Größte Long-Liquidationen des Jahres: bis zu 1,8 Mrd.
US-Dollar binnen 24 Stunden.
Bitcoin rutscht zeitweise unter 112.000 US-Dollar, Ether fällt intraday fast 10 %.
Auslöser: Abbau überhöhter Hebel nach jüngster Fed-Zinssenkung – vor allem Long-Positionen liquidiert.
Powell-Rede im Fokus; Risiko „zweiter Flush“?.
Es war der härteste Derivate-Rutsch des Jahres: Binnen eines Tages wurden bis zu 1,8 Mrd. US-Dollar an Krypto-Positionen liquidiert, überwiegend Longs. Der Abverkauf drückte Bitcoin kurzfristig unter 112.000 US-Dollar, ehe sich der Kurs wieder etwas gen Norden drehte; inzwischen notiert BTC wieder nahe 113.000 US-Dollar. Ethereum fiel intraday besonders kräftig, stabilisierte sich zuletzt um 4.200 US-Dollar. Ein überfüllter Long-Trade nach der Fed-Zinssenkung wurde aus dem System gespült; die Hintergründe.
1,8 Milliarden US-Dollar Long-Liquidationen
Der Wochenstart brachte den schärfsten Derivate-Ausrutscher des Jahres: Binnen 24 Stunden wurden im Krypto-Markt rund 1,8 Mrd. US-Dollar an Positionen zwangsweise geschlossen – primär Longs. Zeitweise sackte der Bitcoin-Kurs unter 112.000 US-Dollar, Ether verlor intraday fast 10 %. Einer der größten Long-Spülung seit Monaten.
Nach der jüngsten Zinssenkung der US-Notenbank hatten sich die Funding-Fees erhöht und der Markt überfüllt auf die Long-Seite gedreht. Ein kleiner Kursrutsch reichte, um Kaskaden auszulösen: zu viel Hebel, minimale Gegenbewegung, dann Liquidationen.
Makro-Kulisse: Powells Ton entscheidet; Gold auf Rekord
Seit der Fed-Zinssenkung spielt der Markt „Erwartungs-Pingpong“: Vor neuen Auftritten von Jerome Powell und weiteren Notenbankern wird Risiko reduziert, der Dollar pendelt, Renditen bleiben verhalten – genau in dieses Vakuum fielen am Montag die Kaskaden an Zwangsliquidationen, die Bitcoin bis an die Zone um 112.000 US-Dollar drückten und vor allem gehebelte Longs trafen.
Parallel dazu floss Kapital in das risikoaversive Asset Gold, das auf neue Rekordstände um 3.700+ US-Dollar je Unze kletterte – getragen nicht nur von Zinssenkungsfantasie, sondern auch von massiven Zentralbankkäufen seit 2022.
Für Krypto heißt das: Kein singulärer Schock, sondern das Enthebeln einer überfüllten Long-Seite in einer Phase hoher makroökonomischer Unsicherheit; ob daraus rasch Bodenbildung wird, hängt nun an Powells Tonlage und daran, ob Funding und Hebel zügig normalisieren.
Altcoins tragen die Hauptlast; Ethereum an der Spitze
Die Spülung traf Altcoins überproportional, ganz besonders Ethereum. Laut Marktdaten von Coingecko fiel Ethereum intraday um fast 10% auf rund 4.000 US-Dollar, kleinere Tokens gab es teils zweistellig im Minus; auch Solana und Dogecoin knickten spürbar ein. In Summe wurden laut Coinglass-Aggregaten mehr Longs als Shorts abgewickelt; klassisch für überhebelte Phasen wie Raoul Pal via X mitteilt:
Same thing happens all the time… the crypto market is focused on a big breakout, gets levered long ahead of it, it fails at first attempt so everyone gets liquidated… only then does the actual breakout occur, leaving everyone sidelined.
Nach der Kaskade an Zwangsliquidationen hat sich der Markt gefangen: Bitcoin handelt wieder knapp unter 113.000 US-Dollar, Ethereum stabilisiert sich um 4.200 US-Dollar. Beides passt zum Muster eines „Leverage-Waschgangs“, der den überfüllten Long-Trade abräumt, ohne den Aufwärtstrend zwangsläufig zu brechen. Ob die Kapitulation schon durch ist? Garantieren kann das natürlich niemand. Bleibe mit unserem Live-Update auf dem Laufenden: Bitcoin Prognose: Flashcrash, ETF-Flows und Kursupdates im Überblick!
Historisch gilt Q4 als freundlicheres Vierteljahr – besonders für Bitcoin, aber auch für Ethereum, das in mehreren Zyklen zum Jahresende relative Stärke zeigte. Ohne nachhaltige Entspannung bei Leverage und Funding bleibt allerdings jeder Rebound anfällig.
Adoption trotzt der Volatilität: Zwei frische Signale
Kurzfristig hat der Markt hat überzogenen Optimismus und Hebel ausgewaschen. Ob daraus umgehend eine Bodenbildung wird, entscheidet sich an drei Stellschrauben: (1) Funding-Normalisierung; (2) Makro-Signale nach Powells Rede; (3) anhaltende Kapitalflüsse in die großen Coins. Dass die Liquidationen vor allem Long-Seite trafen und Ethereum stärker litt, passt in das Muster früherer Spülungen.
Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.
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