Trotz Krypto-Herbstflaute: Warum Trader auf steigende Bitcoin-Kurse wetten

Bitcoin bewegt sich im September zwischen Hoffnung und Risiko: Trader sichern ab, bleiben aber optimistisch für das Monatsende.

Sergei Timurov von Sergei Timurov Updated 5 Min. read
Trotz Krypto-Herbstflaute: Warum Trader auf steigende Bitcoin-Kurse wetten

Das Wichtigste in Kürze

  • Bitcoin steigt leicht, während Trader ihre Positionen absichern.
  • Der Derivatemarkt zeigt vorsichtigen Optimismus für Ende September.
  • Risiken bleiben wegen Konjunkturdaten und Zinspolitik bestehen.

September gilt an den Finanzmärkten oft als schwieriger Monat, doch Bitcoin zeigt aktuell eine andere Dynamik. Händler sichern zwar ihre Risiken ab, setzen aber gleichzeitig auf weitere Kursgewinne. Der Monat könnte für Anleger eine entscheidende Wegmarke sein.

Bitcoin trotzt schwachem Septemberstart

Bitcoin hat in den letzten zwei Tagen rund drei Prozent zugelegt und wird aktuell bei etwa 110.000 Dollar gehandelt. Dieser Anstieg kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Händler auf den Derivatemärkten ihre Positionen verstärkt anpassen. Die leichten Kursgewinne wirken jedoch nicht wie das Resultat aggressiver Käufe, sondern eher wie das Ergebnis passiver Kaufaufträge. Daten zeigen, dass die Orderbücher tiefer gefüllt sind, ohne dass die Nachfrage explosionsartig steigt.

Gleichzeitig ist das Handelsvolumen relativ stabil geblieben, was auf eine gewisse Vorsicht schließen lässt. Vor allem institutionelle Anleger scheinen zurückhaltend zu agieren und beobachten die kommenden makroökonomischen Daten. Besonders im Fokus stehen die US-Arbeitsmarktdaten, die oft Impulse für den gesamten Finanzmarkt geben. Anleger wissen, dass der September traditionell ein schwieriger Monat für Kryptowährungen ist.

Derivatemärkte zeigen vorsichtigen Optimismus

Die Daten von CoinGlass zeigen, dass das offene Interesse an Bitcoin-Perpetuals in den letzten zwei Tagen um 2,35 Prozent auf 30 Milliarden Dollar gestiegen ist. Trader positionieren sich klar vor den kommenden US-Arbeitsmarktdaten. Der Anstieg des offenen Interesses deutet darauf hin, dass viele Marktteilnehmer Bewegung erwarten. Doch die Art der Positionierung verrät, dass das Vertrauen zwar wächst, aber nicht grenzenlos ist.

Trotz saisonaler Risiken setzen viele Händler auf eine moderate Erholung bis Ende September. Experten verweisen darauf, dass die Abwärtsbewegung im September oft übertrieben ausfällt, weshalb ein leichtes Gegengewicht in Form von Kaufinteresse besteht. Diese vorsichtige Balance zwischen Risikoabsicherung und optimistischem Ausblick bestimmt derzeit das Marktgeschehen.


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Optionen deuten auf steigende Bitcoin Kurse hin

Während die Spotmärkte eher zurückhaltend sind, zeigt sich im Optionsmarkt eine andere Stimmung. Händler setzen verstärkt auf höhere Kursziele bei den Auslaufdaten Ende September. Besonders auffällig ist das wachsende Interesse an Optionen mit einem Strike bei 120.000, 130.000 und sogar 140.000 Dollar. Das spricht dafür, dass viele Anleger auf eine deutliche Aufwärtsbewegung setzen, auch wenn diese noch unsicher ist.

Analysten betonen, dass Market Maker durch ihre Hedging-Strategien Schwankungen abfedern könnten. Sollte Bitcoin steigen, würden Verkaufspositionen den Anstieg bremsen. Fällt der Kurs, könnten Zukäufe den Absturz begrenzen. Diese Konstellation sorgt für eine relativ stabile Preisentwicklung, selbst wenn die Erwartungen für Ende September optimistisch sind.

