Treasury-Firmen verkaufen Ethereum für Aktienrückkaufprogramme. Ist ETH in Gefahr?
Während viele börsennotierte ETH-Treasury-Unternehmen ihre Bestände weiter aggressiv ausbauen, verfolgt ETHZilla einen gegenteiligen Kurs: Das Unternehmen verkauft große Mengen Ethereum, um eigene Aktien zurückzukaufen. Diese Strategie hat den Kurs der ETHZilla-Aktie zwar deutlich beflügelt, zeigt aber auch, dass selbst langfristige Treasury-Firmen ihre Krypto-Bestände hin und wieder umschichten. Erfahre hier mehr zum Thema!
ETHZilla hat Ethereum im Wert von rund 40 Millionen US-Dollar veräußert, um ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 250 Millionen US-Dollar zu finanzieren.
Seitdem stieg der Aktienkurs um etwa 20 Prozent, bleibt jedoch weit unter dem Allzeithoch.
Auch andere Unternehmen wie SharpLink Gaming setzen auf ähnliche Rückkaufstrategien.
Gleichzeitig zeigen Ethereum-ETFs wachsende Kapitalabflüsse, was auf zunehmende Unsicherheit bei Anlegern hindeutet.
ETHZilla startet großflächiges Aktienrückkaufprogramm
Während börsennotierte ETH-Treasury-Unternehmen weltweit fleißig akkumulieren und einzelne Akteure wie BitMine oder SharpLink bereits über 3,3 Millionen Ether (~3% aller Coins) bzw. 900.000 ETH halten, setzt ETHZilla auf eine andere Strategie:
Die Treasury-Firma verkaufte kürzlich Ethereum-Bestände im Wert von etwa 40 Millionen US-Dollar, um Stammaktien zurückzukaufen. Der Kurs reagierte natürlich positiv und stieg laut Google Finance um rund 20 Prozent auf über 22,50 USD.
Allerdings liegt der Preis damit noch immer rund 80 Prozent unter dem letzten Allzeithoch von rund 107 US-Dollar – ein Zeitpunkt an dem das Unternehmen erstmals die Einführung einer ETH-Strategie ankündigte.
Im Zuge des Aktieneinbruchs genehmigte der Vorstand von ETHZilla im August einen Aktienrückkaufplan im Wert von bis zu 250 Millionen US-Dollar.
Seit dem ETH-Verkauf am 24. Oktober hat das Unternehmen rund 600.000 Stammaktien für rund 12 Millionen US-Dollar zurückgekauft, zuzüglich der letzten Umschichtung sind es insgesamt 52 Millionen USD oder 20 Prozent des Gesamtziels.
„ETHZilla plant, den verbleibenden Erlös aus dem ETH-Erlös für zusätzliche Aktienrückkäufe zu verwenden und beabsichtigt, weiter ETH für den Aktienrückkauf zu verkaufen, bis sich der Abschlag zum NAV normalisiert hat“, sagte das Unternehmen am Montag in einer Pressemitteilung.
Der Vorsitzende McAndrew Rudisill erklärte, dass sich so die Menge der im Umlauf befindlichen Stammaktien verringere und gleichzeitig die Nettovermögensbewertung steigere.
ETHZilla ist jedoch nicht die einzige Treasury-Firma, die einen Aktienrückkaufplan genehmigt hat. Auch ETH-Gigant SharpLink Gaming genehmigte ein Rückkaufprogramm im Wert von bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar, um Aktien zurückzukaufen, wenn der Aktienkurs zum oder unter dem Nettoinventarwert der Krypto-Bestände gehandelt wird.
Ethereum-ETFs signalisieren Unsicherheit bei Anlegern
Die in den USA gelisteten Ethereum-ETFs haben im vermeintlichen „Uptober“ eher unterdurchschnittlich performt und viel mehr Kapitalabflüsse als Zuflüsse verzeichnet.
In den letzten 12 Handelstagen kam es an 8 Tagen zu Outflows – insgesamt über 1,275 Milliarden US-Dollar. Demgegenüber flossen an den restlichen 4 Tagen wieder 679 Millionen USD in die ETFs.
In der letzten Handelswoche hat sich dieser Trend noch einmal zugespitzt: Lediglich am Dienstag kam es bei den Finanzprodukten zu Kapitalzuflüssen über 141 Millionen USD – an den restlichen 4 Tagen wanderten fast 400 Millionen USD aus den ETFs.
Damit zeichnet sich ein klares Bild ab: Obwohl einige Anleger weiter akkumulieren, kommt es zunehmend zu Gewinnmitnahmen. Interessant ist auch, dass BlackRock-Anlegen lieber auf Bitcoin statt auf Ethereum zurückgreifen.
Während nämlich IBIT-Investitionen häufig den Ton bei den Bitcoin-ETFs angeben, waren ETHA-Investoren in den letzten Wochen eine treibende Kraft hinsichtlich der Mittelabflüsse.
Der Ethereum-Kurs ist durch Volatilität gekennzeichnet
Während die Kapitalflüsse in Ethereum-ETFs schwanken, weist auch der Ethereum-Kurs Volatilität auf:
Letzten Montag kam es zu einem steilen Abverkauf von 4.100 auf 3.850 USD. Am Dienstag folgte eine Erholung, die den Kurs dynamisch zurück auf 4.100 USD trieb.
Noch am selben Tag folgte jedoch der nächste Abverkauf, bei dem Ethereum über 24 Stunden um 9,2 Prozent auf 3.710 US-Dollar, eine entscheidende Reaktionszone, stürzte.
Seither konnte Ethereum eine dynamische Erholung starten und über entscheidende Widerstände, darunter 3.900 USD (grün) und den 21-Tage-SMA bei 4.035 US-Dollar (türkis) steigen.
Seinen lokalen Höhepunkt fand Ethereum am Montag oberhalb eines zentralen Widerstands (blau) bei 4.250 US-Dollar. Allerdings verzeichnet der Kurs seitdem konsequente Rücksetzer.
Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels notiert der Ethereum-Kurs bei 4.130 USD, was einem 24-Stunden-Rückgang von 1,87 Prozent und einem 7-Tage-Anstieg von 1,63 Prozent entspricht.
Ein Durchbruch nach oben würde Kursanstiege auf bis zu 4.350 USD begünstigten, wobei eine Ablehnung eine Korrektur zurück auf 3.950 USD (grün) erhöht. Lies hier unsere Ethereum Prognose!
Dennis Geisler, 25, stammt aus Kiel und lebt seit August in Thailand. Im Jahr 2020 kam er erstmals mit Kryptowährungen in Berührung, als er über Binance XRP im Wert von 100 Euro kaufte. Die starken Kursschwankungen und das Potenzial schneller Gewinne zogen ihn in den Bann und weckten sein Interesse an den Mechanismen hinter den Preisbewegungen – von rationalen Marktkräften bis hin zu psychologischen Mustern.
Heute verbindet er seine journalistische Leidenschaft mit der Krypto-Welt: Für verschiedene Formate verfasst er Nachrichten, Grundlagenartikel und tiefgehende Blockchain-Analysen. Mit BitBlog engagiert er sich zudem in Norddeutschland für die Beratung von Unternehmen und Privatpersonen rund um digitale Währungen.
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