Bitcoin News: Zölle, Trump & TACO – BTC im Stillstand

Trotz geopolitischer Spannungen und Milliardenabflüssen bleibt Bitcoin stabil – ein Zeichen für Reife und Marktvertrauen.

Sergei Timurov By Sergei Timurov Updated 5 mins read
Bitcoin News: Zölle, Trump & TACO – BTC im Stillstand

Das Wichtigste in Kürze

  • Bitcoin zeigt sich trotz eskalierender Handelsspannungen zwischen den USA und China bemerkenswert stabil.
  • Neue Zölle und politische Rhetorik führten zwar zu hohen Abflüssen und Liquidationen, doch langfristige Investoren bleiben gelassen.
  • Experten erwarten keine Panik, sondern eine Seitwärtsbewegung des Kurses.

Trotz Milliardenabflüssen: Bitcoin hält sich überraschend stabil

Während sich Politiker mit Zollandrohungen überbieten und die Märkte in Aufruhr geraten, zeigt sich Bitcoin überraschend unbeeindruckt. Was steckt hinter dieser Gelassenheit in einem Markt, der sonst für heftige Schwankungen bekannt ist? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, warum die Kryptowährung gerade jetzt Stärke demonstriert.

Trump erhöht Zölle – Märkte reagieren nervös, Bitcoin nicht

Donald Trump hat es erneut getan: Mitten im Wahlkampf kündigt der frühere US-Präsident eine Verdopplung der Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium aus China an. Die Maßnahme tritt am 4. Juni in Kraft und soll, laut Trump, die heimische Industrie stärken und chinesische Regelverstöße bestrafen.

Chinas Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die Regierung in Peking nannte die Vorwürfe „haltlos“ und kündigte „kraftvolle Gegenmaßnahmen“ an. An den Finanzmärkten herrschte daraufhin Unruhe: Aktien sanken, Anleihen schwankten, und bei Kryptowährungen kam es zu beinahe einer Milliarde Dollar an Liquidationen. Doch Bitcoin? Der blieb erstaunlich ruhig.

BTC bleibt über 104.000 Dollar – trotz ETF-Abflüssen

Der Bitcoin-Kurs hielt sich stabil über der Marke von 104.000 Dollar – ein Kurslevel, das in den vergangenen Monaten immer wieder als wichtiger Widerstand galt. Selbst die massiven Abflüsse von 430 Millionen Dollar aus dem BlackRock Bitcoin ETF am 30. Mai konnten dem nichts anhaben.

Laut Daten von CoinGecko bewegte sich der Kurs zuletzt kaum und stieg sogar leicht um 0,1 Prozent. Das Verhalten ist ungewöhnlich, denn normalerweise reagieren Kryptowährungen empfindlich auf geopolitische Turbulenzen. Experten sprechen daher von einer „Leverage-Bereinigung“ und keiner Panikwelle.

Meme-Kultur trifft Politik: TACO wird zur Symbolfigur

Trumps politische Gegner haben einen neuen Spitznamen für ihn gefunden: TACO – „Trump Always Chickens Out“. Der Vorwurf: Er kündige harte Maßnahmen an, ziehe aber oft zurück. Dieses Mal jedoch nicht. Bei einer Rede in einem Stahlwerk in Pennsylvania verkündete Trump stolz die Zollerhöhung und stellte sie als Triumph der amerikanischen Arbeiter dar.

Das TACO-Meme verbreitet sich rasant, doch der Markt glaubt offenbar, dass die Aktion mehr politischer Symbolik als wirtschaftlichem Ernst dient. Anleger sehen darin keinen langfristigen Kursimpuls für Bitcoin, sondern eine kurzfristige Reaktion auf politische Unsicherheit.

Experten erwarten Seitwärtsbewegung bei BTC

Die Analysefirma QCP Capital stellt klar: Die aktuelle Lage deutet auf eine Konsolidierung hin, nicht auf Panik. „Risk reversals haben sich normalisiert, und Perpetual-Funding ist flach“, heißt es in einem Marktbericht vom Montag. Das bedeutet: Die kurzfristigen Wetten auf fallende Kurse sind verschwunden.

