Zwei US-Börsen wollen mit einem Regelvorschlag den Genehmigungsprozess für Krypto-ETFs stark beschleunigen.
Ziel ist es, Krypto-Produkte wie Bitcoin- oder Ethereum-ETFs einfacher zu listen.
Kritiker befürchten jedoch regulatorische Bevorzugung und Nachteile für andere Kryptowährungen.
Die Krypto-Welt könnte vor einer großen Veränderung stehen. Zwei der wichtigsten US-Börsen wollen den Genehmigungsprozess für Krypto-ETFs grundlegend vereinfachen. Was auf den ersten Blick wie ein Fortschritt wirkt, birgt auch erhebliche Risiken für den Markt.
US-Börsen fordern automatische Zulassung von Krypto-ETFs
Zwei der führenden US-Börsen, Cboe BZX und NYSE Arca, haben einen gemeinsamen Vorschlag bei der SEC eingereicht, um den Genehmigungsprozess für bestimmte Krypto-ETFs zu vereinfachen. Ziel ist es, Produkte wie Bitcoin- oder Ethereum-ETFs künftig automatisch zuzulassen, wenn sie vorher festgelegte Bedingungen erfüllen.
Damit wollen die Börsen erreichen, dass diese Produkte nicht länger den aufwendigen Regelprüfungen unter Rule 19b-4 unterliegen. Diese Regel erfordert bislang, dass jede einzelne ETF-Listung bei der SEC separat beantragt und überprüft wird.
Die Börsen argumentieren, dass Krypto-ETFs ähnlich wie traditionelle Produkte behandelt werden sollten. Für bestimmte Aktien- oder Rohstoff-ETFs ist keine gesonderte Genehmigung nötig, wenn diese Standards erfüllen – ein Prinzip, das jetzt auch für digitale Vermögenswerte gelten soll.
Damit könnten neue ETFs schneller auf den Markt kommen – auch solche, die auf Altcoins wie Solana oder XRP basieren. Das Ziel: mehr Effizienz, weniger Bürokratie und eine schnellere Reaktion auf Marktbewegungen.
Streitpunkt: Gefahr für Krypto bei einseitiger Regulierungen
Nicht alle begrüßen den Vorschlag. Kritiker wie der Jurist Andrew Rossow warnen, dass die Änderung zu einem selektiven und unausgewogenen Regulierungsumfeld führen könnte. Denn während Bitcoin und Ethereum profitieren, könnten kleinere oder neue Projekte ins Abseits geraten.
Rossow nennt das „regulatorische Bevorzugung“, die vor allem etablierte Coins stärkt und den Wettbewerb verzerren könnte. Dadurch könnten Investitionen in innovative, alternative Projekte ausgebremst werden.
JUST IN: 🇺🇸 White House director says Strategic Bitcoin Reserve is "important" and confirms they "believe in accumulation" with "countless ways to engage." pic.twitter.com/I1Nad9N6pK
Welche Krypto ETFs wären betroffen – und welche nicht?
Der Vorschlag betrifft nur Produkte, die ohnehin bereits als zulässig gelten – etwa Bitcoin- und Ethereum-basierte ETFs. Er würde nicht automatisch neue Coin-ETFs ermöglichen oder das bestehende Regelwerk grundsätzlich ändern. Es geht rein um die Beschleunigung des Zulassungsverfahrens.
Doch selbst innerhalb dieses Rahmens könnten sich Vorteile für bestimmte Anbieter ergeben. Die automatische Genehmigung würde Zeit sparen und die Konkurrenz unter den ETF-Herausgebern verstärken.
Die SEC wird nun prüfen, ob sie dem Vorschlag zustimmt oder Änderungen fordert. Für die Entscheidung hat die Behörde laut Gesetz bis zu 240 Tage Zeit – also etwa acht Monate. Auch in der Vergangenheit wurden solche Zeiträume oft vollständig ausgeschöpft.
Bis dahin bleibt offen, ob der Vorstoß tatsächlich die gewünschte Wirkung zeigt. Doch bereits jetzt sorgt der Antrag für intensive Debatten in der Krypto- und Finanzbranche. Eine Entscheidung mit Signalwirkung für die Zukunft.
Obwohl der aktuelle Vorschlag nur Produkte betrifft, die bereits als genehmigungsfähig gelten, sehen viele Marktbeobachter darin einen Türöffner für eine breitere ETF-Vielfalt. Wenn der Prozess erfolgreich vereinfacht wird, könnten bald auch ETFs auf weitere Altcoins wie Cardano, Avalanche oder Polkadot folgen – vorausgesetzt, die regulatorischen Rahmenbedingungen werden erweitert.
Solche Entwicklungen würden nicht nur Anlegern mehr Auswahl bieten, sondern auch kleineren Kryptowährungen zu mehr Sichtbarkeit und Vertrauen verhelfen. Der Wettbewerb auf dem ETF-Markt könnte sich dadurch erheblich intensivieren und Innovationen im Bereich der digitalen Vermögenswerte befeuern.
Die Entscheidung der SEC über den Vorschlag von Cboe BZX und NYSE Arca wird weitreichende Auswirkungen haben – nicht nur für ETF-Anbieter, sondern auch für Investoren und Entwickler. Ein schnelleres Verfahren könnte dazu führen, dass mehr Kapital in regulierte Krypto-Produkte fließt und das Vertrauen in digitale Anlagen wächst.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie die Behörde zukünftige Entwicklungen bewertet und ob sie bereit ist, den rechtlichen Rahmen weiter zu öffnen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob der US-Markt Vorreiter bleibt oder regulatorische Hürden weiter Innovationen ausbremsen.
Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.
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