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9 Min. Blockchains entwickeln sich nicht automatisch weiter. Jede Veränderung muss von den Teilnehmern getragen werden. Wenn keine Einigung erzielt wird, entsteht ein Fork: Das Netzwerk spaltet sich auf, und es entstehen zwei Versionen mit eigener Zukunft.
Wir erklären, warum Blockchains sich spalten, wie Soft Forks technische Upgrades ermöglichen und worauf Sie konkret achten müssen.
Ein Fork ist eine Abspaltung oder Verzweigung im Protokollcode einer Blockchain, die durch ein inkompatibles Update (neue Regeln) verursacht wird.
Wenn ein Teil des Netzwerks die neuen Regeln ablehnt und bei den alten bleibt, können zwei getrennte Blockchains parallel existieren.
Es ist also eine Regeländerung, die das Netzwerk spalten kann.
| Thema | Kurzinfo & Erklärung |
| Was ist ein Fork? | Eine Änderung in den Blockchain-Regeln |
| Soft Fork | Alte Regeln bleiben gültig, das Update ist freiwillig, alles bleibt eine Chain |
| Hard Fork | Neue Regeln passen nicht mehr zu den alten, es kann eine zweite Blockchain entstehen |
| Ursachen | Upgrades, Sicherheitsfixes, Community-Streit, neue Funktionen |
| Chain Split | Wenn sich die Blockchain wirklich trennt |
| Neue Coins? | Nur bei einer Trennung |
| Risiken | Replay-Angriffe, Phishing, Verwechslungsgefahr bei Adressen |

Ein Fork entsteht in der Blockchain also meist dann, wenn keine völlige Einigkeit über Updates oder Regeln herrscht. Bleiben alle Teilnehmer im Konsens, bleibt es bei einer Kette; gibt es Streit oder inkompatible Änderungen, spaltet sich die Chain in zwei getrennte Stränge auf.
Man muss folgendes verstehen: Blockchains sind auch Software. Genau wie herkömmliche Software brauchen sie gelegentlich Updates. Um neue Funktionen einzuführen, Bugs zu beheben oder die Sicherheit zu verbessern.
Beispielsweise könnten Entwickler durch einen Fork die Blockgröße erhöhen, um mehr Transaktionen pro Sekunde zu ermöglichen, oder sie integrieren neue Features (z. B. die Unterstützung von Smart Contracts auf einer bisher einfachen Blockchain).
Solche Verbesserungen setzen Änderungen der Konsensregeln voraus. Neben Protokoll Updates, gibt es noch andere Gründe, die zu einem Fork führen können:
Die Kehrseite eines Forkes ist, dass eine uneinige Gemeinschaft im Extremfall zwei getrennte Wege geht. Interessanterweise läuft dieser Prozess in der Krypto-Welt meist basisdemokratisch ab, die Mehrheit der Community entscheidet, welcher Pfad künftig als der „Hauptweg“ gilt.
Technisch betrachtet ist eine Blockchain ein verteiltes Netzwerk von Knoten (Nodes), die alle dieselben Regeln befolgen müssen, um einen gemeinsamen gültigen Zustand zu erhalten. Diese Regeln sind z. B. festgelegt in der Node-Software (etwa Bitcoin Core bei Bitcoin).
Änderungen an den Regeln (also etwa neue Konsensregeln oder Parameter) werden umgesetzt, indem die Software aktualisiert wird. Es entsteht sozusagen eine neue Kryptowährung.
Denn sobald nun ein Block erstellt wird, der den neuen Regeln folgt (oder eine Transaktion nach neuen Regeln enthält), kommt es zur Abweichung: Die nicht aktualisierten Nodes erkennen diesen Block ggf. nicht als gültig an, während die aktualisierten Nodes ihn akzeptieren. Ab diesem Punkt existieren faktisch zwei Versionen der Blockchain-Historie.
Wenn man von Forks in der Blockchain spricht, sind meist zwei Hauptarten gemeint: Soft Forks und Hard Forks. Beide beziehen sich auf Regeländerungen, doch sie unterscheiden sich in ihrer Kompatibilität und den Folgen für das Netzwerk.
Ein Soft Fork ist eine Änderung des Blockchain-Protokolls, die mit älteren Versionen kompatibel ist (man nennt es auch rückwärtskompatible Änderung des Blockchain-Protokolls).
Das heißt, Netzwerk-Teilnehmer (Nodes), die ihre Software nicht sofort aktualisieren, können trotzdem weiterhin am Netzwerk teilnehmen.
Bei einem Soft Fork werden meistens Regeln hinzugefügt oder strenger gemacht, ohne die bestehenden Regeln zu brechen. Das führt dazu, dass Blöcke oder Transaktionen, die nach dem Soft Fork erstellt wurden, für die ältere Software meistens weiterhin als gültig angesehen werden.
Ein Hard Fork ist dagegen eine tiefgreifende Veränderung des Protokolls. Vergleichbar mit einem kompletten Neustart. Hier werden die Regeln so fundamental angepasst oder erweitert, dass die neue Version nicht mehr mit der alten kompatibel ist.
Für Knoten, die ihr System nicht aktualisieren, sind die von den aktualisierten Teilnehmern erstellten Blöcke plötzlich unverständlich. Sie sprechen ab dem Fork-Zeitpunkt eine andere „Sprache“.
