Bitcoin Miner Bitdeer setzt auf Expansion: Wie der Mining-Gigant trotz Trump-Zöllen wächst

Bitdeer setzt trotz Milliardenverlusten auf Expansion in den USA. Der Fokus liegt auf eigener Produktion von Mining-Rigs und langfristigem Wachstum.

Sergei Timurov von Sergei Timurov Updated 4 Min. read
Bitcoin Miner Bitdeer setzt auf Expansion: Wie der Mining-Gigant trotz Trump-Zöllen wächst

Das Wichtigste in Kürze

  • Bitdeer kämpft mit sinkenden Gewinnen, aber steigenden Umsätzen.
  • Das Unternehmen plant, eigene Mining-Rigs in den USA zu produzieren.
  • Trotz politischer Unsicherheiten bleibt der Fokus auf Wachstum und Expansion.

Bitdeer, einer der größten Bitcoin-Miner der Welt, steht an einem Wendepunkt. Trotz hoher Verluste will das Unternehmen weiter expandieren und seine Zukunft durch die Produktion eigener Mining-Rigs in den USA sichern. Doch zwischen geopolitischen Zöllen und schwankenden Märkten ist der Weg voller Risiken.

Bitdeer meldet Umsatzsprung trotz Milliardenverlust

Der Bitcoin-Miner Bitdeer, gelistet an der Nasdaq, veröffentlichte jüngst seine Quartalszahlen. Während der Umsatz deutlich stieg, rutschte das Unternehmen tief in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal erreichte der Umsatz 155,6 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen um mehr als 90 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2024 lag der Umsatz noch bei 70,1 Millionen Dollar.

Doch trotz dieser Steigerung schrieb Bitdeer einen Verlust von 147,7 Millionen Dollar. Im Vorquartal hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 409,5 Millionen ausgewiesen. Die Aktie reagierte entsprechend verhalten: BTDR schloss am Mittwoch mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 12,87 Dollar. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs um mehr als 43 Prozent verringert.

Expansion in den USA soll Bitdeer retten

Trotz der Verluste blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Bitdeer setzt auf Expansion und plant, in den USA eigene Mining-Rigs herzustellen. Die Produktion soll noch in diesem Jahr starten und amerikanische Kunden versorgen. Damit reagiert Bitdeer auf die steigende Nachfrage und die Unsicherheiten im internationalen Handel.

Viele Konkurrenten verfolgen ähnliche Strategien und verlagern Teile ihrer Produktion in die USA. Der Chief Business Officer Matt Kong erklärte, man rechne mit einer „schrittweisen Verbesserung der Ergebnisse“. Besonders die eigene Fertigung soll die Abhängigkeit von ausländischen Lieferketten verringern und neue Wachstumschancen eröffnen.


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Trump-Zölle bremsen, Politik fördert dennoch Bitcoin

Ein zentraler Faktor bleibt die Politik der US-Regierung. Präsident Donald Trump gilt als Befürworter von Kryptowährungen und Energieförderung. Bitdeer-CFA Jeff LaBerge erklärte, die Regierung habe bislang unterstützende Signale gesendet. Gleichzeitig erschweren neue Zölle jedoch die Beschaffung von Mining-Geräten.

„Es gibt mehr Dinge, über die man nachdenken muss“, sagte LaBerge. Dennoch sei man zuversichtlich, dass eine „Bitcoin-freundliche Lösung“ gefunden werde. Damit schwingt Hoffnung mit, dass Washington langfristig ein attraktives Umfeld für Mining-Unternehmen schaffen wird, auch wenn kurzfristige Hürden bestehen bleiben.

Schwierige Lage für die gesamte Bitcoin Mining-Branche

Die Herausforderungen betreffen nicht nur Bitdeer, sondern die gesamte Branche. Die Mining-Schwierigkeit im Bitcoin-Netzwerk erreichte zuletzt ein Rekordhoch von 129 Billionen, ein Anstieg von 6,4 Prozent in nur drei Monaten. Damit steigt der Energie- und Hardwareaufwand für die Validierung neuer Blöcke.

Gleichzeitig sind die Transaktionsgebühren unter die Marke von einem Prozent der Blockbelohnung gefallen. Der Ertrag der Miner speist sich derzeit hauptsächlich aus der Blockbelohnung von 3,125 BTC pro Block. Vor dem Halving 2024 lag diese noch bei 6,25 BTC. Die Kombination aus steigenden Kosten und sinkenden Zusatzeinnahmen belastet die Profitabilität erheblich.


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Keine Bitcoin-Treasury-Strategie geplant

Während einige Wettbewerber auf andere Geschäftsmodelle setzen, verfolgt Bitdeer einen pragmatischen Ansatz. Firmen wie BitMine Immersion oder Bit Digital haben Milliardenbeträge in Krypto-Reserven investiert und sich als sogenannte „Treasuries“ positioniert. Bitdeer hingegen hält zwar eigene Bitcoin-Bestände, lehnt jedoch eine solche Strategie ab.

LaBerge betonte, man sei „praktischer als idealistisch“. Das Halten großer Bitcoin-Mengen gehöre nicht zur Identität des Unternehmens. Stattdessen wolle Bitdeer die Ressourcen in operative Tätigkeiten und Expansion investieren. Damit grenzt sich der Miner klar von Konkurrenten ab, die stärker auf reine Spekulation setzen.

Bitcoin-Kurs und Marktumfeld bleiben volatil

Der Bitcoin-Preis notierte zuletzt bei rund 114.581 US-Dollar und legte innerhalb von 24 Stunden um 1,2 Prozent zu. Dennoch bleibt die Kryptowährung deutlich unter ihrem jüngsten Hoch von 124.128 Dollar. Die starke Volatilität beeinflusst das Geschäft der Miner direkt, da steigende Kurse die Einnahmen erhöhen, während Rückgänge die Rentabilität massiv belasten können.

Für Bitdeer bedeutet das, dass sich strategische Planung kaum langfristig absichern lässt. Der Markt reagiert empfindlich auf globale Ereignisse, politische Entscheidungen und technologische Entwicklungen. Diese Unsicherheiten machen Investitionen riskant, gleichzeitig eröffnen sie jedoch Chancen für Unternehmen, die flexibel und innovativ agieren.

Bitdeer setzt auf langfristige Stärke von Bitcoin

Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen bleibt das Unternehmen auf Wachstumskurs. Bitdeer sieht in der Kombination aus US-Produktion, eigener Mining-Infrastruktur und technologischem Fortschritt die Basis für künftige Stabilität. Gerade die Unabhängigkeit von asiatischen Lieferketten wird als entscheidender Wettbewerbsvorteil gesehen.

Analysten betonen, dass Unternehmen wie Bitdeer vor allem durch Skalierung und Effizienzgewinne bestehen können. Sollte es gelingen, die Produktionskosten zu senken und die Stromversorgung nachhaltig zu sichern, könnte sich Bitdeer langfristig in einer starken Marktposition wiederfinden. Expansion bleibt somit der Schlüssel zur Zukunft des Miners.

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Sergei Timurov

Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.

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