Während die britische Finanzaufsicht FCA mit einer Razzia in der Hauptstadt ein Exempel statuiert, veröffentlicht die US-Behörde FinCEN detaillierte Betrugswarnungen – und der Senat treibt mit dem „Crypto ATM Fraud Prevention Act“ strenge Auflagen voran.
London: Krypto ATMs werden abgerissen
Die weltweite Regulierungsschraube dreht sich spürbar an. In Großbritannien hat die Finanzaufsicht FCA in London im Juli sieben Krypto-Geldautomaten beschlagnahmt und zwei Verdächtige festgenommen, Coinspeaker berichtete. Es war ein Einsatz, den Branchen-Beobachter Anfang August als Fanal für härteres Durchgreifen werten. Die FCA hält fest: Krypto-ATMs sind im Vereinigten Königreich illegal – entsprechende Anlagen werden geschlossen.
Am 4. August dann legt die US-Finanzkriminalbehörde FinCEN nach – mit einer 12-seitigen Warnmitteilung zu „Convertible Virtual Currency Kiosks“ (CVC-Kiosks). Das Papier listet konkrete Red Flags für Banken und Betreiber auf – von strukturierten Einzahlungen knapp unter Schwellenwerten bis zu koordinierten Einzahlungen verschiedener Personen in dieselbe Wallet – und erinnert an BSA-Pflichten inklusive SAR-Meldungen.
Gesetzgeber zieht die Schrauben für Krypto ATMs an: Limits, Warnhinweise, Rückerstattungen
Der politische Druck wächst. Ein neuer Vorstoß in Washington – der „Crypto ATM Fraud Prevention Act“ – sieht u. a. verpflichtende Betrugswarnungen am Gerät, eine Anti-Fraud-Policy samt Chief Compliance Officer, Transaktionslimits von 2.000 US-Dollar pro Tag für Neukunden sowie Rückerstattungen bei gemeldeten Betrugsfällen vor. Der Entwurf befindet sich allerdings noch im Gesetzgebungsverfahren.
Auch auf Ebene der Bundesstaaten rollen neue Regeln an – von Warnhinweisen über Tageslimits bis zu verpflichtenden Refund-Prozessen. Medienberichte aus Ende Juli/Anfang August zeigen eine zweistellige Zahl von Staaten mit frischen oder geplanten Vorgaben.
Was heißt das für Nutzer und Betreiber – konkret?
Für UK gilt: Der Betrieb von Krypto-ATMs ist unzulässig; wer es trotzdem versucht, riskiert Beschlagnahmen, Ermittlungen und Strafverfahren.
In den USA rückt FinCEN Kioske stärker in den Fokus der AML-Überwachung – Finanzinstitute sollen typische Muster erkennen und melden; Betreiber ohne sauberes KYC/AML-Setup laufen in massiven Ärger.
Nutzer sollten generell misstrauisch sein, wenn „Support-Hotlines“ zu Barabhebungen und BTM-Einzahlungen drängen – genau dieser Ablauf wird in den Behördenpapieren als Standard-Masche beschrieben.
Einordnung für den Markt: Ende der regulatorischen Grauzone
Die Schonfrist für unregistrierte oder schlecht überwachte Krypto-ATMs ist vorbei. Regulatoren verbinden Beschlagnahmen (UK) mit proaktiven Leitplanken (USA). Je nach Ausgestaltung des US-Gesetzes könnte ein Quasi-Standard entstehen: Warnhinweise, Limits, CCO-Pflicht – plus Rückerstattungen bei Betrugsmeldung innerhalb definierter Fristen.
Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.
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