David Sacks präsentiert die neue Krypto-Strategie der US-Regierung unter Trump mit Fokus auf eine staatliche Bitcoin-Reserve.
Experten wie Adam Back sehen darin eine dramatische Beschleunigung staatlicher Bitcoin-Adoption.
Trotz politischer Nähe bleibt die Spannung zwischen Cypherpunk-Werten und staatlicher Krypto-Kontrolle bestehen.
David Sacks und die Bitcoin-Wende: Warum die USA jetzt Krypto kaufen wollen
Die USA rücken Bitcoin ins Zentrum ihrer Finanzstrategie – und das schneller als je zuvor. Was einst ein Symbol digitaler Rebellion war, wird jetzt zur staatlich geförderten Reservewährung. Hinter dieser Kehrtwende steht ein Mann: David Sacks, der neue Krypto- und KI-Zar im Weißen Haus.
Bitcoin wird Staatsangelegenheit in den USA
David Sacks, der neue KI- und Krypto-Beauftragte der Trump-Regierung, sorgte auf der Bitcoin 2025-Konferenz in Las Vegas für Aufsehen. In einem Interview mit den Winklevoss-Zwillingen erklärte er, wie die neue Regierung den Kauf von Bitcoin als staatliches Werkzeug zur Stärkung der Finanzmacht sieht.
Bereits in den ersten 100 Tagen der Amtszeit wurden entscheidende Maßnahmen gesetzt. Dazu gehört die Einrichtung einer Strategischen BTC-Reserve, die sich aus bereits beschlagnahmten digitalen Vermögenswerten speist. Doch Sacks geht weiter: Die USA könnten Bitcoin aktiv zukaufen – solange es haushaltsneutral geschieht.
Speakers at the Bitcoin 2025 Conference in Las Vegas 🇺🇸
– JD Vance – Ross Ulbricht – Eric Trump – Donald Trump Jr. – Michael Saylor – Cynthia Lummis
— Bitcoin Magazine (@BitcoinMagazine) May 24, 2025
Bitcoin-Käufe ohne neue Schulden: So soll es funktionieren
Sacks betonte, dass es nicht um willkürliche Käufe gehe, sondern um gezielte Investitionen. Nur wenn das Handels- oder Finanzministerium Wege finde, bestehende Mittel umzuwidmen, ohne zusätzliche Schulden zu machen, dürfe die Regierung mehr Bitcoin erwerben.
Das bedeutet: Kein neues Geld drucken, keine neuen Steuern. Stattdessen sollen ungenutzte Budgetposten aktiviert werden. Dies wäre ein Novum und würde BTC zum offiziellen Bestandteil der US-Staatsreserven machen – ein Schritt mit globaler Signalwirkung.
Schon am ersten Amtstag begnadigte Trump Ross Ulbricht, den Gründer des Darknet-Marktplatzes Silk Road. Zwei Tage später unterzeichnete er ein weitreichendes Krypto-Dekret. Es untersagt staatliche Digitalwährungen (CBDCs), beendete „Operation Choke Point 2.0“ und etablierte eine eigene Arbeitsgruppe für digitale Assets.
Sacks sieht darin den Startschuss für ein neues Kapitel in der US-Kryptopolitik. Ziel sei es, Amerika als führende Nation in Sachen Blockchain, Bitcoin und Tokenisierung zu etablieren. Kritiker sehen darin jedoch auch eine gefährliche Politisierung der Technologie.
Der Energiefaktor: Bitcoin braucht Strom – und AI auch
Sacks verweist auf eine oft übersehene Verbindung: Energie. BTC-Mining braucht Strom, ebenso wie KI-Rechenzentren. Beide Technologien konkurrieren um Energiequellen – und genau hier will die Regierung eingreifen.
Die Lösung liegt in der Energiepolitik: mehr heimische Produktion. Trumps „Drill, Baby, Drill“-Strategie zur Förderung fossiler Brennstoffe wird in diesem Kontext neu interpretiert – nicht nur als wirtschaftspolitisches Werkzeug, sondern auch als Treiber für digitale Innovation.
Blockstream-Chef Adam Back: Trump beschleunigt BTC-Adoption
Adam Back, eine zentrale Figur der frühen Cypherpunk-Bewegung, sieht Trumps Präsidentschaft mit gemischten Gefühlen. Einerseits habe die Regierung das Thema Bitcoin „um Jahrzehnte vorangebracht“. Andererseits sei der politische Einfluss auf die ursprünglich staatskritische Krypto-Szene nicht ohne Risiko.
Back, der einst Hashcash erfand – ein Vorläufer von Bitcoin – erkennt das Potenzial staatlicher BTC-Käufe. Doch er warnt: Ein zu schneller Einstieg könnte Kleinanleger verdrängen und das ursprüngliche Ziel von Bitcoin untergraben – finanzielle Freiheit jenseits zentraler Kontrolle.
Zwischen Rebellion und Regulation: Die Identitätskrise von Bitcoin
Ursprünglich als Gegenmodell zum Staat konzipiert, steht Bitcoin nun vor einer paradoxen Realität: Es wird zum Werkzeug staatlicher Politik. Dieser Wandel bringt Vorteile – wie regulatorische Klarheit und institutionelles Interesse – aber auch Herausforderungen.
Cypherpunks wie Vitalik Buterin mahnen zur Vorsicht. Politische Nähe könne langfristig Werte wie Privatsphäre und Dezentralität aushöhlen. Die Debatte um Trumps „Meme-Coin“ zeigt, wie schnell politische Interessen mit spekulativem Verhalten vermischt werden.
Ein Blick nach vorn: Bitcoin zwischen Macht und Freiheit
David Sacks zeigt sich dennoch optimistisch. Mit über drei Jahren verbleibender Amtszeit sieht er enormes Potenzial. Die geplanten Gesetze zur Krypto-Regulierung sollen den Markt dauerhaft verändern und Sicherheit für Investoren schaffen.
„Was wir mit Bitcoin erreichen können, ist unglaublich“, sagte er zum Abschluss der Konferenz. Zwischen Energiepolitik, digitaler Infrastruktur und staatlicher Finanzstrategie könnte BTC tatsächlich zu einem Pfeiler amerikanischer Zukunftstechnologie werden – wenn die Balance zwischen Macht und Freiheit gewahrt bleibt.
Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.
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