Bitcoin-Kurs unter 93.000 US-Dollar: Warum ein Bärenmarkt noch nicht ausgerufen ist

On Nov. 17, 2025 at 7:22 pm UTC by · 6 Min. read

Bitcoin erleben starke Verluste, doch Analysten sehen eher eine Korrektur als einen Bärenmarkt. US-Zinserwartungen bleiben entscheidend.

Nach einer Phase scheinbar unaufhaltsamer Kursanstiege blicken Krypto-Anleger wieder einmal mit gemischten Gefühlen auf die Preisentwicklung von Bitcoin. Am vergangenen Freitag stürzte die bedeutendste Kryptowährung der Welt vorübergehend mehrfach unter die 95.000-US-Dollar-Marke – ein Nackenschlag für viele Investoren, die sich nach dem langen Bullenmarkt auf neue Allzeithochs eingestellt hatten. Doch wie dramatisch ist der Rückgang tatsächlich?

Während Panikverkäufe und Sorgen rund um das Thema US-Zinsentscheidungen an den Märkten für Volatilität sorgen, mahnen Experten zur Besonnenheit. Nicht jeder Kursrutsch bedeutet den Beginn eines Bärenmarktes.

Panikverkäufe nach starken Verlusten – Wie es zum Kurseinbruch kam

Rasante Kursschwankungen sind am Kryptomarkt nichts Ungewöhnliches, doch der Rückgang unter 93.000 US-Dollar hatte es in sich: In weniger als einer Woche verlor Bitcoin rund 9 Prozent seines Wertes und markierte damit ein deutliches Warnsignal für viele Marktteilnehmer. Auslöser waren vor allem panische Abverkäufe kurzfristiger Anleger, die durch negative Nachrichten und eine spürbare Verschiebung der Zinserwartungen in den USA verstärkt wurden.

Die Unsicherheit an den Märkten ist groß, denn in bewegten Phasen reagieren Anleger besonders emotional und trennen sich schnell von riskanten Positionen. Doch dieser schnelle Absturz birgt nicht zwingend das Ende des laufenden Zyklus, sondern spiegelt vielmehr die enorme Volatilität und die Nervosität inmitten wirtschaftspolitischer Unsicherheiten wider.

Marktanalysten beruhigen: Noch keine klassischen Bärenmarkt-Signale erkennbar

Obwohl der Bitcoin-Kurs seit Tagen schwächelt und viele Krypto-Fans verunsichert sind, mehren sich unter Experten Stimmen für Gelassenheit. Besonders erfahrene Marktbeobachter weisen darauf hin, dass typische Bärenmarktsignale wie eine Kapitulation größerer Anleger, also das massenhafte Abstoßen von Coins mit hohen Verlusten, bisher ausgeblieben sind.

Laut Blockchain-Analyst „CrazzyBlockk“ von CryptoQuant befindet sich die Masse der kurzfristigen Marktteilnehmer zwar im Minus – allerdings reichen die realisierten Verluste aktuell nicht aus, um von einer umfassenden Kapitulation zu sprechen. Erst wenn große Teile dieser Anleger zwischen 20 und 40 Prozent im Verlust liegen, wäre eine Trendwende zu erwarten. Aktuell sieht es vielmehr nach einer Korrekturphase inmitten des Zyklus und nicht nach einem Bärenmarkt-Beginn aus.


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Der Einfluss der US-Notenbank: Zinsängste als Kurstreiber

Ein wichtiger Auslöser der jüngsten Entwicklung sind die sich rapide verändernden Zinserwartungen in den Vereinigten Staaten. Noch vor einem Monat galt eine erneute Leitzinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve als nahezu sicher. Doch mit den neuesten Wirtschaftsdaten und der vorsichtigen Haltung der Fed spekulieren Marktteilnehmer inzwischen nur noch zu rund 56 Prozent auf eine Zinspause – ein starker Rückgang gegenüber den vorherigen 94 Prozent, wie die Daten der CME FedWatch-Tools zeigen.

Da Bitcoin wie auch andere risikoreiche Anlagen in der Vergangenheit vor allem bei fallenden Zinsen profitieren konnte, dämpft die neue Unsicherheit die Kauflaune. Händler und Investoren blicken deshalb gespannt auf die nächste Fed-Sitzung am 9. Dezember, die Klarheit bringen könnte.

Panik und Liquidationen: Wie kurzfristige Investoren auf Kursbewegungen reagieren

Die psychologische Komponente spielt am Kryptomarkt eine entscheidende Rolle. Gerade kurzfristig engagierte Anleger laufen bei größeren Verlusten Gefahr, in Panik zu verfallen und ihre Positionen überhastet aufzulösen. Die Folge: Massenliquidationen, die Abwärtsbewegungen zusätzlich verstärken. Allein am vergangenen Tag summierten sich die Zwangsliquidationen auf über eine Milliarde US-Dollar – ein Wert, der letztlich auch auf Hebelpositionen und Leerverkäufe zurückzuführen ist.

