Sparkassen öffnen 50 Millionen Kunden das Tor zu Bitcoin & Co.

Nach langem Zögern ermöglichen die deutschen Sparkassen ihren rund 50 Millionen Kunden künftig den Handel mit Bitcoin, Ethereum & Co. über die DekaBank.

Pia Messerschmitt von Pia Messerschmitt Updated 3 mins read
Sparkassen öffnen 50 Millionen Kunden das Tor zu Bitcoin & Co.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sparkassen bieten Zugriff auf Bitcoin, Ethereum & weitere Assets über die DekaBank.
  • Reguliertes Angebot: Verlässlicher, aber beratungsfreier Zugang (Risiko-Hinweis inklusive).
  • Zeitplan: Umsetzung innerhalb eines Jahres, Start voraussichtlich Mitte/Ende 2026.
  • Skepsis bei Notenbankern wegen “Volatilität und Betrugsrisiken”.
  • 50 Millionen Kunden: Turbo für Mainstream-Adoption in Deutschland?.

Sparkassen wollen endlich auch Bitcoin & Co. anbieten

Nach jahrelangem Zögern ziehen die Sparkassen schließlich mit: Über ein neues, von der DekaBank bereitgestelltes Produkt können Sparkassen-Kunden künftig Bitcoin, Ethereum und Co. direkt kaufen und verkaufen und zwar ohne Umwege über externe Krypto-Broker. Damit sollte die bisherige Hürde des komplizierten Onboardings verschwinden, die viele Privatanleger bisher immer abgeschreckt hat.

„Die Sparkassen-Finanzgruppe wird einen verlässlichen Zugang zu einem regulierten Krypto-Angebot schaffen“, so ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) gegenüber dem

Krypto kaufen in reguliertem Rahmen: ohne persönliche Beratung, dafür mit viel Skepsis

Das Angebot bleibt bewusst beratungsfrei: Die DekaBank stellt nur die technische Plattform. Die Sparkasse selbst informiert ihre Kunden umfassend über Risiken: von der extremen Volatilität bis hin zu möglichen Hacks und Totalverlusten. Eine aktive Bewerbung seitens der Sparkassen ist nicht vorgesehen; potenzielle Anleger müssen sich eigeninitiativ informieren.

Obwohl die Sparkassen nun Bitcoin & Co. anbieten, warnt die Hausbank in ihrem eigenen Artikel weiterhin eindringlich vor den Risiken, immerhin handle es sich um “hochspekulative Assets”:

„Trotz der beeindruckenden Rallye warnen Experten vor den Risiken. Die extreme Volatilität des Preises macht [Bitcoin] zu einer riskanten Wette. Zudem nehmen Hacks und Betrügereien auf Krypto-Plattformen zu.“

Warum ausgerechnet jetzt?

Trotz des neuen Zugangs bleibt die Sparkassen-Finanzgruppe also äußerst skeptisch: Bitcoin und Co. gelten weiter als hochspekulative Assets. Warum dann ausgerechnet jetzt Bitcoin kaufen können?

Dieser mahnende Grundton aus dem hauseigenen Sparkassen-Artikel verdeutlicht, dass die Sparkassen den Schritt in den Krypto-Privathandel in erster Linie unter dem Druck von Kundenwunsch und Regulierung wagen – nicht aus Überzeugung für die Asset-Klasse. Anleger sollten daher den regulierten Rahmen zu schätzen wissen, sich aber auch bewusst sein, dass hier keine grundsätzliche Kaufempfehlung, sondern vor allem Infrastruktur und Risiko-Transparenz bereitgestellt werden.

Konkurrenz schläft nicht

Weltweit gewinnt die Kryptoadoption zunehmend an Fahrt. Die USA streben danach, sich als globaler Kryptohotspot zu etablieren und zahlreiche weitere Staaten treiben ihre Regulierung voran, um Krypto-Assets stärker ins Finanzsystem zu integrieren. Vor diesem Hintergrund prüften die Sparkassen bereits seit Ende 2024, ob und wie sie ihren Kunden den Handel mit Kryptowährungen ermöglichen können.

Die Konkurrenz jedoch war bzw. ist schneller: Bereits im Sommer 2025 wollen die Volks- und Raiffeisenbanken ihren Privatkunden den Handel mit Bitcoin & Co. ermöglichen wie aus einem Bloomberg-Interview hervorgeht. Federführend entwickelt die genossenschaftliche Finanzgruppe dazu in Kooperation mit der DZ Bank und der Börse Stuttgart eine Krypto-Lösung für die VR-Banking App.

Die Sparkassen ziehen nun nach – mit einem ähnlichen Modell über die DekaBank – kalkulieren aber mit rund zwölf Monaten Entwicklungszeit, sodass der Start voraussichtlich erst Mitte/Ende 2026 erfolgt. Dieser Zeitvorsprung der Genossenschaftsbanken erhöht den Druck auf die Sparkassen, ihr Krypto-Angebot schnell marktreif zu bekommen.

Fazit: Meilenstein für Mainstream-Adoption

Mit rund 50 Millionen Kunden erreichen die Sparkassen einen beträchtlichen Teil der deutschen Bevölkerung. Auch wenn das Angebot bewusst zurückhaltend beworben wird, ohne Beratung auskommt und damit jede Kaufentscheidung in die Eigenverantwortung der Kunden legt, dürfte der Schritt die Hürden für Privatanleger drastisch senken und viele neue Nutzer anziehen.

Sicherlich ist das ein guter Schritt hin zur Massenadaption, zumal die Bitcoin-Prognosen langfristig positiv aussehen.

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Pia Messerschmitt

Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.

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