Crypto Sprint & Project Crypto: Amerikas großer Krypto-Plan

Crypto Sprint USA: CFTC und SEC starten regulatorischen Schnellkurs für Bitcoin & Co. – Chancen, Risiken und Hintergründe.

Pia Messerschmitt von Pia Messerschmitt Updated 3 Min. read
Crypto Sprint & Project Crypto: Amerikas großer Krypto-Plan

Das Wichtigste in Kürze

  • Crypto Sprint gestartet: CFTC kündigt raschen Umsetzungsplan an.
  • Spot-Krypto-Konsultation bis 18 August: Zulassung von Spot-Kontrakten auf DCMs in öffentlicher Anhörung.
  • Project Crypto: SEC-Chair Atkins präsentiert umfassendes Digital-Asset-Reformpaket.

Mit dem offiziellen „Crypto Sprint“ läuten CFTC und SEC einen regulatorischen Schnellkurs ein. Die US-Regierung will Bitcoin & Co. zur globalen Leitwährung machen – Kritiker warnen vor Machtkonzentration. Was steckt dahinter?

CFTC startet Crypto Sprint

Am 1. August 2025 kündigte Acting Chairman Caroline D. Pham den Beginn des Crypto Sprint offiziell in einer Pressemitteilung an. Ziel ist die rasche Umsetzung der Empfehlungen aus dem Präsidentenbericht der Working Group on Digital Asset Markets. Pham betonte:

„Providing regulatory clarity now and fostering innovation in digital asset markets will deliver on the Administration’s promise to usher in a Golden Age of Crypto“

Seit Januar hat die CFTC bereits folgende Maßnahmen umgesetzt: ein Crypto CEO Forum, Rücknahme veralteter Beratungsrichtlinien sowie neue Leitlinien zur regulatorischen Klarheit. Zudem liefen Kommentare zu 24/7-Handel und Perpetual Futures – diese seit April bzw. Mai live auf CFTC‑registrierten DCM‑Märkten.

Spot-Krypto-Handel auf offiziellen Futures-Börsen

Am 4. August 2025 startete außerdem eine öffentliche Konsultation zur Zulassung von Spot-Krypto-Kontrakten über registrierte Futures-Börsen der CFTC . Dazu sagt Pham, dass die CFTC unter Trump Vollgas geben müsse, um den sofortigen Handel mit digitalen Assets auf Bundesebene in Abstimmung mit dem SEC-Projekt Crypto zu ermöglichen. Parallel laden die CFTC Stakeholder bis zum 18. August zur Stellungnahme ein .

Es geht voran in den USA: Erst jüngst hat der Präsident mit einer Executive Order den amerikanischen Rentenmarkt für Bitcoin & Co. geöffnet.

“Project Crypto” der SEC

Der President’s Working Group Report mit dem Titel Strengthening American Leadership in Digital Financial Technologyerschien am 30. Juli 2025 und bildet das strategische Fundament für sämtliche regulatorischen Initiativen . Der 160‑seitige Bericht fordert klare Richtlinien zur Registrierung, Verwahrung, Handel und Taxonomy digitaler Assets sowie zur Integration von Stablecoins und DeFi‑Modellen; CBDCs werden eher abgelehnt.

Mit Project Crypto kündigte dann SEC-Chair Paul Atkins am 31. Juli 2025 ein umfassendes Reformprogramm an, um digitale Assets regulatorisch ins Zentrum des US-Finanzsystems zu holen. Ziel dabei sei unter anderem eine klare Klassifizierung von Tokens (Security vs. Commodity), die Einführung von „Alles‑Apps“, die Trading, Staking und Lending in einem SEC-lizenzierten System bündeln sowie die Förderung tokenisierter Wertpapiere in den USA .

Was Anleger nun beachten müssen

Die regulatorische Neuausrichtung könnte bereits kurzfristig Kapital mobilisieren: Deloitte-Studien zufolge planen rund 25 Prozent ****der CFOs nordamerikanischer Großunternehmen die Integration von Digital Assets in ihre Finanzstrategien innerhalb von zwei Jahren.

Regulatorische Qualität dürfte einer der Schlüsselfaktoren zur Einschaltung institutionalisierten Kapitals sein – mit nachhaltiger Wirkung für die Kursentwicklung bei Bitcoin, Ethereum & Co.

Die Finanzbranche begrüßt den klaren Kurs zur institutionellen Öffnung. Doch Kritik kommt ebenso von politischer Seite: Senatorin Elizabeth Warren warnt gegenüber CNN vor möglichen Interessenkonflikten im Trump-nahen Umfeld, insbesondere bezogen auf geplante Stablecoin-Projekte wie das kontrovers diskutierte USD1‑Token. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen wie der DeFi Education Fund mahnen zur Vorsicht, dass regulatorische Eile nicht zu unausgewogenen Ergebnissen führt.

Fazit zum Crypto Sprint der USA

Die US-Regierung prescht vor:„Crypto Sprint“ und „Project Crypto“ sollen klare Regeln, institutionelle Öffnung und eine globale Führungsrolle liefern.

Die USA riskieren jetzt allerdings auch, diese regulatorische Agenda überzueilen. Ob Gesetzesentwürfe wie der CLARITY– oder GENIUS-Act rechtzeitig und ausgewogen funktionieren werden, ist fraglich. Auch der Dialogprozess im Senat steht noch aus.

Sollte es gelingen, ein Gleichgewicht zwischen regulatorischer Klarheit und Innovationsfreiheit zu etablieren, könnte die US-Strategie in wenigen Monaten den globalen Krypto-Markt nachhaltig verändern. Andernfalls droht regulatorisches Chaos oder ein Politikspiel im Schatten Einzelinteressen.

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Pia Messerschmitt

Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.

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