Wale kaufen den Dip: El Salvador und MicroStrategy stocken Bitcoin-Bestände massiv auf

El Salvador und MicroStrategy nutzen den Bitcoin-Crash für massive Nachkäufe. Was die „Wale“ verraten.

Pia Messerschmitt von Pia Messerschmitt Updated 3 Min. read
Wale kaufen den Dip: El Salvador und MicroStrategy stocken Bitcoin-Bestände massiv auf

Das Wichtigste in Kürze

  • El Salvador meldet seine bislang größte Einzelkauf-Aktion und erhöht die Bitcoin-Staatsreserven.
  • MicroStrategy kauft in der November-Delle 8.178 BTC für rund 835 Mio.
  • US-Dollar nach.
  • Beide bleiben ihrer „Buy-the-Dip“-Strategie treu.

Während der Bitcoin-Kurs seit seinem Rekordhoch bei 126.000 US-Dollar spürbar korrigiert und die Stimmung vieler Privatanleger kippt, scheinen zwei der prominentesten Bitcoin-Wale am Markt von all dem wenig beeindruckt: El Salvador und MicroStrategy haben die jüngste Schwächephase für die größten Nachkäufe seit Monaten genutzt.

Ausgerechnet in einer Phase, in der der Fear-und-Greed-Index wieder in Richtung „Extreme Angst“ rutscht und in sozialen Netzwerken das Wort „Bärenmarkt“ die Runde macht, setzen Staat und börsennotierte Firma auf Expansion ihrer Bitcoin-Bestände – mit Beträgen im dreistelligen Millionenbereich. Was wissen – oder glauben – diese „Wale“, das viele Kleinanleger gerade ausblenden?

El Salvador: Größte Einzelkauf-Aktion seit Start der Bitcoin-Strategie

Präsident Nayib Bukele hat die aktuelle Kursdelle für die bislang größte Einzelkauf-Aktion seines Landes genutzt. Laut einem Dashboard des offiziellen „Bitcoin Office“ und einem dazugehörigen X-Post mit dem Kommentar „Hooah!“ stieg El Salvadors Bestand innerhalb eines Tages um rund 17 Prozent; El Salvador hat 1.098,19 Bitcoin gekauft im Gegenwert von rund 100 Mio. US-Dollar. Damit hält El Salvador nuzn 7474,37 Bitcoin im Regierungsportfolio.

In jedem Fall handelt es sich um den größten Tageszuwachs seit Start der Bitcoin-Strategie. El Salvador hatte 2021 Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt und 2022 angekündigt, „einen Bitcoin pro Tag“ zu kaufen – eine DCA-Strategie, die nun offenbar bei starken Rücksetzern durch größere Tranchen ergänzt wird.

Politisch bleibt der Kurs umstritten mit gemischten Ergebnissen. Im Rahmen eines Milliarden-US-Dollar-Kredits hatte der Internationale Währungsfonds El Salvador dazu gedrängt, die staatliche Wallet „Chivo“ zurückzufahren und die Pflicht zur Bitcoin-Akzeptanz im Alltag zu lockern.

Der IWF hatte zuletzt mehrfach betont, Teile der on-chain sichtbaren Zuwächse könnten interne Transfers statt echter Neukäufe sein; die Regierung wiederum hält an der Darstellung fest, man baue die strategische Bitcoin-Reserve weiter aktiv aus.

El Salvador positioniert sich damit bewusst gegen den Mainstream: Während Länder wie Deutschland beschlagnahmte Bitcoin immer wieder auf den Markt werfen, nutzt das zentralamerikanische Land Kurspanik zur Aufstockung – und liefert seinen Anhängern damit ein politisches Narrativ von „Bitcoin-Nation“ und „Gegenentwurf zum IWF“.

MicroStrategy: 8.178 BTC Nachkauf – trotz Kursdruck weiter im Plus

Noch größer fallen die Summen bei Strategy aus. Die börsennotierte Firma von Michael Saylor bleibt ihrer Rolle als größter Corporate-Bitcoin-Holder treu – und hat die November-Korrektur für einen weiteren Großkauf genutzt.

Laut offiziellem Strategy-Dashboard erwarb die Firma weitere 8.178 BTC im Gegenwert von rund 836 Mio. US-Dollar;zu einem durchschnittlichen Preis von 102.171 US-Dollar pro Coin. Damit steigen die Gesamtbestände auf 649.870 BTC. Über alle Käufe hinweg liegt der durchschnittliche Einstandspreis von Strategy bei rund 74.433 US-Dollar pro BTC. Selbst nach dem Rückgang vom Allzeithoch notiert Bitcoin damit immer noch deutlich über Saylors historischem Durchschnitts-Kaufpreis.

Strategy kam zuletzt in die Gerüchteküche: So ging man aufrund eines X-Posts von Arkham Intelligence davon aus, dass Strategy Bitcoin verkaufen würde, Coinspeaker berichtete.

Bitcoin News
Pia Messerschmitt

Pia ist Web3- und AI-Enthusiastin. Als studierte Geisteswissenschaftlerin liebt sie es, den Zeitgeist innerhalb der Gesellschaft zu beobachten und zu analysieren. Ehemalig im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance als Bitcoin-Talent und NFT-Talent im Frankfurt Blockchain Center. Wenn sie nicht gerade schreibt, surft sie gerne am Atlantik.

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