Dennoch ist laut Analysten das typische „Schwitzen der schwachen Hände“ in volatilen Marktphasen kein untrügliches Anzeichen für das endgültige Ende eines bullischen Zyklus. Im Gegenteil: Sobald die ersten Käufer am Markt wieder Gewinne realisieren, kann sich rasch wieder ein stabilisierender Effekt einstellen.


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Zwischen Euphorie und Ernüchterung: Der besondere Status des Bitcoin

Bitcoin besitzt unter den globalen Anlageklassen eine ganz eigene Dynamik. Während Aktienmärkte wie der Nasdaq 100 in den letzten Tagen trotz Widrigkeiten relativ stabil blieben, erlebte der Krypto-Sektor eine deutlich ausgeprägtere Schwankung. Analysten des Marktteilnehmers Wintermute sprechen davon, dass sich das makroökonomische Klima aktuell besonders negativ auf Kryptowährungen auswirkt, während klassische Assets deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen werden.

Gleichzeitig hat die Community schon zwei Mal das Niveau von 100.000 US-Dollar verteidigt, bevor es nun zum Bruch kam. Dies zeigt, wie stark die psychologische Wirkung solcher „magischen“ Kursmarken ist – Überschreitungen nach unten führen häufig zu überproportionalen Reaktionen der Marktteilnehmer.

Stimmen der Analysten: Vorsichtiger Optimismus trotz Gegenwind

Auch wenn sich die Unsicherheit an den Märkten vorerst kaum abbauen wird, gibt es nach Ansicht vieler Analysten weiterhin Chancen für Bitcoin und Co. Der Trend sei zwar derzeit abwärtsgerichtet und eine nachhaltige Erholung noch nicht greifbar, so Strategin Dilin Wu von Pepperstone Research.

Doch längerfristig bleiben Potential für neue Höchststände und die Hoffnung auf eine Rückkehr der Liquidität bestehen. Insbesondere, wenn sich die Stimmung nachhaltig bessert und die Volatilität in den kommenden Monaten nachlässt, könnte Bitcoin erneut zum Angriff auf bisherige Rekorde ansetzen. Im Fokus steht daher weniger der reine Blick auf den Vierjahreszyklus, sondern auf konkrete Marktteilnahme und die allgemeine Finanzierungsbereitschaft der Investoren.


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Was die aktuellen Entwicklungen für Privatanleger bedeuten

Für Privatanleger ist die gegenwärtige Marktphase eine echte Bewährungsprobe. Wer zurückliegende Gewinne nicht rechtzeitig realisieren konnte, sieht sich nun mit teils empfindlichen Verlusten konfrontiert. Experten raten dazu, das große Bild nicht aus den Augen zu verlieren: Historisch gesehen waren derartige scharfe Korrekturen oftmals nur Zwischenstopps im Aufwärtstrend und keine finalen Wendepunkte.

Dennoch mahnen Marktkenner zu erhöhter Vorsicht und Geduld, da sich Stabilisierung und neuer Optimismus meist zeitversetzt einstellen. Wer langfristig investiert bleibt, hat auch zukünftig Chancen auf lukrative Renditen, sofern die Grundsatzentwicklung in der Branche positiv bleibt.

Einordnung der Korrektur: Historische Parallelen zum aktuellen Marktgeschehen

Der aktuelle Rücksetzer erinnert erfahrene Beobachter an ähnliche Phasen der vergangenen Jahre. Immer wieder kam es zu abrupten Preisabfällen, in deren Folge sich Bitcoin oft schneller als erwartet erholen konnte. Die entscheidende Frage bleibt daher: Handelt es sich lediglich um eine gesunde Korrektur zur Bereinigung des Marktes oder den Start eines langanhaltenden Abwärtstrends?

Aus Sicht vieler Analysten sprechen der bislang noch moderate Umfang der Verluste und die strukturelle Stärke im Technologiesektor dafür, dass wir keine nachhaltige Trendwende vor uns haben. Vielmehr zeigt die Erfahrung, dass sich Bitcoin nach Perioden massiver Unsicherheit immer wieder stabilisieren und sogar neue Höchststände erreichen konnte.


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Ausblick: Zwischen Korrektur und neuer Chance – Worauf Anleger achten sollten

Abschließend lässt sich festhalten, dass der jüngste Bitcoin-Einbruch zahlreiche Fragen aufgeworfen, aber auch Chancen eröffnet hat. Die weitere Entwicklung hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Zinspolitik der USA und die allgemeine Stimmung am Kryptomarkt entwickeln.

Für Anleger bleibt daher Geduld eine essentielle Tugend. Wer antizyklisch agiert, wird bei Rückkehr der Liquidität voraussichtlich profitieren. Auch wenn Unsicherheit weiterhin bestehen bleibt, könnten sich Kursschwankungen letztlich als gesunde Reaktion auf exogene Schocks erweisen und die Basis für kommende Bullenmärkte legen.

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