Das ETH-Netzwerk floriert – Doch wie entwickelt sich der Preis?

Nachdem sich mehr als 150.000 ETH-Validatoren für eine deutliche Erhöhung des Blockgaslimits ausgesprochen hatten, steht Ethereum vor einer potenziell tiefgreifenden, strukturellen Veränderung. Doch was genau würde dieses Update nach sich ziehen? Erfahre hier mehr zum Thema!

Dennis Geisler By Dennis Geisler Updated 3 mins read
Das ETH-Netzwerk floriert – Doch wie entwickelt sich der Preis?

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ethereum-Netzwerk scheint gespalten, nachdem sich über 150.000 Ethereum-Validatoren für die Erhöhung des Blockgaslimits ausgesprochen hatten.
  • Eine Erhöhung der Gaslimitierung würde zwar den Transaktionsdurchsatz von Ethereum erhöhen, zeitgleich aber auch die Zentralisierung des Netzwerks fördern.
  • Derweil planen die Entwickler von Base, einem Ethereum-Subnetz, zahlreiche Updates bis zum Sommer, welche die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit des Protokolls steigern sollen.

ETH-Validatoren sprechen sich für die Verdopplung des Blockgaslimits aus

Ethereum steht vor einer potenziell tiefgreifenden Veränderung seiner Transaktionskapazität, da sich mehr als 150.000 ETH-Validatoren für eine deutliche Erhöhung des Blockgaslimits von 36 auf 60 Millionen Einheiten aussprechen.

Diese Änderung, welche aus Daten von gaslimit.pics hervorgeht, zielt darauf ab, den Transaktionsdurchsatz der weltweit zweitgrößten Blockchain massiv zu steigern.

Beim Gas handelt es sich im Ethereum-Netzwerk um eine Maßeinheit für Rechenleistung. Das Blockgaslimit definiert also, wie viel Gas insgesamt in einem Block verbraucht werden darf – und gibt so indirekt vor, wie viele Transaktionen oder Smart-Contract-Ausführungen in ihn hineinpassen.

Dementsprechend würde eine Erhöhung des Limits bedeuten, dass mehr Transaktionen pro Block verarbeitet werden können, was vor allem in Phasen hoher Netzwerkauslastung zu spürbar geringeren Wartezeiten und potenziell niedrigeren Gebühren führen würde.

Im Gegensatz zu größeren Protokoll-Upgrades erfordert diese Änderung aber keinen Hard Fork, da die Entscheidung allein bei den Knotenpunkten liegt: Passen mehr als 50 Prozent aller Validatoren ihre Knotenkonfigurationen entsprechend an, wird das neue Limit automatisch aktiviert.

Ein vergleichbarer Schritt erfolgte zuletzt im Februar 2025, als das Limit von 30 auf 36 Millionen angehoben wurde. Davor hatte es zuletzt im Jahr 2021 eine Anpassung gegeben, und zwar von 15 auf 30 Millionen Einheiten.

Obwohl die Umstellung die Skalierbarkeit von Ethereum erhöhen würde, ist die geplante Verdopplung heiß umstritten. Entwickler und Infrastrukturbetreiber warnen nämlich vor einer Überlastung der Knoten, da größere Blöcke mehr Speicher- und Rechenressourcen erfordern.

Gerade kleinere Betreiber könnten dadurch ins Hintertreffen geraten, was langfristig die Dezentralisierung des Netzwerks gefährden könnte.

Der Ethereum-Kurs im Überblick

Im Zuge erhöhter Netzwerkaktivität konnte die führende Smart-Contract-Plattform Ethereum im letzten Monat solide Kurszuwächse verzeichnen.

ETH/USD-Chart

Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels notiert Ethereum bei 2660 USD, was einem Anstieg von 4,4 Prozent in 24 Stunden und 7,4 Prozent in den letzten 7 Tagen entspricht. Auf 30-Tage-Basis sind es sogar stolze 48,1 Prozent!

Doch wenn man früheren Zyklen Beachtung schenkt, stehen die Chancen trotzdem gut, dass Ethereum weitere Kursanstiege verzeichnet:

Sobald Bitcoin ein neues Allzeithoch erreicht und in die Preisfindungsphase eintritt, folgt historisch betrachtet häufig eine korrektive Marktphase. Im Zuge dieser Entwicklung verlagert sich das Anlegerinteresse zunehmend von der Leitwährung in riskantere Krypto-Assets, wobei Ethereum von Bitcoins-Kapitalabflüssen am meisten profitiert.

Siehe, wie das Kapital im Zuge eines Bullenmarktes rotiert.

Erst wenn auch bei Ethereum Gewinne abgeschöpft wurden und der Kurs konsolidiert, wandert das Kapital weiter in Richtung der anderen Altcoins.

Layer 2-Subnetz Base vor fundamentalen Netzwerkupgrades

Bei Base handelt es sich um ein von der Handelsbörse Coinbase entwickeltes Layer 2-Subnetz, welches auf Ethereum basiert und darauf abzielt, dessen Skalierbarkeit und Effizienz zu steigern.

Dies wird durch sogenannte Optimistic Rollups erzielt, welche Transaktionen außerhalb der Mainchain verarbeiten und dann in Batches auf Ethereum übertragen, was schnelle Transaktionen und niedrige Gebühren begünstigt.

Erst kürzlich gab Jesse Pollak, Leiter von Base, bekannt, bis zum Sommer eine Reihe von Netzwerk-Upgrades durchzuführen, welche die Transaktionen pro Sekunde (TPS) verbessern, das Benutzererlebnis steigern und niedrigere Gebühren ermöglichen sollen:

„Zu unseren ehrgeizigen Zielen gehören Transaktionsbestätigungszeiten von 200 Millisekunden, Gebühren unter 0,01 USD und ein Durchsatz von 200 TPS.“

Die Reaktionen der Community fielen überwiegend positiv aus, da die angekündigten Updates nicht nur die Geschwindigkeit und Kosteneffizienz von Ethereum verbessern, sondern auch bestehende Bedenken hinsichtlich der Zentralisierung ausräumen.

Derweil unterstreichen die Bemühungen der Entwickler die Vormachtstellung von Base im Layer 2-Ökosystem von Ethereum, wobei der Fokus auf neutrale und sichere Transaktionen technologische Innovationen und nachhaltiges Wachstum weiter vorantreiben dürfte.

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Dennis Geisler

Dennis Geisler ist 24 Jahre alt, kommt aus Kiel und machte im Jahr 2020 seine ersten Erfahrungen mit Kryptowährungen, also er XRP im Wert von 100 € über die Plattform Binance kaufte. Die hohen Kursschwankungen und schnelle Rendite faszinierten ihn – und weckten sein Interesse an der Frage, wie solche Preisbewegungen entstehen und ob dahinter rationale oder irrationale Muster stehen. Während er als Journalist leidenschaftlich gerne News, Grundlagenartikel und Blockchain-Analysen verfasst, widmet er sich mit BitBlog auch der lokalen Beratung von Firmen und Privatpersonen im Bereich Digitalwährungen in Norddeutschland.

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