Nach dem SVB-Crash: Peter Thiel startet eigene Krypto- und KI-Bank

Tech-Größen wie Thiel und Luckey wollen mit Erebor eine neue Bank für risikoreiche Startups und Kryptofirmen aufbauen – als Reaktion auf den SVB-Zusammenbruch.

Sergei Timurov von Sergei Timurov Updated 4 mins read
Nach dem SVB-Crash: Peter Thiel startet eigene Krypto- und KI-Bank

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Gruppe von Tech-Milliardären plant den Aufbau einer eigenen Bank namens Erebor.
  • Die Bank soll vor allem riskanten Startups und Kryptofirmen neue Wege zum Kapital eröffnen.
  • Erebor tritt damit in die Fußstapfen der gescheiterten Silicon Valley Bank.

Nach dem spektakulären Zusammenbruch der Silicon Valley Bank im Jahr 2023 herrschte Chaos im US-Techsektor. Viele Startups und Krypto-Unternehmen verloren ihre wichtigste Finanzierungsquelle über Nacht. Jetzt wollen prominente Tech-Milliardäre rund um Peter Thiel und Palmer Luckey mit einer neuen Bank namens Erebor genau diese Lücke schließen – und dabei gleich das traditionelle Bankensystem herausfordern.

Das Erbe der gescheiterten Silicon Valley Bank

Die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) im März 2023 war ein Schock für die US-Technologiebranche. Fast über Nacht verloren unzählige Startups ihre zentrale Finanzierungsquelle. Die Bank hatte stark auf langlaufende Anleihen gesetzt, die durch steigende Zinsen massiv an Wert verloren. Als daraufhin viele Kunden gleichzeitig Geld abziehen wollten, kollabierte das fragile System.

SVB war für die Tech- und Krypto-Welt mehr als nur eine Bank. Sie war ein Knotenpunkt für innovative Unternehmen und Risikokapital. Ihr Ausfall ließ eine Lücke, die seither niemand schließen konnte. Nun will eine neue Institution namens Erebor genau hier ansetzen – mit großen Ambitionen.

Tech-Elite als Banker: Wer hinter Erebor steht

Angeführt wird das Projekt von prominenten Namen: Peter Thiel, Mitgründer von PayPal, und Palmer Luckey, Gründer des Rüstungsunternehmens Anduril. Ebenfalls beteiligt ist Joe Lonsdale, Mitbegründer von Palantir. Sie alle eint eine Vision: Eine Bank zu schaffen, die das klassische System herausfordert und risikofreudige Innovationen unterstützt.

Die Finanzierungsbasis liefert Thiels Founders Fund. Die operative Führung übernehmen Owen Rapaport, Mitgründer der Softwarefirma Argus, sowie Jacob Hirshman, ehemaliger Berater der Krypto-Firma Circle. Erebor ist nicht nur ein weiteres Bankprojekt – es ist ein Statement gegen die alten Strukturen der Wall Street.

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Erebor: Bank für Startups, Krypto und KI

Erebor will vor allem dort aktiv werden, wo traditionelle Banken sich zurückziehen: bei risikoreichen Unternehmen. Dazu zählen Startups im Bereich künstliche Intelligenz, Blockchain, Verteidigungstechnologie und Fertigung. Gerade diese Firmen haben es derzeit schwer, Kapital zu bekommen – wegen strengerer Regulierungen und fehlender Risikobereitschaft im Bankensektor.

Besonders auffällig ist der Fokus auf digitale Vermögenswerte. Erebor plant, Stablecoins in die eigene Bilanz aufzunehmen – also digitale Währungen, die an den US-Dollar gekoppelt sind. Welche Coins genau verwendet werden, ist noch unklar. Doch schon dieser Schritt zeigt: Erebor denkt anders als klassische Banken.

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Der politische Rückenwind für das Krypto Projekt

Erebor entsteht nicht im luftleeren Raum. Das politische Klima in den USA hat sich zuletzt stark verändert – zugunsten der Krypto-Branche. Unter Ex-Präsident Donald Trump wurden wichtige Gesetzesvorlagen wie der Genius Act verabschiedet, die Stablecoins regulieren und rechtssicher machen sollen.

Auch ein neues Gesetz zur Marktstruktur könnte bald verabschiedet werden, das Krypto-Firmen mehr Spielraum bietet. Die Kombination aus politischer Unterstützung und technologischer Euphorie bildet den perfekten Nährboden für ein Projekt wie Erebor. Der Zeitpunkt für den Start könnte kaum günstiger sein.

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SVB als Warnung – Erebor als Antwort

Der Zusammenbruch von SVB hatte dramatische Folgen. Binnen einer Woche verloren Krypto-Investmentfonds rund zehn Prozent ihres Vermögens. Auch andere Banken wie Silvergate und Signature gerieten ins Wanken. Die Abhängigkeit des Tech-Sektors von wenigen spezialisierten Banken wurde schmerzhaft sichtbar.

Erebor will es besser machen – mit robuster Struktur und klarer Zielgruppe. Die Gründer setzen auf technologische Nähe, stabile digitale Assets und eine Banklizenz auf nationaler Ebene. Das soll Vertrauen schaffen und zugleich eine neue Art von Finanzdienstleistung etablieren, die besser zu modernen Firmen passt.

Ein neuer Krypto und Finanzkosmos entsteht

Erebor steht für mehr als nur eine Bankengründung. Es ist der Versuch, eine eigene Infrastruktur für die Zukunftsbranchen zu schaffen. Wer nicht ins Raster der alten Banken passt, soll hier eine Heimat finden – sei es in der KI, der Rüstung oder der Krypto-Welt.

Der Name Erebor, angelehnt an einen Berg aus Tolkiens Welt, ist dabei kein Zufall. Er steht für Unabhängigkeit, Stärke und verborgenes Potenzial. Ob dieses Projekt am Ende selbst zum Schatzberg des digitalen Zeitalters wird, bleibt abzuwarten. Die Zutaten für eine Revolution im Bankensektor sind jedenfalls vorhanden.

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Peter Thiel ist nur einer von vielen US-Unternehmern

Viele US-Unternehmen erweitern ihre Strategien: nicht mehr nur Bargeld und Anleihen, sondern vorallem mit Bitcoin als Reserve. Firmen wie GameStop und MicroStrategy machten Anfang 2025 Schlagzeilen, weil sie Bitcoin offiziell in ihre Bilanz aufnehmen. Zeitgleich verfolgt die US-Regierung unter Präsident Trump aktiv eine „Strategic Bitcoin Reserve“ – eine staatliche Krypto-Reserve, gestützt durch ein Exekutivdekret vom 6. März 2025, das rund 200.000 BTC umfasst.

Auch im Bankensektor wächst das Interesse: Ripple beantragt eine US-Banklizenz, um Stablecoin-Services über ein Fed-Konto anzubieten. Thiels Beteiligung signalisiert, dass Bitcoin und Krypto-Assets rapide in Richtung Mainstream-Akzeptanz drängen.

Insgesamt entsteht ein neues Ökosystem: öffentliche Unternehmen, staatliche Reserven und private Banken verknüpfen traditionelle Finanzstrategien mit digitalen Währungen – ein bedeutender Schritt in Richtung Strukturwandel des amerikanischen Finanzsystems.

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Sergei Timurov

Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.

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