JPMorgan akzeptiert erstmals Bitcoin-ETFs als Kreditsicherheit für Kundenkredite.
Gleichzeitig kündigt SEC-Chef Paul Atkins einen Kurswechsel hin zu klaren Regeln für Kryptowährungen an.
Der US-Kryptomarkt steht damit vor einem historischen Wendepunkt in Regulierung und Integration.
Die Wall Street geht tiefer rein: JPMorgan akzeptiert Bitcoin-ETFs als Kreditsicherheit und neuer Wind bei der SEC
Bitcoin als Kreditsicherheit bei einer der größten Banken der Welt? Was vor wenigen Jahren undenkbar schien, ist heute Realität. JPMorgan und die US-Börsenaufsicht SEC öffnen sich zunehmend dem Kryptomarkt – mit Konsequenzen, die weit über die Finanzwelt hinausreichen. Warum sich jetzt alles ändert und was das für Anleger und den Markt bedeutet, zeigt dieser Artikel.
JPMorgan öffnet seine Tore für Bitcoin-ETFs
Die Wall-Street-Großbank JPMorgan Chase erlaubt vermögenden Kunden erstmals, Bitcoin-ETF-Anteile – darunter BlackRocks iShares Bitcoin Trust – als Kreditsicherheit zu verwenden. Das bestätigte ein Sprecher gegenüber Bloomberg. Zusätzlich wird das Kryptovermögen künftig bei der Bewertung des Nettovermögens und der Liquidität berücksichtigt.
Das ist ein bedeutender Schritt. Denn bisher galten Kryptowährungen im klassischen Bankwesen als Hochrisiko-Investment. Jetzt werden sie behandelt wie Immobilien oder Fahrzeuge – ein klares Signal an den Markt. JPMorgan erkennt damit nicht nur die zunehmende Bedeutung von Krypto, sondern setzt auch ein Zeichen für mehr Vertrauen.
— Documenting ₿itcoin 📄 (@DocumentingBTC) June 3, 2025
Vom „Pet Rock“ zum akzeptierten Anlagewert
JPMorgan-Chef Jamie Dimon war lange ein lautstarker Kritiker von Bitcoin. Er nannte ihn ein „Haustier-Steinchen“ und war überzeugt, dass Kryptowährungen vor allem von Kriminellen genutzt würden. Umso überraschender ist die aktuelle Öffnung des Instituts.
Dabei nutzt JPMorgan schon seit Jahren Blockchain-Technologie zur internen Geldbewegung. Nun aber erlaubt die Bank nicht nur das Trading mit Bitcoin und Ethereum – sie akzeptiert sie auch als wirtschaftlich relevante Vermögenswerte. Damit folgt JPMorgan einem Trend, dem auch andere Finanzriesen wie Fidelity oder Standard Chartered bereits gefolgt sind.
Bitcoin-ETFs im Aufwind – BlackRock führt den Markt an
Mit der Zulassung von Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC Anfang 2024 hat sich der Zugang zum Kryptomarkt grundlegend verändert. Anleger können nun über regulierte Börsenprodukte in Bitcoin investieren – ganz ohne Wallet oder technisches Vorwissen.
Insbesondere BlackRocks iShares Bitcoin Trust hat sich als Favorit etabliert. Mit über 70 Milliarden Dollar an verwalteten Vermögen ist er das erfolgreichste ETF-Produkt in der Geschichte des US-Marktes. Diese Entwicklung dürfte die Entscheidung von JPMorgan weiter befeuert haben – denn der institutionelle Kapitalfluss in Krypto nimmt spürbar zu.
SEC-Chef Paul Atkins kündigt neue Krypto-Regeln an
Während sich Banken für Krypto öffnen, verändert sich auch die Haltung der US-Regulierungsbehörde SEC grundlegend. Der neue Vorsitzende Paul Atkins kündigte vor dem Senat einen Kurswechsel an. Statt durchsetzungsorientierter Strafmaßnahmen soll es künftig transparente Regeln geben.
