SEC treibt „Project Crypto“ voran und plant klare Regeln für DeFi und Custody.
Private Bitcoin-Reserve-Mission mit 1 Millionen Bitcoin.
US-Finanzminister Bessent hält Ausbau der Bitcoin-Reserve budgetneutral offen.
In Washington zeichnet sich seit dem 12. August 2025 ein Kurswechsel ab: Die SEC treibt mit „Project Crypto“ eine regulative Neuaufstellung voran, flankiert von konkreten Safe-Harbor-Vorschlägen der DeFi-Lobby – parallel professionalisieren Institute und Firmen ihre Bitcoin-Exponierung, während Nakamoto nach dem Merger mit KindlyMDeine aggressiv formulierte 1-Mio.-BTC-Mission ausruft. Zugleich ruderte Finanzminister Scott Bessent nach TV-Aussagen zur US-Bitcoin-Reserve in Teilen zurück.
SEC-Neustart: Was „Project Crypto“ tatsächlich bedeutet
SEC-Chair Paul Atkins stellte in mehreren Auftritten klar, dass die Behörde Guidance zu Verwahrung und weiteren Krypto-Fragen aktiv aktualisiert und damit „mobilisiert“, noch bevor neue Gesetze greifen. Das Ziel: verlässliche Spielregeln und ein innovationsfreundlicher Rahmen. Das bestätigte Atkins am 15. August 2025 erneut im TV-Interview; die SEC verweist zudem auf die eigene Projektseite.
Die Botschaft ist unmissverständlich: Weg von reiner Enforcement-Logik, hin zu klaren Definitionen – insbesondere bei Custody und der Abgrenzung von Token-Kategorien. Das erhöht Planbarkeit für Börsen, Verwahrer und Emittenten und nimmt DeFi-Teams aus der Schockstarre.
DeFi-Safe-Harbor: Der Vorstoß von a16z & DeFi Education Fund
Am 12.–14. August legten a16z crypto und der DeFi Education Fund bei der SEC konkrete Safe-Harbor-Kriterien für „neutrale“ DeFi-Schnittstellen vor: keine Kundengelder, keine Ermessensentscheidungen, keine aktive Vermittlung – und offen nachvollziehbarer Code. Solche Frontends sollen nicht wie Broker behandelt werden. Damit würde die SEC erstmals systematisch zwischen Infrastruktur und Intermediär trennen.
Die Initiative referenziert u. a. die jüngste Gerichtsauffassung, wonach Wallet-Anbieter ohne Vermögenskontrolle nicht automatisch als Verwahrer gelten – ein entscheidender Präzedenzfall für DeFi-UX.
Trotz erhöhter Volatilität verzeichneten US-Spot-Bitcoin-ETFs am 14. AugustNettozuflüsse von insgesamt 230,8 Mio. US-Dollar– angeführt wie immer von BlackRocks. Solche Kapitalströme sind ein Indikator dafür, dass Großanleger den regulatorischen Rückenwind weiter antizipieren.
Private „Strategic Reserve“: Nakamoto x KindlyMD und die 1-Mio.-BTC-Ansage
Parallel zum Behörden-Schwenk meldete die Branche einen Paukenschlag: Nakamoto und KindlyMD haben ihren Merger vollzogen, um eine Bitcoin-Treasury-Firma aufzubauen – mit der öffentlich kommunizierten Mission, 1 Million BTC zu akkumulieren und Investoren den Zugang über eine Produktpalette zu erleichtern. Das verkündeten David Bailey am 14. August via X; mehrere Medien griffen die Formulierung auf und zitieren David Bailey (u. a. als Bitcoin-Berater für Präsident Trump tätig) mit der Vision eines „Bitcoin-Standards“ für die Kapitalmärkte.
Die Ambition ist gigantisch und fern jeder kurzfristigen Realisierung – aber als Narrativ wirkt sie: Treasury-Firmen als dauerhafte, planbare BTC-Nachfrager. Für den Markt zählt, dass die Finanzierungsschiene (PIPE, Treasury-Strategie, Produkt-Roadmap) börsennotiert und damit transparenter nachvollziehbar wird.
Honored to officially join KindlyMD as CEO and Chairman. Thank you for coming on this journey with me- together we will rebuild the world on the bitcoin standard.
One Nakamoto = One million Bitcoin
— David Bailey🇵🇷 $1.0mm/btc is the floor (@DavidFBailey) August 14, 2025
Scott Bessent: Bitcoin-Reserve bleibt Option – budgetneutral
Wenn Project Crypto tatsächlich zu klaren Custody-Regeln und einer DeFi-Ausnahme für neutrale Software führt, verschiebt sich das Risikoprofil für Entwickler und Frontends substanziell – Innovation wandert nicht länger reflexhaft ins Ausland. ETF-Zuflüsse zeigen, dass Kapital auf Regelsicherheit wartet; Nakamotos offensiv formulierte Mission verstärkt das Narrativ einer permanenten Nachfrage. Zusammen ist das eine durchaus sehr spannende Gemengelage seit den Spot-ETF-Zulassungen.
Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.
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