Umgekehrt betrachten die aktualisierten Knoten die alte Chain (die ohne die neuen Regeln weiterläuft) nicht mehr als gültig für ihre Zwecke. Das Ergebnis ist eine vollständige Protokoll-Inkompatibilität.
| Aspekt | Soft Fork | Hard Fork |
|---|---|---|
| Kompatibilität | Abwärtskompatibel | Nicht kompatibel |
| Regeländerung | Regeln werden enger/strikter | Regeln werden erweitert/aufgebrochen |
| Upgrade | Optional | Pflicht für alle, die mit der neuen Chain laufen |
| Chain-Split | Selten | Wahrscheinlich bei Uneinigkeit |
| Beispiele | SegWit (2017), Taproot (2021) | Bitcoin Cash (2017), Ethereum Classic (2016) |

Bitcoin Cash spaltete sich von Bitcoin durch einen Hard Fork wegen eines Streits über die Skalierung (Blockgröße) ab. BCH nutzte größere Blöcke. Beide existieren bis heute parallel.
Fork nach dem DAO-Hack. Die Mehrheit entschied sich für einen Hard Fork, um die Transaktionen rückgängig zu machen (Ethereum / ETH). Eine Gruppe Puristen führte die unveränderte Kette als Ethereum Classic (ETC) weiter.
Ein Code-Fork. Der offene Bitcoin-Code wurde kopiert und mit geänderten Parametern (z.B. kürzere Blockzeit) als neue, unabhängige Kryptowährung gestartet. Litecoin ist eine separate Blockchain und begann bei Block 0.
Sobald ein Fork öffentlich diskutiert wird (Commit-Historie, GitHub-Activity, Core-Entwickler-Debatten, Community-Posts), passiert fast immer Folgendes:
Denn in den Wochen und Tagen vor dem Fork ist mit erheblicher Volatilität zu rechnen. Oft steigt der Preis der Ursprungs-Blockchain (z.B. Bitcoin vor einem Bitcoin Fork). Die Ursache ist spekulatives Kapital.
Zudem steigt das Open Interest (durch Future-Handel) überdurchschnittlich.
Funding Rates springen zwischen positiv und negativ, und Trader preisen die Möglichkeit eines „Fork-Premiums“ ein. Vor Hard Forks sind 5–30 Prozent Vorab-Rallys historisch normal, weil viele auf den potenziellen „zweiten Coin“ spekulieren.
Am Fork-Tag selbst wird es dünn: Market Maker ziehen Liquidität ab, Spreads weiten sich teils um mehr als 200 Prozent, und Preisabweichungen zwischen Spot und Futures gehören zur Tagesordnung.
Mini-Crashes von 10–25 Prozent in Minuten sind ebenso typisch wie Liquidationswellen, die das Open Interest kurzfristig um 20–40 Prozent reduzieren.
Kurzcheck für Investoren:
Wenn ein Hard Fork zwei eigenständige Blockchains erzeugt, „verdoppelt“ sich Ihr Guthaben, aber nur, wenn Sie die privaten Schlüssel in Ihrem Krypto-Wallet selbst besitzen. Die Coins existieren dann auf beiden Chains, weil beide dieselbe Historie bis zum Fork teilen.
Wenn Sie also vor dem Bitcoin-Cash-Fork 1 BTC hielten, hatten Sie danach 1 BTC und zusätzlich 1 BCH. Dasselbe Prinzip galt bei ETH und ETC.
Entscheidend ist jedoch: Nur wer eine eigene Wallet nutzt, bekommt diese neuen Coins wirklich; Börsen entscheiden selbst, ob sie den Fork unterstützen oder den neuen Coin einfach ignorieren.
Ein zusätzlicher Coin bedeutet nicht automatisch zusätzliche Kaufkraft. Viele Fork-Coins verlieren schnell an Wert, und in der Praxis nähert sich der gemeinsame Marktwert beider Chains häufig dem alten Preis an. Es ist selten, dass ein solcher Coin explodiert. Der „Bonus“ ist vorhanden, aber er kann genauso gut schnell verpuffen.
Der Begriff Fork kommt ursprünglich aus der Softwareentwicklung und hat dort eine etwas andere Bedeutung als in der Blockchain-Welt. Bei Plattformen wie GitHub bezeichnet ein Fork das Kopieren eines bestehenden Code-Repositories in das eigene Konto.
Es ist im Grunde eine Abzweigung des Quellcodes, um selbstständig daran weiterarbeiten zu können.
Typischerweise nutzt man das, um Verbesserungen zu entwickeln und später eventuell per Pull Request dem Originalprojekt vorzuschlagen. Oder man behält den Fork dauerhaft separat, wenn man eine andere Richtung einschlagen will.
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Ein Bärenmarkt bezeichnet eine längere Phase, in der die Kurse von Vermögenswerten, wie Aktien oder Kryptowährungen, deutlich und ...
Alex Fournier
, 561 ArtikelAlexander Fournier ist Blockchain-Projektmanager und seit fast einem Jahrzehnt leidenschaftlicher Investor im Bereich Kryptowährungen. Als täglich aktiver Autor bleibt er stets am Puls der Krypto-Welt, analysiert Trends und teilt fundierte Einblicke. Neben seiner redaktionellen Tätigkeit bietet er Coachings an, unterstützt bei Transaktionen und ist auf zahlreichen sozialen Plattformen präsent, um sich und seine Community immer auf dem neuesten Stand zu halten.