Volatilität bleibt erstaunlich niedrig

Bemerkenswert ist, dass die implizite Volatilität in den nächsten 30 Tagen nahe 30 Prozent bleibt. Das ist ein relativ niedriger Wert für den Kryptomarkt, der sonst für starke Ausschläge bekannt ist. Dieser Umstand zeigt, dass Händler derzeit nicht mit extremen Bewegungen rechnen. Vielmehr gehen sie davon aus, dass die Kurse innerhalb bestimmter Grenzen bleiben werden.

Allerdings ist ein Anstieg bei den Kennzahlen für Absicherungen sichtbar. Besonders die einwöchige 25-Delta-Skew ist deutlich gestiegen, was zeigt, dass Investoren Schutz vor plötzlichen Einbrüchen suchen. Der Markt ist also alles andere als sorglos, auch wenn die Stimmung insgesamt positiver wirkt als in früheren Septembermonaten.


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Makrofaktoren bleiben entscheidend für den Bitcoin Kurs

Für die kurzfristige Richtung des Bitcoin-Kurses sind nun vor allem die US-Arbeitsmarktdaten von Bedeutung. Ein starker Arbeitsmarktbericht könnte die üblichen Septemberverluste begrenzen, aber kaum eine echte Rallye auslösen. Viel wird davon abhängen, wie die US-Notenbank Fed ihre Zinspolitik gestaltet. Marktbeobachter rechnen mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte, die bereits weitgehend eingepreist ist.

Bleibt der Schritt jedoch aus, könnte der September für Anleger sehr schmerzhaft werden. Der Druck würde dann nicht nur von saisonalen Faktoren, sondern auch von geldpolitischen Unsicherheiten ausgehen. Trader müssen daher flexibel bleiben, während Chancen und Risiken enger beieinanderliegen als in den Monaten zuvor. Dieser Mix macht den September 2025 zu einem der spannendsten Monate für Bitcoin seit langem.

Globale Investoren im Blick auf Bitcoin

Nicht nur in den USA richten sich die Augen auf den Bitcoin-Markt, auch international beobachten Anleger die Entwicklung aufmerksam. Besonders asiatische Märkte reagieren oft schneller auf Bewegungen im Derivatesegment, was kurzfristig zusätzliche Volatilität auslösen kann. Europäische Investoren hingegen setzen stärker auf mittelfristige Strategien und betrachten den September als Testphase für die kommenden Monate.

Die globale Ausrichtung bedeutet, dass Nachrichten aus allen Teilen der Welt Einfluss haben können. Von regulatorischen Maßnahmen über Inflationsdaten bis hin zu geopolitischen Spannungen – all diese Faktoren können den Kursverlauf verstärken oder abschwächen. In diesem Umfeld gewinnt Bitcoin als internationales Asset weiter an Bedeutung, bleibt aber ebenso anfällig für externe Schocks.

Langfristige Perspektiven für Bitcoin bleiben stabil

Trotz aller kurzfristigen Unsicherheiten sehen Experten die langfristige Entwicklung von Bitcoin weiterhin positiv. Viele institutionelle Investoren nutzen schwächere Monate wie den September, um ihre Positionen auszubauen. Dabei spielt die wachsende Akzeptanz digitaler Assets im Finanzsystem eine große Rolle. Banken und Fonds öffnen sich zunehmend für Kryptowährungen, was für zusätzliche Nachfrage sorgt.

Auch technologische Fortschritte wie das Lightning Network oder die zunehmende Tokenisierung von Vermögenswerten stärken den Markt. Selbst wenn September historisch schwierig bleibt, könnte der aktuelle Optimismus eine Wende einleiten. Bitcoin bleibt damit ein zentraler Baustein für Anleger, die auf langfristiges Wachstum und Unabhängigkeit vom klassischen Finanzsystem setzen.

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Sergei Timurov

Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.

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