Bitcoin und Ethereum ETFs mit Milliardenabfluss – das sagen Experten dazu

Trotz kurzfristiger Verluste und ETF-Abflüsse bleiben Experten optimistisch: Der nächste Aufschwung könnte bereits in Vorbereitung sein.

Sergei Timurov von Sergei Timurov Updated 4 Min. read
Bitcoin und Ethereum ETFs mit Milliardenabfluss – das sagen Experten dazu

Das Wichtigste in Kürze

  • Bitcoin- und Ethereum-ETFs haben in nur drei Tagen massive Abflüsse von insgesamt 1,9 Milliarden Dollar erlebt.
  • Trotz der Kursrückgänge und negativer Wirtschaftszeichen bleiben Analysten langfristig optimistisch.
  • Die Hoffnung liegt auf regulatorischen Veränderungen und neuer Marktdynamik.

Die Krypto-Märkte beben – wieder einmal. Nach einem heißen Juli erleben die großen Bitcoin- und Ethereum-ETFs einen kräftigen Dämpfer. Anleger ziehen Milliarden ab, Kurse fallen, und die Stimmung kippt. Doch während viele Investoren auf Alarmmodus schalten, bleiben führende Analysten überraschend gelassen. Sie sehen in dem Rückzug nicht das Ende, sondern eine kurze Verschnaufpause vor dem nächsten großen Sprung. Welche Faktoren jetzt entscheidend sind – und warum sich Geduld lohnen könnte.

ETF-Ausflüsse bei Bitcoin schocken Anleger: 1,9 Milliarden in drei Tagen

Bitcoin- und Ethereum-ETFs haben innerhalb von nur drei Tagen massive Nettoabflüsse von insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Allein beim Bitcoin waren es über 1,25 Milliarden, bei Ethereum mehr als 600 Millionen – ein Rückzug, wie man ihn seit Monaten nicht mehr gesehen hat.

Die Kursverluste fielen deutlich aus: Bitcoin fiel zeitweise unter die Marke von 112.500 USD, während Ethereum auf 3.380 USD sank – jeweils die tiefsten Werte seit Mitte Juli. Doch trotz dieser Zahlen sehen Analysten keine dauerhafte Abwärtsbewegung.

Analysten bleiben ruhig: Nur eine normale Marktreaktion?

Zach Pandl, Forschungsleiter beim Krypto-Fondsmanager Grayscale, sieht die Entwicklung gelassen. Für ihn ist die derzeitige Bewegung Teil einer typischen Marktanpassung, ausgelöst durch makroökonomische Einflüsse. Die Auslöser: Schwächer als erwartete US-Arbeitsmarktzahlen und globale Handelsspannungen.

Auch Bloomberg-Analyst Eric Balchunas spricht von einer „Verschnaufpause“. Er betont, dass die enormen Zuflüsse der letzten Monate solche Rücksetzer unausweichlich machen. Ein kleiner Rückschlag sei normal auf dem Weg nach oben.

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Makroökonomische Turbulenzen drücken auf die Stimmung bei Bitcoin

Neben den ETF-Zahlen belastet die allgemeine Wirtschaftslage das Vertrauen der Investoren. Der jüngste Rückgang bei Penny Stocks, Meme-Aktien und engen Kreditspreads deutet laut Pandl auf eine Überhitzung des Marktes im Juli hin. Anleger reagieren zunehmend vorsichtig.

Die Entlassung des Leiters der US-Statistikbehörde sowie die Fortsetzung des Handelskonflikts unter der Trump-Regierung sorgen zusätzlich für Unsicherheit. Viele Anleger ziehen Kapital ab, um Risiken kurzfristig zu reduzieren.

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Vergleichsweise geringe Verluste bei Bitcoin im größeren Kontext

Obwohl die Zahlen groß erscheinen, bleiben die prozentualen Verluste relativ überschaubar. Bitcoin-ETFs verzeichneten einen Rückgang von etwa 1 % ihrer Vermögenswerte, während größere US-Aktienfonds teilweise bis zu 2 % einbüßten. Analysten sehen daher keinen Grund zur Panik.

Balchunas verweist speziell auf den BlackRock iShares Bitcoin Trust (IBIT), der über 70 Milliarden USD verwaltet. Die jüngsten 295 Millionen USD Abfluss entsprechen nur 1,5 % seines Zuflusses seit April – also eine normale Schwankung im ETF-Markt.

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Neuer Schub für Bitcoin durch regulatorische Entwicklungen?

Ein Hoffnungsschimmer: Die mögliche Zulassung von Staking-basierten ETFs. Laut Pandl könnten diese als neuer Katalysator für Zuflüsse wirken. Zudem seien regulatorische Fortschritte bei Altcoins zu erwarten, was das Vertrauen der Anleger wieder stärken könnte.

Die Kombination aus makroökonomischem Interesse an Bitcoin und regulatorischen Veränderungen könne im zweiten Halbjahr 2025 für erneutes Wachstum sorgen. Analysten rechnen mit neuen Chancen, sobald sich die Märkte stabilisieren.

Warum kurzfristige Rückgänge zum Markt dazugehören

Ein Rückgang wie der aktuelle ist laut Analysten kein Grund zur Panik – vielmehr sei er ein typischer Bestandteil eines reifen Finanzmarkts. Eric Balchunas erinnert daran, dass man solche Bewegungen in jeder Assetklasse beobachtet, insbesondere nach starken Zuflüssen wie zuletzt bei den Krypto-ETFs.

Er betont, dass viele Anleger kurzfristig handeln und bei wirtschaftlichen Warnsignalen Kapital abziehen. Diese Dynamik führe zu Phasen mit Nettoabflüssen, die jedoch nicht das Gesamtbild trüben. Entscheidend sei vielmehr der langfristige Trend, der weiterhin positiv bewertet wird.

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Langfristige Perspektive: Blockchain-Adoption im Fokus

Zach Pandl sieht die große Stärke der Krypto-ETFs nicht nur in ihrer Beliebtheit bei Investoren, sondern auch im Zusammenspiel mit globalen Trends. Die zunehmende Akzeptanz von Blockchain-Technologien in traditionellen Finanzstrukturen könnte als Treiber für künftige Nachfrage wirken.

Mit neuen Produkten wie Staking-ETFs und Altcoin-Fonds erwartet man zusätzliche Impulse. Sobald regulatorische Klarheit geschaffen ist, könnten diese Produkte neue Anlegergruppen erreichen und für frisches Kapital sorgen. Die langfristige Perspektive bleibt daher vielversprechend.

Langfristig denken: Bitcoin regelmäßig kaufen zahlt sich aus

Viele erfahrene Investoren setzen beim Bitcoin-Kauf auf den sogenannten Durchschnittskosteneffekt. Dabei wird regelmäßig ein fester Betrag investiert – unabhängig vom aktuellen Kurs. So wird langfristig ein stabiler Einstiegspreis erzielt, ohne in Markt-Timing oder emotionale Entscheidungen zu verfallen.

Gerade bei Bitcoin lohnt sich dieser Ansatz: Als sicherstes Computernetzwerk der Welt bietet es eine einzigartige Kombination aus Stabilität, Knappheit und Unabhängigkeit. Im Gegensatz zu Altcoins, die oft nur kurzfristige Hypes bedienen und ein hohes Risiko tragen, gilt Bitcoin als solides Fundament jeder Krypto-Strategie.

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Sergei Timurov

Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt Sergei Bitcoin Mining und Freistil-Ringen sowie kocht köstliche Gerichte aus seiner ursprünglichen Heimat Georgien.

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