US-Finanzminister Scott Bessent öffnet erneut die Tür für Bitcoin-Käufe der US-Regierung.
Zuvor hatte er solche Pläne noch ausgeschlossen.
Die strategische Bitcoin-Reserve könnte so weiter wachsen – ohne den Staatshaushalt zu belasten.
Ein politisches Hin und Her sorgt für Aufsehen in der Krypto-Szene. US-Finanzminister Scott Bessent überraschte mit einer Kehrtwende in der Frage, ob die USA Bitcoin für ihre strategische Reserve kaufen werden. Nach einer klaren Absage öffnet er nun doch wieder die Möglichkeit – und deutet an, wie dies ohne neue Haushaltsausgaben geschehen könnte.
Kehrtwende im US-Finanzministerium
US-Finanzminister Scott Bessent hat Bitcoin-Fans überrascht. Nach einer deutlichen Absage am Vormittag erklärte er nun, die USA könnten doch BTC für ihre strategische Reserve kaufen. Die Grundlage dafür bildet ein Beschluss von Präsident Donald Trump aus dem März. Damals hatte er per Dekret die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve angeordnet. Diese sollte zunächst aus vom Staat eingezogenen Beständen bestehen. Doch nun könnte es doch zusätzliche Käufe geben.
Bessent betonte auf X, dass die Regierung budgetneutrale Wege prüfe, um weitere Bitcoin zu erwerben. Damit könnte die Reserve wachsen, ohne neue Ausgaben im Bundeshaushalt. Der Präsident wolle die USA zur „Bitcoin-Supermacht der Welt“ machen.
Bitcoin that has been finally forfeited to the federal government will be the foundation of the Strategic Bitcoin Reserve that President Trump established in his March Executive Order.
In addition, Treasury is committed to exploring budget-neutral pathways to acquire more…
— Treasury Secretary Scott Bessent (@SecScottBessent) August 14, 2025
Von klarer Absage zur neuen Offenheit
Noch wenige Stunden vor seiner neuen Aussage hatte Bessent klargestellt, dass die USA keine zusätzlichen Bitcoin kaufen würden. Die vorhandenen Bestände sollten lediglich gehalten werden. Diese stammen vor allem aus beschlagnahmten Geldern. Laut Bessent liege der aktuelle Wert der Reserve zwischen 15 und 20 Milliarden US-Dollar. Viele Beobachter werteten seine Aussage als Bruch mit früheren Zusagen.
In der Krypto-Community sorgte dies für heftige Kritik. Einige warfen der Regierung vor, das Projekt bewusst kleinzuhalten. Ein Beitrag auf X sprach sogar von „Lügen der Washingtoner Krypto-Lobby“. Dass Bessent nun zurückrudert, sehen viele als Versuch, Vertrauen zurückzugewinnen.
Die Reserve wurde im März durch eine Executive Order von Präsident Trump geschaffen. Sie soll als Absicherung dienen und die Position der USA im globalen Krypto-Markt stärken. Der Grundstock stammt aus Vermögenswerten, die im Rahmen von Strafverfahren eingezogen wurden. Diese werden nicht verkauft, sondern dauerhaft im Bestand gehalten.
Trump hatte zunächst nur an Bitcoin gedacht. Später erweiterte er den Plan auf andere Kryptowährungen wie Ethereum, Solana, XRP und Cardano. Allerdings sind diese Teil eines separaten digitalen Asset-Pools. Die strategische Bitcoin-Reserve bleibt ein eigenes Projekt mit klarer Ausrichtung.
Trotz der Kehrtwende von Bessent reagierte der Bitcoin-Kurs kaum. Am Donnerstag Nachmittag lag er laut CoinGecko bei rund 118.000 US-Dollar. Das sind knapp vier Prozent weniger als am Vortag. Zuvor hatte Bitcoin ein neues Allzeithoch von über 124.000 Dollar erreicht. Analysten sehen die Reaktion als Zeichen dafür, dass der Markt bereits auf langfristige Stabilität setzt.
Kurzfristige politische Äußerungen spielen offenbar eine geringere Rolle für die Preisbildung. Dennoch könnte eine klare Kaufpolitik der USA den Kurs langfristig stützen. Viele Investoren warten nun auf konkrete Pläne aus dem Finanzministerium.
Noch ist unklar, wie die budgetneutralen Käufe genau umgesetzt werden sollen. Laut David Sacks, dem Krypto-Beauftragten des Weißen Hauses, liegt die Entscheidung bei Bessent und Handelsminister Howard Lutnick. Beide haben bisher keine Details genannt. Denkbar wären Verkäufe anderer Staatsvermögen oder Tauschgeschäfte mit Partnerländern.
Die Regierung will offenbar abwarten, bevor sie weitere Schritte bekannt gibt. In der Zwischenzeit bleibt das Thema ein heiß diskutiertes Signal für die zukünftige Krypto-Politik der USA. Beobachter rechnen damit, dass in den nächsten Monaten neue Details ans Licht kommen werden.
Die Kehrtwende von Bessent wird von vielen Beobachtern nicht nur als finanzpolitische, sondern auch als politische Botschaft verstanden. Die Trump-Regierung zeigt damit, dass sie die Krypto-Industrie aktiv unterstützen will. In einem Wahljahr könnten solche Signale gezielt an Investoren und technologieaffine Wähler gerichtet sein. Auch international dürfte die Botschaft wirken, denn andere Länder verfolgen aufmerksam, wie die USA mit digitalen Assets umgehen.
Ein klares Bekenntnis zur Bitcoin-Reserve könnte zudem Druck auf internationale Wettbewerber ausüben. Staaten wie El Salvador oder einige Golfstaaten haben bereits Bitcoin in ihre nationalen Strategien eingebaut. Mit einer konsequenten US-Politik könnte der Wettbewerb um die Vormachtstellung im Kryptosektor neu entfacht werden.
Sollte es gelingen, budgetneutrale Bitcoin-Käufe umzusetzen, könnten die USA ihre Position im globalen Finanzsystem langfristig stärken. Eine wachsende Reserve könnte nicht nur als Wertspeicher dienen, sondern auch als strategisches Instrument in geopolitischen Fragen. Experten sehen hier Parallelen zu Goldreserven, die seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle in der Währungspolitik spielen.
Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.
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