Gebühren aus WLFI-Treasury-Liquidität (POL) sollen künftig vollständig für Rückkäufe und Vernichtungen genutzt werden.
Kurzfristige Kursreaktion positiv, mittelfristig bleiben Governance- und Regulierungsrisiken.
US-Senator:innen erhöhen den Druck.
Der Trump-Token, World Liberty Financial (WLFI), will seine Tokenomics nun mittels Rückkauf ändern: Nach einem Governance-Votum vom 19. September setzt das Team sämtliche Gebühren aus der eigenen, protokolleigenen Liquidität (POL) künftig zu 100 % für Rückkäufe am Markt ein und vernichtet die erworbenen WLFI dauerhaft („Burn“). 99,84 % der Abstimmenden votierten dafür.
Was beschlossen wurde
Der verabschiedete Vorschlag lenkt alle aus der WLFI-Treasury generierten Handelsgebühren in ein automatisiertes Rückkaufprogramm, das die Token kauft und anschließend an Null-Adressen zerstört. Dadurch sinkt die Umlaufmenge, während die Burn-Intensität mit der tatsächlichen Marktaktivität der Treasury-LPs skaliert. Dafür haben 99,84 Prozent abgestimmt.
WLFI betreibt seine POL gegenwärtig auf Ethereum, BNB Chain und Solana; die Buybacks sollen entsprechend kettenübergreifend erfolgen. Der “Burn”-Mechanismus ist in der Kryptoszene nichts Neues: Verknappung kann den Wert der verbleibenden Token stützen, sofern die Nachfrage nicht einbricht.
Marktreaktion positiv +16 Prozent Wochenplus
Rund um die Entscheidung verzeichnete WLFI eine positive Kursreaktion. Laut Daten von Coingecko verzeichnet der Kurs aktuell einen 24-Stunden-Anstieg von gut 9 % und ein Plus von knapp 16 % auf Wochensicht, nachdem der Rückkauf mit Burn-Plan abgesegnet wurde.
WLFI erst seit Anfang September handelbar – der Debütmonat war volatil, mit schnellen Anstiegen und raschen Rücksetzern. Das ist relevant, weil ein Burn-Modell allein keine Volatilität neutralisiert, sondern nur eine Angebotsseite adressiert.
Governance, Transparenz, Regulierung
Während das Buyback-Programm die Tokenomics ordnet, wächst der regulatorische Druck. Am 17. September fordertenSenator Jeff Merkley und Abgeordneter Sean Casten die US-Börsenaufsicht SEC auf, die WLFI-Strukturen – einschließlich Investorenbeziehungen – enger zu beleuchten. Das Schreiben zielt auf mögliche Interessenkonflikte und Governance-Fragen.
Parallel baten am 18./19. September Senatorin Elizabeth Warren und Kollegen das Justizministerium um Informationen zur Binance-Compliance und sprachen dabei ausdrücklich die Verbindungen von Binance zu World Liberty Financial an. WLFI scheint größere Aufsichts-Prüfpfade zu durchlaufen.
Parallel dazu kursieren Berichte, wonach WLFI-Token an politisch heikle Wallets gegangen sein sollen; Nord Korea, Russland und in den Iran. Diese Vorwürfe sind bislang jedoch nicht abschließend verifiziert und werden von einer Watchdog-Organisation vorangetrieben; sie verdienen Beobachtung, sind aber mit Vorsicht zu interpretieren.
Fazit
Der 100-%-Buyback-&-Burn-Beschluss schafft Klarheit in der WLFI-Tokenökonomie – und setzt auf ein deflationäres Narrativ, das in Bullenphasen Rückenwind geben kann. Der Kurs reagierte positiv, doch ohne dauerhaft hohe Gebührenzuflüsse bleibt der Effekt begrenzt. Regulatorische Fragen sind real und zuletzt intensiver geworden; sie begleiten das Projekt mindestens so stark wie die Tokenomics.
Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.
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