Makro-Einordnung zum Wochenstart: Wie steht es um den Kryptomarkt?

Am 9. September veröffentlicht das Bureau of Labor Statistics (BLS) die vorläufige Benchmark-Revision. Vor der Fed-Sitzung am 16.–17. September steigen die Chancen auf 50 bp. Was das für den Kryptomarkt bedeutet.

Pia Messerschmitt von Pia Messerschmitt Updated 3 Min. read
Makro-Einordnung zum Wochenstart: Wie steht es um den Kryptomarkt?

Das Wichtigste in Kürze

  • BLS veröffentlicht am 9 September die vorläufige Benchmark-Revision.
  • Fed-Sitzung 16.–17 September; Terminkurven sehen sicheren Cut, ~11 % Chance für 50 bp.
  • Bitcoin intakter Wochenstart um 111.000 US-Dollar.
  • Gold hält sich nahe Rekord, Sensitivität von Risikoassets steigt weiter.

Eine Woche mit vielen wichtigen Daten steht an: Am 9. September justiert das Bureau of Labor Statistics die Beschäftigungszahlen per vorläufiger Benchmark-Revision, danach folgen PPI und CPI-Zahlen. Nur eine Woche später entscheidet die Fed über die nächste Zinssenkung. Der Krypto-Markt steht damit zwischen Liquiditätshoffnung und Konjunkturrisiko: Bitcoin konsolidiert, Gold bleibt nahe Rekord.

Einordnung

Die Märkte stehen vor einer spannenden Woche. Im Fokus: die vorläufige BLS-Benchmark-Revision am 9. September – die jährliche Neuberechnung der US-Beschäftigungszahlen. Dabei gleicht das Statistikamt BLS seine monatlichen Schätzungen mit den umfangreicheren Arbeitgebermeldungen aus der Arbeitslosenversicherung (QCEW) ab. Volkswirte rechnen diesmal mit spürbaren Abwärtskorrekturen im Bereich von mehreren hunderttausenden Stellen.

Die Fed-Optionen

Der geldpolitische Rahmen: Das FOMC-Meeting am 16.–17. September. Nach den überraschend schwachen August-Payrolls (+22.000; Arbeitslosenquote 4,3 %) preisen die Märkte einen Zinsschnitt fest ein, die Wahrscheinlichkeit für 50 bp lag zuletzt bei rund 11 %.

Ein größerer Schritt würde das Signal verstärken, dass die Fed Arbeitsmarkt-Risiken höher gewichtet und die finanziellen Konditionen rasch lockern will. Das Risiko: Der Impuls könnte kurzfristig Risikoassets stützen, aber gleichzeitig Konjunktursorgen verstärken; die typische Zwei-Phasen-Reaktion, die wir in ähnlichen Datenlagen schon gesehen haben.

Lies hier unsere ausführliche Makroanalyse zu 3 möglichen Szenarion für Krypto im September.

Politik als Volatilitätsfaktor für Bitcoin

Bitcoin hält sich zum Wochenauftakt knapp über der Marke von 110.000 US-Dollar mit leichtem Anstieg innerhalb der letzten Stunden auf gut 111.000 US-Dollar. Der Bitcoin-Kurs läuft damit in eine enge Spanne hinein.

Eine mögliche Abkühlphase vor den US-Inflationsdaten (PPI/CPI) und der BLS-Revision, die kurzfristig die Richtung vorgeben dürfte, bleibt bestehen; die technische Lesart ist neutral bis leicht konstruktiv, solange die Zone um 110.000 US-Dollar hält.

Strukturell bleibt die institutionelle Basis im Krypto-Segment intakt. Die großen US-Spot-ETFs verwalten weiterhin signifikante Bestände. Parallel dazu erhöht die US-Wirtschaftspolitik die Unsicherheit: Finanzminister Scott Bessent verteidigte am Sonntag die Zölle und adressierte in TV-Interviews die Arbeitsmarkt- und Revisionsdebatte.

Welche Makro-Kettenreaktionen das auslösen kann und wie empfindlich der Bitcoin-Kurs auf die US-Wirtschaftsdaten reagieren kann, zeigen wir in diesem Überblick: Diese Preislevel entscheiden über die nächste Bitcoin Rallye.

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Gold weiterhin auf Rekordniveau

Gold notiert unterdessen nur knapp unter Rekord und profitiert klar vom fallenden Realzins-Narrativ und der wachsenden Wahrscheinlichkeit eines größeren Fed-Schritts. Nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht stieg der Spot-Preis zeitweise bis nahe 3.600 US-Dollar.

Lies auch: Gold trifft Bitcoin: Tokenisierte Barren auf der BTC-Blockchain

Was jetzt wann ansteht

Die BLS-Benchmark-Revision kommt am 9. September; PPI-Daten folgt am 10. September, CPI am 11. September. Das FOMC tagt 16.–17. September. Ob ein 50-bp-”Schock“ tatsächlich Realität wird?

Fällt die Revision deutlich negativ und die Preisdaten zugleich moderat aus, steigt die Wahrscheinlichkeit eines größeren Cuts – kurzfristig Rückenwind für Risikoassets, mittelfristig aber nur, wenn keine harte Abkühlung signalisiert wird. Zeigen die Preise dagegen zähe Inflation, bleibt es voraussichtlich bei einem kleineren Schritt.

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Pia Messerschmitt

Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.

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