Auch institutionelles Interesse bleibt hoch. Japans Metaplanet etwa stockte seine Bitcoin-Bestände nach dem Kursrutsch sogar auf. Mittlerweile hält das Unternehmen 8.888 BTC im Wert von über 925 Millionen Dollar. Für QCP ist das ein Zeichen, dass der Markt weiter Vertrauen in den langfristigen Wert von Bitcoin hat.

Geopolitische Lage bleibt angespannt – aber Bitcoin zeigt Reife

China reagierte diplomatisch, aber scharf: Die Regierung nannte die US-Maßnahmen „diskriminierend“ und erinnerte an bestehende Sanktionen, Chip-Verbote und Visaeinschränkungen. Die Zollerhöhung trifft China empfindlich, auch wenn der US-Anteil an den Stahl- und Aluminiumexporten gering ist.

Ein Berufungsgericht in den USA hat unterdessen alte Trump-Zölle wieder eingesetzt. Für Trump ist das ein willkommener Hebel, um sich im Wahlkampf als Verteidiger der nationalen Interessen zu präsentieren. Doch Bitcoin bleibt davon unbeeindruckt – ein Zeichen für die zunehmende Unabhängigkeit des Assets von klassischen politischen Schocks.

Langfristige Anleger bleiben ruhig – Trend bleibt intakt

Arthur Azizov von B2 Ventures sieht die Situation gelassen. Er sagt: „Tarifmeldungen sorgen kurzfristig für Volatilität, ändern aber nichts am großen Bild.“ Der Kryptomarkt habe sich in den letzten Jahren an politische Schwankungen gewöhnt und gelernt, sie auszuhalten.

Diese Gelassenheit zeigt sich auch im Verhalten von Großanlegern. Trotz temporärer Verluste werden Positionen gehalten oder sogar ausgebaut. Das spricht dafür, dass Bitcoin immer mehr als strategisches Asset gesehen wird – nicht nur als spekulatives Risiko.

Politische Unsicherheit trifft Märkte – aber BTC bleibt außen vor

Die Rückkehr von Zöllen und geopolitischen Spannungen schürt Unsicherheit an den globalen Märkten. Besonders Tech-Aktien und andere risikobehaftete Anlageklassen zeigen sich anfällig, was sich in starken Kursschwankungen bemerkbar macht. In der Vergangenheit galt Bitcoin oft als hochvolatil und sensibel gegenüber makroökonomischen Entwicklungen. Doch diesmal scheint der Markt ausgereifter zu reagieren.

Analysten sehen darin einen Hinweis auf eine strukturelle Veränderung: Bitcoin wird nicht mehr nur als spekulatives Asset gesehen, sondern zunehmend als Teil eines diversifizierten Portfolios. Die Tatsache, dass große institutionelle Anleger wie Metaplanet sogar nach Kursverlusten nachkaufen, spricht für dieses neue Vertrauen. Politische Stürme prallen offenbar zunehmend an der Kryptowährung ab.

Zwischen Wahlkampf und Weltwirtschaft – Bitcoin als stiller Beobachter

Trumps Tariff-Offensive ist mehr als nur wirtschaftspolitisches Kalkül. Beobachter werten sie auch als gezielten Wahlkampfzug, um patriotische Wählerschichten zu mobilisieren. Dass das Meme „TACO“ gleichzeitig in Umlauf gebracht wird, unterstreicht die politische Brisanz. Der ehemalige Präsident scheint entschlossen, sich nicht länger als zögerlich darstellen zu lassen – koste es, was es wolle.

Für den Bitcoin-Markt bedeutet das: kurzfristige Schlagzeilen, aber keine fundamentale Gefahr. Solange keine direkten Regulierungsmaßnahmen gegen Krypto folgen, bleibt die Lage stabil. Die Kryptowährung zeigt damit, dass sie mehr sein kann als nur ein Spekulationsobjekt – nämlich ein robustes Asset in einem zunehmend turbulenten geopolitischen Umfeld.

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Sergei Timurov

Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.

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