Spot-Bitcoin-ETFs verzeichnen erneut netto Zuflüsse von 91,5 Millionen US-Dollar, aber Diskussion um mögliche „Paper Bitcoin“-Überversorgung durch ETF-Anteile.
PlanB prognostiziert Bitcoin-Kurs von bis zu 500.000 US-Dollar.
Bitcoin-Journalistin Brunell empfiehlt besonders jungen Leuten Bitcoin-Kauf wegen 18 Milliarden US-Dollar Tages-Schuldenausweitung.
Bitcoin nähert sich neuen Kurs-Allzeithochs, doch die Euphorie wird trotz „Project Crypto“ von Skeptikern abgebremst. Analyst PlanB befeuert mit seinem Stock-to-Flow-Modell die Hoffnung auf einen Anstieg auf durchschnittlich 500.000 US-Dollar, während institutionelle Anleger 91,6 Mio. US-Dollar in Spot-ETFs pumpen. Gleichzeitig wächst die Sorge, dass ein Überhang an Papier-Bitcoin das knappe Angebot verwässert. Und Bitcoin-Journalistin Natalie Brunell warnt: Angesichts einer täglichen Neuverschuldung der USA von rund 18 Mrd. US-Dollar sei jetzt ein guter Einstiegspunkt für breite DCA-Strategien.
Überblick: Krypto-Blueprint der US-Regierung
Die US-Regierung hat Ende Juli über den President’s Working Group on Digital Asset Markets einen Bericht veröffentlicht, der unter dem Titel „Project Crypto“ als Blueprint dienen soll, die USA zur führenden Krypto-Nation zu machen. SEC-Vorsitzender Paul Atkins betonte in einem begleitenden Video, dass dieser Plan die Grundlage für künftige Regulierungen und Infrastruktur-Investitionen darstelle und einen klaren Rahmen definiere, um Blockchain-Finanzierung in den USA zu bündeln und internationale Konkurrenz, insbesondere aus China, abzuhängen.
„Project Crypto“ ist eine regelrechte Wende gegenüber der Gensler-Ära, weil dadurch endlich klare Leitlinien festlegt werden, welche Token als Wertpapiere gelten und wie Super-Apps und institutionelle Teilnahme gefördert werden sollen; Coinspeaker berichtete ausführlich über das “Project Crypto”.
Die unmittelbaren Marktreaktionen fielen positiv aus: Bereits in den Stunden nach der Veröffentlichung kletterte der Bitcoin-Kurs um rund 3 Prozent nach oben, was vielen Investoren Mut machte; aktuell notiert Bitcoin bei rund 116.600 US-Dollar. Doch während die Politik die Eckpfeiler für ein krypto-freundliches Umfeld legt, ist längst nicht gesichert, dass diese Rahmenbedingungen automatisch in steigende On-Chain-Käufe münden. Ein zu starkes Ausrollen von ETF-Zertifikaten könnte zu einem Überangebot an „Paper Bitcoin“ führen, das die tatsächliche Knappheit der Bitcoin‐Supply verwässern könnte.
ETF-In- und Outflows und “Paper Bitcoin“
Laut aktuellen Daten verzeichneten Spot-ETFs am 6. August einen Netto-Zufluss von 91,5 Mio. US-Dollar; ein starker Inflow nach vier Tagen Kapitalabzug. Allerdings bleibt unklar, wie viel von diesen Zuflüssen tatsächlich in echte Bitcoinfließt und wie viele im Sekundärmarkt als Zertifikate entstehen.
Die Vorstellung, dass Spot-ETFs und Treasury-Unternehmen mehr Zertifikate ausgeben als tatsächliche Bitcoin existieren, schürt Bedenken. Kritiker warnen, ein Überangebot an „Paper Bitcoin“ könne das knappe Angebot künstlich lockern und den Kurs längerfristig dämpfen. Solange ETF-Shares nicht vollständig durch On-Chain-Bitcoin gedeckt sind, bleibt die Nachfrage nach realen Coins gedämpft. Anleger könnten theoretisch Bitcoin-Papiere einfach untereinander tauschen, ohne Bitcoin zu bewegen.
Angesichts der explodierenden Staatsverschuldung – täglich kommen rund 18 Milliarden US-Dollar an neuen US-Schulden hinzu – empfiehlt Bitcoin-Expertin Natalie Brunell, in Bitcoin mit einer Dollar-Cost-Average-Strategie einzusteigen. In einem Fox Business-Interview unterstrich sie daher, Bitcoin sei „das einzige Asset, das gegen Währungs-Debasement immun ist“ und rate jungen Investoren, schrittweise Bitcoin zu kaufen.
PlanBs Kursziel im Stock-to-Flow Modell
Parallel zum regulatorischen Rückenwind, prognostiziert der pseudonyme Krypto-Analyst PlanB mit seinem bekannten Stock-to-Flow-Modell, dass Bitcoin in diesem Zyklus im Mittel 500.000 US-Dollar erreichen könnte. PlanB stützt seine These auf die historische Korrelation zwischen Knappheit und Kursentwicklung sowie auf die jüngste Rekord-Monats-Performance von 115.000 US-Dollar im Juli.
Kritiker bemängeln jedoch, dass das Modell zu stark auf veraltete Parameter setze und weder regulatorische Risiken noch Nachfrageschwankungen ausreichend berücksichtige. So weisen Fachbeiträge darauf hin, dass frühere Prognosen von PlanB nicht eingetroffen sind und die Modelle überversimplifiziert seien, da sie ausschließlich die Angebotsseite betrachten.
Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.
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