Bitcoin-Makroanalyse: Liquidationen, Inflation, Krieg
Bitcoin Makroanalyse: Zinsen, Inflation, Nahost-Konflikt – Anlegern im Krypto-Sektor stehen unruhige Zeiten bevor. Die Zeichen mehren sich, dass geopolitische Risiken und geldpolitische Ungewissheiten den Markt 2025 weiter volatil halten. Insbesondere auch die Geldpolitik der US-Notenbank und die Entwicklung von Inflation und Konjunktur beeinflussen die Kapitalflüsse in riskante Anlagen wie Krypto. Ein Überblick. Makro-Faktoren im Fokus Nach […]
Importzölle und Ölpreise erhöhen Inflationsrisiko.
Nahostkonflikt treibt Öl um 36 % nach oben.
Bitcoin an kritischen Supportlevel.
Geopolitische Schocks belasten kurzfristig, bieten aber Nachkaufchancen.
Bitcoin Makroanalyse: Zinsen, Inflation, Nahost-Konflikt – Anlegern im Krypto-Sektor stehen unruhige Zeiten bevor. Die Zeichen mehren sich, dass geopolitische Risiken und geldpolitische Ungewissheiten den Markt 2025 weiter volatil halten. Insbesondere auch die Geldpolitik der US-Notenbank und die Entwicklung von Inflation und Konjunktur beeinflussen die Kapitalflüsse in riskante Anlagen wie Krypto. Ein Überblick.
Makro-Faktoren im Fokus
Nach einer historisch schnellen Zinsstraffung im Jahr 2022/23 hat die Fed im Jahr 2024 eine Pause eingelegt. Im Juni 2025 blieb der Leitzins erneut unverändert. Laut CME FED Watch Tool war damit im Vorfeld zu rechnen.
Hintergrund ist, dass die Inflation laut U.S. Bureau of Labor Statistics deutlich zurückgekommen ist: Im Mai 2025 stieg der amerikanische Verbraucherpreisindex (CPI) um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr (April: 2,3 %). Auch die Kerninflation (ohne Lebensmittel/Energie) lag mit 2,8% YoY nur noch moderat über dem 2%-Ziel.
Diese Daten zeigen, dass die Teuerung auf ein mehr oder weniger gesundes Niveau zurückgekehrt war. Vorläufige Entwarnung für die Fed. Allerdings mehren sich Anzeichen, dass der Inflationsdruck schon wieder zunehmen könnte.
Zum einen hat die US-Regierung neue Importzölle verhängt, deren Preiswirkung mit Verzögerung einsetzen dürfte (die Regierung Trump rechnet selbst mit einem beschleunigten Preisanstieg in der zweiten Jahreshälfte). Zum anderen ziehen die Energiekosten wieder an (siehe unten). Entsprechend ist die Markterwartung laut FED Watch Tool, dass die Fed frühestens im September 2025 mit ersten Zinssenkungen beginnen wird. Vorausgesetzt, dass keine neuen Inflationsüberraschungen auftreten.
Für Krypto-Anleger bedeutet das letztlich: Die Zins-Peak scheint erreicht. Das ist grundsätzlich positiv für risikoreiche Assets, aber eine unmittelbare geldpolitische Lockerung ist noch nicht in trockenen Tüchern.
Geopolitik eskaliert: Ölpreise erinnern an frühere Ölpreisschocks
Ein zweiter Belastungsfaktor ist die geopolitische Lage, insbesondere die jüngste Eskalation im Nahostkonflikt und deren Einfluss auf Rohstoffpreise sowie Marktstimmung.
Mitte Juni 2025 griff Israel erstmals direkt iranische Nuklear- und Militäreinrichtungen an. Der Iran reagierte prompt mit der Drohung, die Straße von Hormus zu blockieren. Diese Meerenge ist einer der wichtigsten Öl-Handelsknoten der Welt; täglich passieren ca. 20 Millionen Barrel Öl (rund ein Drittel des globalen Seehandels) die Straße von Hormus.
Die Konsequenz ließ nicht lange auf sich warten: Der Ölpreis (WTI) schoss binnen weniger Wochen von etwa 55 auf über 74 US-Dollar. Ein Plus von 36 Prozent; das weckt Erinnerungen an frühere Ölpreisschocks.
Ein so rasanter Anstieg bei Öl wirkt mit etwas Verzögerung als Inflationstreiber in praktisch allen Volkswirtschaften und schürt die Sorge, die erreichten Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung könnten teilweise zunichte gemacht werden. Für die Fed würde ein anhaltend hoher Ölpreis bedeuten, dass Zinssenkungen womöglich noch weiter hinausgeschoben werden müssten.
Auch der Kryptomarkt reagiert auf die Nahost-Krise mit risk-off Verhalten: Am 13. Juni, als Nachrichten über eine mögliche Sperrung von Hormus und Kriegsausweitung kursierten, fiel Bitcoin kurzzeitig unter die Marke von 104.000 US-Dollar, was eine Welle von Liquidationen gehebelter Positionen auslöste. Laut Daten von Coinglass wurden an diesem Tag Krypto-Futures im Wert von etwa 508 Millionen US-Dollar zwangsliquidiert, davon allein rund 177 MillionenUS-Dollar an Ethereum Long-Positionen.
Das Ereignis zeigt: Der Markt bleibt verletzlich, insbesondere in hochgehebelten Phasen. Dennoch sehen Marktanalysten solche geopolitischen Schocks historisch als kurzlebig an, sprich, Konfliktnachrichten beeinflussen Kurse meist nur vorübergehend. Bereits wenige Tage nach dem Einbruch stabilisierten sich Bitcoin und Co. wieder auf etwa 108.000 US-Dollar. Der Trend war kurzlebig, denn aktuell kriselt Bitcoin schon wieder und notiert bei zur Zeit des Schreibens 105.000 US-Dollar.
Fazit zur Bitcoin-Makroanalyse
Makroökonomisch wie geopolitisch bleibt 2025 ein Jahr voller Unsicherheiten. Die Fed steht unter Druck Inflationsbekämpfung und Rezessionsvermeidung zu balancieren. Gleichzeitig belasten geopolitische Schocks die Risikobereitschaft der Investoren.
Sollte der Nahostkonflikt eskalieren und etwa tatsächlich Ölströme nachhaltig unterbrechen, käme neuer Gegenwind für die globalen Märkte auf. Andererseits könnten diplomatische Lösungen (Waffenstillstand etc.) die Risikoaversion auch rasch wieder abbauen. Krypto-Anleger tun gut daran, diese Makro-Signale im Auge zu behalten, zumal sich 2025 auch an anderen Fronten (z.B. US-Wahlkampf, China-Taiwan etc.) geopolitische Risiken abzeichnen, die volatilitätsfördernd wirken könnten.
Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.
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