Gerüchte um Strategy: Verkauft Michael Saylor Bitcoin?
Arkham meldet 43.415 „verschwundene“ BTC bei Strategy, MSTR crasht – doch Michael Saylor dementiert Verkaufsgerüchte und verweist auf neue Bitcoin-Käufe.
Arkham-Daten zeigen einen Rückgang sichtbar zugeordneter Strategy-Bestände um 43.415 BTC.
MSTR-Aktie fiel im Zuge des Gerüchts stark ab.
Michael Saylor dementierte auf CNBC und X: Strategy verkaufe nicht, man „kaufe im Gegenteil sehr viel“ und werde neue Käufe melden.
Inzwischen liegt ein SEC-Filing zu frischen Zukäufen vor.
Ein Post von Arkham Intelligence via X über einen Rückgang der Strategy-Bestände um 43.415 BTC reichte, um die ohnehin nervöse Marktstimmung kippen zu lassen. Während es Bitcoin bereits schon schwer hat, geriet die MSTR-Aktie massiv unter Druck. Michael Saylor stellt sich bei CNBC und auf X demonstrativ gegen die Gerüchte: „We are buying.“
Arkham Intelligence-Post löst Panik für MSTR-Aktie aus
Es passte perfekt in die Nervosität eines ohnehin angeschlagenen Marktes: Während Bitcoin nach einem turbulenten Wochenverlauf nachhaltig unter die 100.000 US-Dollar rutschte, machte am Freitagmorgen eine Meldung die Runde, die viele als Signal für den ganz großen Trendbruch deuteten. Laut Arkham Intelligence seien die Bitcoin-Bestände von Strategy auf 43.415 Coins weniger gesunken.
ON TODAY’S STRATEGY BITCOIN MOVEMENTS
Since 00:00 UTC today, Strategy moved 43,415 BTC worth $4.26B to over 100 different addresses.
Over the past two weeks, Strategy has been making transfers from Coinbase Custody (their existing custodian) to a new custodian. We believe… pic.twitter.com/RY9mcT8MDv
Schaut man genauer hin, ist das Bild deutlich weniger spektakulär, als viele Tweets suggerierten. Arkham weist in seiner Auswertung selbst darauf hin, dass der Rückgang der ausgewiesenen Bestände zunächst nur bedeutet: Coins sind von bekannten, getaggten Strategy-Adressen auf andere Wallets verschoben worden – nicht, dass sie zwangsläufig an Börsen verkauft oder in Fiat getauscht wurden. Ob es sich um reine Transfers oder echte Verkäufe handelt, ist On-Chain schlicht nicht eindeutig zu erkennen.
Gleichzeitig zeigt das offizielle Strategy-Dashboard weiterhin einen Bestand von 649.870 BTC, die das Unternehmen seit 2020 aufgebaut hat. Erst vor wenigen Tagen hatte Strategy den Kauf weiterer 487 Bitcoin im Volumen von 49,9 Mio. US-Dollar gemeldet.
Inzwischen liegt auch ein neues SEC-Filing vor: Laut einem am 17. November eingereichten 8-K hat Strategy zwischen dem 10. und 16. November insgesamt 8.178 Bitcoin zugekauft und hält damit nun 649.870 BTC.
MSTR-Aktie sackt ab
MSTR, die Aktie von Strategy, musste dennoch aufgrund der Panik leiden und sackte im vorbörslichen Handel um bis zu sieben Prozent ab; damit der niedrigste Stand seit gut einem Jahr. In sozialen Netzwerken war schnell vom „Anfang der MSTR-Death-Spiral“ die Rede – also dem Szenario, dass fallende Kurse zu Zwangsverkäufen aus der mit hohem Leverage aufgebauten Bitcoin-Treasury führen könnten. Doch Saylor antwortete via X mit einem KI-Bild von sich selbst auf einem orangenen Boot in einem stürmischen Ozean: “HODL”.
Wenn Strategy anfange, seine Bitcoin-Position abzubauen, wäre das der womöglich prominenteste Stimmungsumschwung beim bekanntesten Bitcoin-Maximalisten der Wall Street. Entsprechend nervös reagierte der Markt.
ON TODAY’S STRATEGY BITCOIN MOVEMENTS
Since 00:00 UTC today, Strategy moved 43,415 BTC worth $4.26B to over 100 different addresses.
Over the past two weeks, Strategy has been making transfers from Coinbase Custody (their existing custodian) to a new custodian. We believe… pic.twitter.com/RY9mcT8MDv
In einem Post schrieb Saylor schlicht: „There is no truth to this rumor“ und dementierte damit explizit die These, Strategy habe begonnen, seine Bitcoin-Bestände abzubauen. Zuvor hatte er bereits das KI-Bild von sich selbst in stürmischer See mit dem Kommentar „HODL“ geteilt.
Michael Saylor klärte indessen auch bei CNBC im Studio auf: Ob Strategy angesichts des Kursrückgangs und der On-Chain-Gerüchte wirklich Bitcoin verkaufe, antwortete er deutlich: Man verkaufe nicht, im Gegenteil – Strategy kaufe derzeit „ziemlich viel“ und habe die Käufe zuletzt beschleunigt. Neue Zukäufe wolle man am Montag melden.
Dass diese Haltung mehr als ein PR-Mantra ist, belegen die vergangenen Monate: Strategy hat in mehreren Tranchen zusätzliche Bitcoin gekauft, unter anderem 220 BTC im Oktober und 397 BTC Anfang November. In einem Interview im Oktober berichtete Saylor zudem von dem Ziel, perspektivisch Bitcoin Billionenbereich auf die Bilanz zu nehmen und die Firma noch stärker als Bitcoin-Proxy zu positionieren.
Vor diesem Hintergrund wäre eine solche 180Grad-Wendung – noch dazu in einer Phase, in der Bitcoin trotz der Korrektur weit über den Kaufniveaus der Jahre 2020–2023 notiert – erklärungsbedürftig.
Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.
Wir verwenden Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir davon aus, dass Sie damit zufrieden sind.Ok