Zuflüsse, sondern Null verzeichnete. Das bedeutet, dass leidlich ein einziger Handelstag Nettoinflows aufwies, und zwar um mickrige 12 Millionen USD. Demgegenüber verzeichneten die elf roten Tage Abflüsse über 1,54 Milliarden US-Dollar!In unserem Live-Blog erfährst du mehr über Ethereum:
Ethereum testet finalen Support bei 2.800 US-Dollar
Während Bitcoin gerade unter 87.000 US-Dollar gefallen ist, verzeichnen auch Ethereum und der breite Altcoin-Markt erneut massive Korrekturen.
Ethereum notiert bei 2.838 USD, was einem Minus von 2,35 Prozent in 24 Stunden entspricht. Nun kämpft der Kurs mit dem letzten zentralen Support vor 2.650 US-Dollar.
Unterdessen zeigen Daten von Coinglass überschaubare Liquidierungen, was bedeutet, dass Händler zunehmend defensiver agieren.
Allerdings zeigen die Daten auch, dass eine Menge Liquidität bei 3.950 US-Dollar, was bedeutet, dass Anleger aktuell vermehrt Short-Trades eingehen.
Ethereum-Roadmap 2026: Quantenresistenz im Fokus
Neben den jüngsten Entwicklungen warnt Mitgründer Vitalik Buterin vor der nahenden Bedrohung durch Quantencomputer.
Fortschritte bei Google und IBM könnten klassische Kryptografie bereits zwischen 2028 und 2034 brechen, weshalb "Quantenresistenz überall" fester Bestandteil der Roadmap wird.
Technische Maßnahmen umfassen zk-freundliche Hash-Funktionen, stärkere formale Verifikationen und Optimierungen beim Konsens. Mittelfristig bleiben Skalierbarkeit und höhere Gas-Limits zentrale Themen.
Interoperabilität und Quantenresistenz sollen Ethereum gleichzeitig nutzerfreundlicher, sicherer und zukunftsfester machen – ein entscheidender Schritt für das Netzwerk im globalen Vergleich.
Ethereum plant Interoperability Layer, damit sich das L2-Ökosystem für Nutzer wie eine einzige Chain anfühlt
Ethereum arbeitet mit dem neuen Ethereum Interoperability Layer (EIL) an einer der größten UX-Innovationen seit dem Ausleben von Layer-2-Netzwerken.
Das Ziel besteht darin, die aktuell stark fragmentierte Layer-2-Landschaft aus Optimistic- und ZK-Rollups wieder zu einem einheitlichen Nutzererlebnis zu vereinen.
Kern des Ansatzes sind gemeinsame Standards und neue Messaging-Protokolle, über die sich alle L2s in Echtzeit abstimmen können.
Dadurch sollen Wallets Transaktionen künftig automatisch über die passende Rollup-Kette routen – ohne manuelles Bridging, ohne Chain-Wechsel, ohne verwirrende Token-Splits.
Ethereum-Forscher Yoav Weiss beschreibt die Vision als "ein einziges Ethereum, das dennoch Dezentralisierung, Selbstverwahrung und Zensurresistenz bewahrt."
Der EIL gilt zudem als wichtiger Baustein für die Account-Abstraction-Zukunft, in der sich Nutzer problemlos in Apps einloggen und sofort interagieren können.
Offen bleibt, wie sich die Sichtbarkeit und Relevanz einzelner L2-Token verändert – doch für die Alltagstauglichkeit von Ethereum wäre dieser Layer ein entscheidender Durchbruch.
BlackRock plant die Einführung eines Staked-Ethereum-ETFs in Delaware
BlackRock baut sein Krypto-Angebot weiter aus und hat in Delaware offiziell den iShares Staked Ethereum Trust registriert, wobei die Eintragung als notwendiger Vorläufer für einen vollständigen Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC gilt – und zugleich verdeutlicht, wie ernst der Vermögensverwalter sein Engagement im Ethereum-Ökosystem nimmt.
Der geplante ETF soll nicht nur den Preis von Ether abbilden, sondern aktiv am Proof-of-Stake-Mechanismus teilnehmen. Das bedeutet: Der Fonds würde die gestakten Ether seiner Anleger bündeln und so zusätzliche Erträge in Form von Staking-Rewards generieren.
Für viele institutionelle Investoren, die bisherige ETH-Produkte ohne Renditekomponente gemieden haben, wäre dies natürlich ein bedeutender Unterschied. Derweil erhält BlackRock regulatorischen Rückenwind:
Unter der aktuellen US-Regierung hat die SEC eine deutlich offenere Linie gegenüber neuen Krypto-Börsenprodukten eingeschlagen.
Erst vor Kurzem wurden generische Notierungsstandards eingeführt, die es erlauben, bestimmte ETF-Strukturen schneller zu genehmigen – ohne dass jeder Antrag individuell und langwierig geprüft werden muss.
Sollte der Staked-Ethereum-ETF grünes Licht erhalten, wäre er der erste seiner Art in den USA und könnte nicht nur das institutionelle Interesse an Ethereum weiter anheizen, sondern auch neue Maßstäbe dafür setzen, wie digitale Assets im regulierten Umfeld Erträge generieren können.
Ethereum: Wale verteidigen Zone bei 2.800 US-Dollar
Ethereum stürzte im Laufe des Handelstages auf rund 2.870 US-Dollar ab, drehte dann jedoch wieder nach oben. Der Grund: Der Kurs berührte einen der bedeutendsten On-Chain-Supportbereiche.
Laut CryptoQuant liegt der „Realized Price“ großer Haltergruppen – von 1.000 bis über 100.000 ETH – eng gebündelt um die Marke von 2.800 US-Dollar.
Dieser Cluster fungierte bereits 2020, 2022 und 2024 als zyklischer Wendepunkt.Parallel bestätigt ein zweiter On-Chain-Indikator den Stimmungswechsel:
Adressen mit 1 bis 100 ETH reduzieren ihre Bestände, während Wallets mit über 10.000 ETH seit Monaten kräftig akkumulieren.
Dieses Verhalten erinnert stark an frühere Marktphasen, in denen Kleinanleger ausstiegen, während große Entitäten Schwächephasen zum gezielten Positionsaufbau nutzten.
Begleitet wird das Bild von abflachenden Long-Liquidationen und steigenden Short-Positionen im Derivatemarkt – ein Muster, das in vergangenen Ethereum-Zyklen häufig lokale Bodenbildungsphasen markierte.