Atkins will weg von der Politik seines Vorgängers Gary Gensler, der Krypto-Unternehmen mit Klagen überzogen hatte. Der Fokus soll auf Regelklarheit und Innovation liegen. So sollen Anleger geschützt und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle im Blockchain-Bereich gefördert werden.
Das Ende der Straf-Ära: Atkins setzt auf Dialog
Schon jetzt zeigt der neue Kurs Wirkung. Die SEC hat unter Atkins mehrere Klagen gegen große Kryptofirmen fallengelassen. Zudem wurden erste Leitlinien veröffentlicht, etwa zur Behandlung von Staking-Angeboten. Ein Zeichen dafür, dass Regulierung nicht mehr gleichbedeutend mit Repression ist.
Besonders im Fokus steht die neue Crypto Task Force der SEC. Sie soll in Dialog mit Unternehmen treten und praxisnahe Regeln entwickeln. Ergänzt wird dies durch ein geplantes DeFi-Roundtable, bei dem dezentrale Finanzdienstleistungen diskutiert werden sollen.
CLARITY Act: Gesetzgeber wollen SEC entmachten
Gleichzeitig wächst der politische Druck auf die SEC. Der sogenannte CLARITY Act soll weite Teile des Kryptomarkts aus der Zuständigkeit der Behörde herauslösen. Stattdessen soll ein eigenes Regelwerk für digitale Vermögenswerte geschaffen werden – unabhängig vom traditionellen Wertpapierrecht.
Befürworter des Gesetzes, wie der republikanische Abgeordnete Bryan Steil, sehen darin einen Weg, um Innovation zu fördern und gleichzeitig Verbraucher zu schützen. Kritiker befürchten jedoch, dass damit Schlupflöcher für Großbanken geschaffen werden, die sich unter dem Deckmantel der Krypto-Adaption Wettbewerbsvorteile sichern.
Ein Wendepunkt für den globalen Kryptomarkt
Die Entwicklungen bei JPMorgan und der SEC markieren einen tiefgreifenden Wandel. Kryptowerte werden nicht mehr nur als Spekulationsobjekte gesehen, sondern als vollwertige Anlageklasse. Die Integration in bestehende Finanzstrukturen schreitet schnell voran – unterstützt von regulatorischer Klarheit.
Was heute in den USA geschieht, könnte bald global Schule machen. Denn sobald traditionelle Finanzinstitutionen und Regulierer gemeinsame Wege finden, entsteht ein Umfeld, in dem Innovation und Sicherheit keine Gegensätze mehr sind. Der Krypto-Frühling scheint näher denn je.
Fidelity is pushing this. How high are we going. I think we need to start considering $444K bitcoin. https://t.co/YVoGQNdKFR
— The ₿itcoin Therapist (@TheBTCTherapist) June 5, 2025
Institutionelles Vertrauen wächst – Krypto wird salonfähig
Mit JPMorgan und der SEC treten gleich zwei einflussreiche Akteure in eine neue Phase im Umgang mit Kryptowährungen ein. Das hat Signalwirkung auf andere Banken, Investoren und Aufsichtsbehörden weltweit. Die Integration von Krypto-Assets in etablierte Finanzprozesse ist ein deutlicher Vertrauensbeweis – besonders für institutionelle Anleger, die bisher oft zögerten.
Analysten erwarten, dass die Akzeptanz von Bitcoin-ETFs als Kreditsicherheit Nachahmer finden wird. Wenn Vermögenswerte aus der Krypto-Welt im klassischen Finanzsystem Einzug halten, verschwimmen die Grenzen zwischen traditioneller und digitaler Finanzwelt. Das könnte langfristig den Weg ebnen für eine echte Finanzrevolution mit neuen Produkten, Dienstleistungen und Beteiligungsmodellen.
Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.
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