Der Traum des goldenen Visa platzt: UAE verneint Toncoin-Visa-Deal

Updated on Juli 7, 2025 at 4:12 pm UTC by · 4 mins read

Die Toncoin Foundation sorgte mit irreführenden Visa-Versprechen für Aufregung – und einen empfindlichen Kursverlust.

Ein spektakuläres Versprechen, ein dramatischer Absturz und ein eindeutiges Dementi der Behörden: Toncoin geriet Anfang Juli in die Schlagzeilen, als plötzlich die Rede davon war, man könne sich mit Kryptowährung eine zehnjährige Aufenthaltserlaubnis in den Vereinigten Arabischen Emiraten sichern. Doch die Realität sieht ganz anders aus – und die Folgen für den Markt waren sofort spürbar. Was steckt hinter dem Toncoin-Visa-Desaster?

Toncoin-Versprechen lässt Kryptoherzen höherschlagen

Am Sonntagabend veröffentlichte Max Crown, CEO der Toncoin Foundation, auf X (ehemals Twitter) ein spektakuläres Angebot. Wer 100.000 US-Dollar in TON stakte und eine Bearbeitungsgebühr von 35.000 US-Dollar zahlte, sollte sich laut Crown für eine zehnjährige Aufenthaltsgenehmigung in den Vereinigten Arabischen Emiraten qualifizieren können.

Kurz darauf verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer in der Kryptoszene. Telegram-Gründer Pavel Durov teilte die Meldung mit seinen über 2,6 Millionen Followern. Die Begeisterung war groß, denn der sogenannte „Golden Visa“ ist in der Szene begehrt – insbesondere in einem steuerfreundlichen Ort wie Dubai.

Kursrakete mit kurzem Flug

Die unmittelbare Folge: Toncoin stieg auf drei Dollar – ein Sprung auf den höchsten Stand seit dem 20. Juni. Das Vertrauen in die Aussage schien zunächst groß zu sein, denn sowohl Crown als auch Durov gelten als prominente Figuren im Krypto-Ökosystem.

Doch der Hype hielt nicht lange. Schon am Montagvormittag stürzte der Kurs wieder um rund fünf Prozent auf 2,79 Dollar ab. Anleger reagierten nervös, als klar wurde, dass offizielle Bestätigungen ausblieben – und schließlich sogar ein klares Dementi folgte.

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UAE dementiert jegliche Verbindung zu Toncoin

Am Montag traten gleich drei offizielle Stellen der UAE mit einem gemeinsamen Statement an die Öffentlichkeit. Das ICP, die SCA sowie die VARA erklärten unmissverständlich, dass Toncoin nicht lizenziert oder reguliert sei – und dass es keine offizielle Verbindung zum Golden Visa Programm gebe.

Man rief Bürger und Investoren ausdrücklich zur Vorsicht auf und verwies auf die ausschließliche Gültigkeit von Informationen, die über offizielle Regierungsseiten verbreitet werden. Damit wurde die Visa-Behauptung als Falschmeldung entlarvt – mit empfindlichen Folgen für Toncoin.

Kritik an der Toncoin Foundation wächst

Branchenexperten übten scharfe Kritik an der Kommunikation der Toncoin Foundation. Alexandr Kerya von CEX.IO sprach von “sofortigen Bedenken” und stellte klar: Eine solche Nachricht kann nicht durch einen einzigen Tweet verbreitet werden, ohne professionelle Prüfung und Bestätigung.

Auch Thomas Felber von der Plattform Tradu merkte an, dass dies kein Einzelfall sei. Innerhalb der TON-Community gäbe es bereits Bedenken wegen ungleicher Wallet-Verteilungen und kurzlebiger Spielprojekte wie Notcoin, die mehr auf virale Aufmerksamkeit als auf nachhaltige Nutzung setzen würden.

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Branche fordert mehr Verantwortung

Der Vorfall rund um Toncoin zeigt, wie empfindlich der Kryptomarkt auf fehlende Transparenz reagiert. Wenn Versprechen dieser Tragweite ohne offizielle Grundlage gemacht werden, drohen nicht nur Kursverluste, sondern auch langfristiger Vertrauensverlust.

Experten fordern daher klarere Standards für Kommunikation und Partnerschaften zwischen Krypto-Organisationen und Regierungen. Changpeng Zhao, Gründer von Binance, brachte es auf den Punkt: Er wolle „vertrauen, aber auch verifizieren“ – besonders bei angeblich staatlich unterstützten Projekten.

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Golden Visa bleibt exklusiv – und schwer zu bekommen

Der sogenannte Golden Visa der Vereinigten Arabischen Emirate ist in der Tat real – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Er ermöglicht es Ausländern, bis zu zehn Jahre in der UAE zu leben und zu arbeiten, oft zusammen mit ihren Familien.

Doch die Hürden sind hoch. Üblicherweise müssen Bewerber mindestens 500.000 US-Dollar in Immobilien investieren oder als Unternehmer nachweislich wirtschaftliche Beiträge leisten. Ein einfacher Stake in einer Kryptowährung reicht dafür definitiv nicht aus – und das stellte die Regierung jetzt klar.

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Vertrauen in Krypto-Innovationen leidet

Der Toncoin-Vorfall zeigt, wie sensibel das Vertrauen in junge Krypto-Projekte ist. Ein einzelner Tweet reichte aus, um massive Marktbewegungen auszulösen – und das ohne klare Grundlage. Gerade in einem Umfeld, das ohnehin häufig mit Betrug und Intransparenz zu kämpfen hat, sind solche Fälle Gift für das langfristige Vertrauen.

Experten warnen davor, dass falsche Versprechen die gesamte Branche in Verruf bringen können. Wer Krypto als Zukunftstechnologie etablieren will, muss seriös auftreten und Verantwortung übernehmen. Ankündigungen sollten überprüfbar und nachvollziehbar sein – nicht impulsiv in sozialen Medien verbreitet werden.

Regulierung und Aufklärung als Schlüssel

Die Reaktion der UAE-Behörden zeigt, wie wichtig staatliche Kontrolle auch im Krypto-Bereich ist. Durch das klare Dementi wurde nicht nur Schaden begrenzt, sondern auch ein Signal an andere Projekte gesendet: Ohne offizielle Genehmigungen sind staatliche Leistungen nicht käuflich.

Zugleich zeigt der Fall, wie dringend Aufklärung notwendig ist. Viele Anleger lassen sich von großen Namen und Versprechungen blenden. Nur wer genau prüft, wer hinter einer Nachricht steht und welche offiziellen Quellen sie bestätigen, kann sich vor Fehlentscheidungen schützen – gerade in einem so volatilen Markt wie der Kryptowelt.

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